Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
Cowboy. Wir sind alle gleich, schon vergessen?“
„Du bist der einzige Cowboy, den ich kenne. Der einzige, den ich kennen will.“ Sie umschloss ihn mit ihren kräftigen Oberschenkeln. „Lass mich dich kennenlernen.“
Sie schnappte nach Luft, als er in sie eindrang. Er rang um Beherrschung, und sie war fest entschlossen, die Initiative zu behalten. Es war wie ein sinnlicher Wettkampf, aber einer, bei dem beide nur gewinnen konnten. Und das taten sie. Die herrlichste Win-win-Situation, die er jemals erlebt hatte. Keine Minute später waren sie beide nackt. Er wollte sich Zeit nehmen, aber sie ließ es nicht zu, und irgendwann gab er auf.
Kurz davor schaute er auf den Widderkopf an der Wand und musste lächeln. Er kannte sich mit Leder aus, und wusste, dass sein Schweiß auf der Couch eine dauerhafte Spur hinterlassen würde. Das Museum bekam ein neues Ausstellungsstück.
„Heißt das, du schläfst mit mir?“, fragte er nach einem Moment. „Unter einer Decke, meine ich.“
„Das habe ich doch schon.“
„Weil es nur ein Bett gab.“
„Das wusste ich vorher.“ Sie drehte sich in seinen Armen. „Hier gibt es mehrere Betten.“
„Na gut.“ Er strich durch ihr Haar. „Zeig mir das, in das ich mich legen soll. Wenn ich wählen kann, nehme ich lieber eine Matratze als den Fußboden.“
„Du kannst Mikes altes Zimmer nehmen. Es ist jetzt das Gästezimmer. Oder wir teilen uns mein Bett. Es steht im alten Gästezimmer. In dem gibt es keine Gespenster.“
„Wenn ich wählen kann, nehme ich eins, das nicht verwunschen ist.“
„Vielleicht wäre es für dich erholsamer, wenn du dich eine Weile von mir fernhältst.“
Er lachte. „Was ist mit dir?“
„Ich will bei dir schlafen. Aber wenn ich wählen kann, schlafe ich vielleicht nicht.“
„Wenn es so kompliziert ist, formuliere ich die Frage einfacher. Ja oder nein?“
„Ja.“ Sie küsste ihn aufs Kinn. „Ich gehe mit dir ins Bett.“
„Dann komm.“ Er setzte sich auf, ohne sie loszulassen. Sie half ihm beim Aufstehen. Er durfte sich nicht daran gewöhnen. „Geh vor, ich folge dir.“
Als sie den Arm um seine Taille legte, schüttelte er den Kopf. „Ich schaffe es allein“, sagte er und humpelte los. „Wohin?“
„Letzte Tür rechts.“
Er schaute den Korridor entlang und legte den Arm um ihre Schultern. „Ich habe es mir anders überlegt.“
Sie tätschelte seinen Bauch. Ihm wurde bewusst, dass es noch verdammt weit bis zum Bett war. Und dass das Einzige, was sie beide trennte, ein elastischer Verband war. Und dass alles gut war. Unglaublich, unfassbar gut.
„Wie wäre es mit einer Dusche?“, schlug sie vor.
„Gern, ich bin dabei.“
„Gehen wir es an.“
Skyler half ihm unter die Dusche. Sie seiften sich gegenseitig ein, küssten sich, und hätte Trace fest auf beiden Beinen stehen können, hätte er wie unter einem Wasserfall mit ihr geschlafen. Sie trockneten einander ab und legten sich in ihr Bett, wo er sie an sich zog, eine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten ließ und sie streichelte, bis sie leise aufschrie und sich noch fester an ihn schmiegte. Jetzt kann sie schlafen, dachte er, in meinen Armen. Er würde ihren Duft einatmen und ihren Herzschlag hören.
Jetzt kann er schlafen, dachte Skyler.
Und sie würde versuchen, nicht mehr zu denken. Sie hatte zu Trace gesagt, dass er ein guter Mann war. Nach ein, zwei Tagen zusammen machte sich so ein Kompliment leicht. Man gab es von sich, weil es in die Stimmung passte, etwas Nettes zu sagen.
Und sie hatten guten Sex gehabt. Wirklich guten Sex. Das passierte keineswegs so oft, wie es sollte. Meistens war einer von beiden besser als der andere. Weniger egoistisch. Ehrlicher. Aber bei ihnen beiden war keiner besser. Sie waren beide gute Menschen. Und wenn zwei gute Menschen guten Sex hatten, musste sich daraus etwas Gutes ergeben.
Er konnte jetzt schlafen. Sie hatte ihm gesagt, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Das stimmte. Sie machte sich keine Sorgen. Er machte sich keine. Sie hatte die Wahrheit gesagt.
Aber sie war nicht ehrlich gewesen. Sie konnte nicht schlafen.
Und Trace merkte es.
„Skyler?“
„Hmm?“
„Was ist los?“
„Ich versuche, dich schlafen zu lassen.“
„Ja, ich kann fühlen, wie sehr du das versuchst.“ Er stütze den Kopf auf eine Hand, um in ihren Augen zu lesen, denn meistens verrieten sie ihm viel über sie. Aber nicht an diesem Abend. „Was ist los? Willst du nicht bei mir schlafen?“
„Es liegt nicht an dir.“
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