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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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und davonlaufen sollen. Alles – sogar sich auf der Flucht zu befinden – war besser, als fünfunddreißig Tage hier unten zuzubringen.
    Was, zum Teufel, hast du eigentlich erwartet? fragte er sich. Du hast es doch so gewollt. Du wolltest keinesfalls klein beigeben.
    Natürlich nicht, verdammt noch mal. Und ich werde es auch jetzt nicht tun. Eingesperrt sein, heißt noch nicht, daß ich erledigt bin. Ich werde weiterkämpfen bis zum Ende. Sobald er mich herausläßt, wird er scheißfroh sein, daß er mich los ist.
    Kämpfen wirst du. Ja, bestimmt. Das ist doch ein Witz. Schau dich doch an. Du zitterst ja jetzt schon. Du weißt genau, an was dich dieser Ort erinnert. Zwei Tage in dieser engen Zelle, und du pinkelst dir in die Hose.
    »Sie müssen doch begreifen, daß ich hier nicht bleiben kann.« Er konnte sich das Reden nicht verkneifen. »Es ist die Nässe. Ich kann es nicht vertragen, an einem nassen Ort eingesperrt zu sein.« Er dachte an das Loch. An das Ungeziefer auf seiner Kopfhaut. Über ihm das Bambusgitter. Das Wasser, das durch den Boden sickerte, die abbröckelnden Wände und den zentimetertiefen Schlamm, in dem er zu schlafen versuchte.
    Sag es ihm doch, um Gottes willen.
    Damit meinst du, verdammt noch mal, daß du ihn bitten sollst.
    Gewiß, jetzt, wo es zu spät war, hatte es sich der Junge überlegt und versuchte, sich herauszureden. Teasle konnte die Sinnlosigkeit seines Verhaltens nicht einsehen. Der Bengel hatte wirklich alles getan, um sich einsperren zu lassen. »Du solltest froh sein, daß es naß ist«, sagte er. »Daß wir alles schön abspritzen. Übers Wochenende haben wir oft Besoffene hier und montags, wenn wir sie rauslassen, haben sie alles vollgekotzt.«
    Er sah sich die Zellen an, die blitzblank gewaschen waren. »Was die Tür betrifft, sind Sie vielleicht etwas nachlässig gewesen, Galt, aber hier unten in den Zellen haben Sie tadellose Arbeit geleistet. Tun Sie mir einen Gefallen – gehen Sie rauf und bringen Sie Bettzeug und etwas zum Anziehen für den Jungen. Und du«, sagte er zu Rambo, »kommst hier in die mittlere Zelle. Die ist genau richtig für dich. Geh rein und zieh deine Stiefel, deine Jacke und deine Hose aus. Socken, Unterwäsche und das T-Shirt kannst du anlassen. Schmuck nimmst du ab – etwa eine Goldkette um den Hals oder eine Uhr. Galt, was glotzen Sie denn so?«
    »Ach, nichts weiter.«
    »Was ist denn mit dem Zeug, das Sie holen sollen?«
    »Ich habe nur mal eben geschaut. Ich bringe es schon.«
    »Wollen Sie ihm denn nicht sagen, daß er die Tür abschließen soll?« fragte Rambo.
    »Nicht nötig.«
    Teasle hörte zu, wie die Tür oben aufgeschlossen wurde. Er wartete ab und hörte, wie Galt die Tür hinter sich wieder abschloß. »Fang mit den Stiefeln an«, forderte er den Jungen auf. Was hatte der sich eigentlich erwartet? Der Junge zog sich statt dessen die Jacke aus.
    »Fängst du schon wieder an? Ich habe dir doch gesagt, du sollst mit den Stiefeln anfangen.«
    »Der Fußboden ist naß.«
    »Und ich habe dir gesagt, du sollst da reingehen.«
    »Da gehe ich nicht eher hinein, als ich muß.« Er faltete die Jacke zusammen, blickte auf das Wasser auf dem Fußboden und legte die Jacke auf die Treppe. Daneben stellte er seine Stiefel ab, zog die Jeans aus, faltete sie zusammen und legte sie auf die Jacke.
    »Was ist das für eine tiefe Narbe über deinem linken Knie?« fragte Teasle. »Wie ist denn das passiert?«
    Der Junge gab keine Antwort.
    »Sieht aus wie eine Schußnarbe«, sagte Teasle. »Wo hast du die her?«
    »Meine Socken werden naß, hier auf dem Fußboden.«
    »Dann zieh sie aus.«
    Teasle war gezwungen, einen Schritt zurückzutreten, um den Socken zu entgehen, die ihm Rambo entgegenwarf.
    »Zieh jetzt dein T-Shirt aus.«
    »Wozu? Suchen Sie etwa immer noch nach meinen Papieren?«
    »Sagen wir mal so – ich will dich gründlich durchsuchen ich will sehen, ob du etwas unter den Armen versteckt hast.«
    »Was denn? Stoff? Gras?«
    »Wer weiß? So was ist auch schon vorgekommen.«
    »Nicht bei mir. Ich habe das Zeug schon vor langer Zeit aufgegeben. Es verstößt gegen das Gesetz.«
    »Sehr witzig. Zieh dir jetzt dein T-Shirt aus.«
    Zum erstenmal tat der Junge, was man ihm sagte, wenn auch ganz langsam. Seine Bauchmuskeln waren hart, und über seiner Brust verliefen drei lange Narben.
    »Wo hast du denn die her?« fragte Teasle erstaunt. »Messernarben. Was hast du denn da angestellt?«
    Der Junge blinzelte ins Licht und gab keine Antwort. Das

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