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Rainer und die Puppenmutter

Titel: Rainer und die Puppenmutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Günter Krack
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Rainer keine Dummheiten aushecken würde. Und es war wirklich traurig, daß er keine Mutti mehr hatte. Dita konnte sich gar nicht vorstellen, wie das ist: keine Mutti haben!
    „Hm, hm!“ Dita steckte den Daumen in den Mund. Das tat sie immer, wenn sie überrascht war oder etwas überlegte. Mit Fräulein Jüngling sprechen — das war gar nicht so dumm. Sie gab immer gute Ratschläge. Sie wußte alles! Die Kinder hatten die Lehrerin gem. Wieviel schöne Geschichten sie erzählen konnte, wenn die Pioniergruppe zusammenkam. Und stets wußte sie ein neues Spiel vorzuschlagen. Und lustig konnte sie sein!
    Nur manchmal ärgerte sich Dita über Fräulein Jüngling. Und das geschah dann, wenn die Lehrerin während des Spielens und Herumtobens zu Dita sagte: „Nun kommandiere bitte nicht herum, Dita. Wir spielen gemeinsam, und da hat keiner zu kommandieren.“
    Das war nicht schön von der Lehrerin! Dita war doch die beste Schülerin in der dritten Klasse!
    „Los!“ verlangte Dita. „Wir wollen jetzt mit unseren Kindern einen Ausflug machen. Lehn mal das Plättbrett an den Stuhl, Bällchen — das gibt einen Berg ab. Dahinauf müssen unsere Kinder steigen.“
    „Och“, murmelte Bällchen, „ich muß gehen. Wir essen gleich Abendbrot.“
    „Ja, ich muß auch gehen“, flüsterte Bübchen.
    Sie verabschiedeten sich eilig von Dita und ihrer Mutti. Verärgert setzte Dita die Puppenkinder wieder auf das Sofa. Sie hätte die Sache mit Rainer und Fräulein Jüngling vorschlagen müssen, nicht Rübchen! Wie sah denn das aus, wenn Rübchen mit so einem Vorschlag gar vor die anderen Kinder hintrat. Wo blieb denn dann sie, Dita, die Klassenerste? Dita meinte nämlich ganz im Ernst, daß alles, was getan wurde, von ihr ausgehen müßte.
    Auf der Treppe aber tuschelte Bällchen Rübchen ins Ohr: „Weißt du — mit Dita spielen, das macht gar keinen Spaß mehr!“
    Rübchen nickte eifrig.
    „Man muß immer alles so machen, wie sie will. Das ist nicht schön.“

Laß mich das mal tun ...
    Als Dita in ihrem Bett lag, mußte sie viel an Rainer Pilz denken. Es ließ ihr gar keine Ruhe, daß er keine Mutti mehr hatte. Sehr schlimm mußte das sein!
    Ihre Mutti und ihr Vati hatten beim Abendessen auch davon gesprochen. Der Vati hatte gesagt, Rainer wäre so ein Wildfang, weil sich niemand mit ihm beschäftige.
    Da war Dita wieder Rübchens Vorschlag eingefallen.
    Wie dumm, daß sie selbst nicht daraufgekommen war! Sie

    hätte sagen müssen: Morgen spreche ich mit Fräulein Jüngling über Rainer, und ihr kommt mit. Aber — das konnte sie ja nachholen! Dann sah es immer noch so aus, als hätte sie den guten Vorschlag gemacht!
    Als Dita am nächsten Morgen aufwachte, lag viel, viel Schnee auf der Straße. Ein Schneepflug ratterte vorbei und schob die weiße Masse an die Straßenränder. Und noch immer schneite es. Die Flocken fielen dicht, so daß man gar nicht weit sehen konnte.
    An diesem Vormittag kam Dita nicht dazu, mit Rübchen und Bällchen über den Vorschlag zu sprechen oder gar mit Fräulein Jüngling zu reden. Um ehrlich zu sein — sie hatte es ganz vergessen! Alle Kinder waren nämlich sehr aufgeregt, weil sie nun endlich rodeln gehen konnten.
    Nach dem Mittagessen setzte sich Dita flink an die Schularbeiten. Gerade als sie fertig war, kam Rübchen.
    „Gehst du rodeln ?“ fragte Rübchen ihre Freundin. „Bällchen ist schon mit ihrem Bruder weg.“
    „Hm, hm“, machte Dita. „Rodeln gehen — hm, hm!“ Dabei legte sie den Zeigefinger an die Nasenspitze, als müsse sie ganz genau überlegen.
    „Tu doch nicht so“, sagte Ditas Mutti, die vorm Fenster an der Nähmaschine saß. Sie zwinkerte Rübchen fröhlich zu, strich sich eine Haarlocke aus der Stirn und ließ dann wieder die Nähmaschine schnurren.
    „Ich tu’ gar nicht so“, brummelte Dita.
    Natürlich wollte sie rodeln gehen. Sie hatte zu Weihnachten einen schönen Schlitten bekommen. Aber sie wollte Rübchen ein bißchen zappeln lassen und lief erst einmal zum Fenster. Es schneite noch immer.
    Rübchen besaß keinen Schlitten. Sie mußte froh sein, wenn Dita sie mitnahm.
    Als Dita vom Fenster zurückkam, fragte Rübchen leise: „Hast du dir das mit Rainer überlegt, Dita?Morgen haben wir Gruppennachmittag, da könnten wir mit Fräulein Jüngling sprechen.“ „Laß mich das mal tun“, entgegnete Dita großspurig. „Ich werde schon mit ihr reden.“
    Rübchen senkte den Kopf und wurde rot. Aber sie sagte nichts weiter.
    Nun zog sich Dita die rote

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