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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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und aufrecht hin.
    »Hör jetzt endlich mit den Witzen auf, Junge. Dein Name.«
    »Sie können auch >Bengel< zu mir sagen, wenn Sie wollen.«
    »Du hast recht. Das werde ich tun. Ich bin jetzt an dem Punkt angelangt, wo ich dich nennen werde, wie es mir paßt.«
    7
    Der Junge machte ihm mehr Ärger, als er gedacht hatte. Er wollte ihn so schnell wie möglich loswerden, damit er telefonieren konnte. Es war jetzt halb fünf, und wenn man den Zeitunterschied einrechnete, war es in Kalifornien… was denn… halb vier. oder halb drei. halb zwei. Vielleicht war sie jetzt gar nicht bei ihrer Schwester. Vielleicht war sie mit jemand essen gegangen. Mit wem wohl? Und wohin? Und eben deshalb verschwendete er soviel Zeit mit diesem Bengel hier – weil er es kaum erwarten konnte zu telefonieren. Private Probleme durften den Dienstablauf nicht beeinträchtigen. Man ließ sie zu Hause, wo sie hingehörten. Wenn man anfing, wegen einer Privatsache die Dienstgeschäfte hastig und nachlässig zu erledigen, mußte man sich eben dazu zwingen, besonders gründlich und sorgfältig zu arbeiten.
    In diesem Fall würde sich diese Regel vielleicht bezahlt machen. Der Junge wollte seinen Namen nicht angeben. Der einzige Grund dafür, daß Leute ihren Namen verschwiegen, war, daß sie etwas zu verbergen hatten und Angst hatten, daß ihr Name in den Fahndungslisten stand.
    Also gut. Er würde sich Zeit lassen und alles herausbekommen. Er setzte sich auf die Schreibtischkante, dem Jungen gegenüber, und zündete sich gemächlich eine Zigarette an. »Möchtest du eine Zigarette?« fragte er den Jungen.
    »Ich rauche nicht.«
    Teasle nickte und nahm einen tiefen Zug. »Also, probieren wir es noch mal: Wie heißt du?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    Du lieber Gott, dachte Teasle. Fast instinktiv stieß er sich von der Tischkante ab und ging ein paar Schritte auf den Jungen zu. Immer schön langsam, sagte er sich. Ruhe bewahren.
    »Das hast du doch gar nicht gesagt, oder? Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich so was gehört habe.«
    »Sie haben schon richtig gehört. Wie ich heiße, ist meine Sache. Sie haben mir noch keinen Grund dafür angegeben, daß es auch Ihre ist.«
    »Du sprichst mit dem Polizeichef.«
    »Das ist noch lange kein Grund.«
    »Es ist der beste Grund der Welt«, sagte Teasle. Er wartete ab, bis die heiße Welle, die ihm in den Kopf gestiegen war, wieder abebbte, und sagte ruhig: »Gib mir deine Brieftasche.«
    »Ich habe keine bei mir.«
    »Personalausweis.«
    »Habe ich auch nicht bei mir.«
    »Und keinen Führerschein, keine Sozialversicherungskarte, keinen Stellungsbefehl, keinen Geburtsschein, keinen.«
    »Stimmt genau«, unterbrach ihn der Junge.
    »Das kannst du mir nicht weismachen. Zeig mir jetzt deine Papiere.«
    Der Junge sah ihn nicht einmal an. Er hatte sich zu dem Waffenschrank umgedreht und zeigte auf einen Orden, der über einer Reihe Schützenpreise angebracht war. »Das Verdienstkreuz. Denen haben Sie es aber gezeigt in Korea, was?«
    »Also gut«, sagte Teasle. »Aufstehen.«
    Es war der zweithöchste Orden der amerikanischen Streitkräfte. Höher als der Bronzestern, der Silberstern, das Verwundetenabzeichen, die Fliegermedaille und die Verdienstmedaille. Nur die Ehrenmedaille des Kongresses bedeutete noch mehr. Auf der Ehrenurkunde stand: Master Sergeant Wilfred Logan Teasle, Marinekorps. Für hervorragende, mutige Führung seiner Abteilung unter schwerstem feindlichen Feuer. Die Choisin Reservoir Kampagne, 6. Dezember 1950. Damals war er zwanzig gewesen, und kein dummer Bengel, der nicht viel älter aussah, durfte ihn ungestraft verspotten.
    »Aufstehen. Ich habe es satt, dir alles zweimal sagen zu müssen. Steh auf und leer deine Taschen aus.«
    Der Junge zuckte mit den Schultern und ließ sich Zeit. Langsam, eine nach der anderen, drehte er die Taschen seiner Jeans nach außen. Sie waren leer.
    »Du hast die Jackentaschen noch nicht umgedreht«, sagte Teasle.
    »Tatsächlich, Sie haben recht.« Die Jackentaschen enthielten zwei Dollar und dreiundzwanzig Cent und ein Heft Streichhölzer.
    »Wozu brauchst du die Streichhölzer?« fragte Teasle. »Ich denke, du rauchst nicht.«
    »Damit zünde ich ein Feuer an, wenn ich kochen will.«
    »Aber du hast weder Arbeit noch Geld. Woher bekommst du die Lebensmittel zum Kochen?«
    »Was soll ich Ihnen darauf antworten? Soll ich sagen, daß ich sie stehle?«
    Teasle blickte auf den Schlafsack, der neben der Bank an der Wand lag, und konnte sich jetzt vorstellen, wo

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