Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
Nicht jetzt. Du musst es überhaupt nicht tun.“
Er gab ihr den Becher und bückte sich nach einem morschen Brett.
„Cougar!“
Er warf das Brett ins Gras und drehte sich gequält lächelnd wieder um. „Nicht so laut. Mein Kopfschmerz ist gerade einigermaßen erträglich, und ich möchte, dass es so bleibt.“
„Aber du musst das hier nicht …“
„Ich will es aber. Ehrlich gesagt, ich muss es tun. Es lenkt mich ab. Ich verpasse mir eine Spritze und beschäftige mich. An den Kopfschmerz denke ich erst wieder, wenn mir klar wird, dass er fast verschwunden ist.“
„Kann ich helfen?“
„Sicher. Wenn du dir Schuhe anziehst.“ Er nahm ihr den Kaffee ab und schob sie zum Rand der Terrasse und lud sie ein, sich hinzusetzen. Sein roter Werkzeugkasten stand zwischen ihnen, und Cougar nahm zwei Zettel heraus. „Ich habe zwei Pläne. A und B. Zuerst habe ich Plan B verfolgt, aber dann habe ich angefangen zu träumen.“
Er schob den Werkzeugkasten zur Seite, beugte sich vor und zeigte ihr die Zeichnungen, als würde er sich von diesem Projekt mehr als einen Grund zum Bleiben versprechen. Eine gute Note, eine Medaille oder einen Scheck.
„Plan A sieht zwei zusätzliche kleine Terrassen vor. Auf der hier kann Mark spielen, die andere ist ideal, um die Sterne zu betrachten. Außerdem möchte ich dir eine Werkbank bauen, weil ich gesehen habe, dass du gern im Garten arbeitest.“
Er zeigte auf einen schraffierten Bereich des Plans. „Hier und hier möchte ich für Schatten sorgen. Ich dachte mir, ich setze ein paar junge Pappeln. Die wachsen schnell.“
„Wie eine Laube“, sagte sie begeistert.
„Für den Anfang“, betonte er, als hätte er Angst, sie könnte seinen Plan zu altmodisch finden. „Du und Mark, ihr seid beide ziemlich blass, danach einen oder zwei Tage lang sonnenverbrannt und dann wieder blass. Ich habe gelesen, dass die Sonne hier in der Prärie für hellhäutige Menschen nicht ungefährlich ist.“ Er lächelte schief. „Keine Sorge, es geht nicht um Mitleid oder so etwas. Ich tue es auch für mich.“
Sie betrachtete die Zeichnung. „Das hier ist zu viel Arbeit.“
„Es wird eine Weile dauern.“
„Stimmt.“ Sie sah ihn an. Das spielerische Lächeln war verschwunden, und die Botschaft war klar. Willst du mich hier haben oder nicht? „Du hast gesagt, ich kann helfen.“
„In richtigen, festen Schuhen.“ Das Lächeln kehrte zurück. „Wenn wir genug Holz haben, kostet es fast nichts. Du siehst in der Scheune nach, während ich hier weitermache. Ich glaube, das Baumaterial dort hinten ist behandelt, das hier nicht. Also denke ich mir …“ Er klopfte mit dem Handrücken auf die Zettel. „Es soll so sein.“
„Ja, das soll es wohl.“ Celia nickte. „Ich bin den Leuten, die hier gewohnt haben, nie begegnet, aber sie haben so viel von sich zurückgelassen, dass ich das Gefühl habe, ich würde sie kennen. Bestimmt wollten sie aus dem Holz etwas bauen, meinst du nicht auch?“ Sie legte eine Hand auf den Werkzeugkasten. „Darf ich dein Maßband benutzen?“
Er zuckte mit den Schultern. „Du nimmst es wohl ganz genau, was?“
„Ich verschätze mich schnell. Das liegt am Wunschdenken.“
„Ja.“ Er lachte. „Es wird behauptet, dass Frauen das häufig tun.“
„Aber es wird auch behauptet, dass das für einen Mann von Vorteil ist.“
„Nicht in diesem Fall.“ Er gab ihr das Maßband. „Breite, Länge, Durchmesser.“
„Verstanden. Ich schreibe alles auf und verfasse einen Bericht. Ich habe sowohl Excel als auch PowerPoint.“
Er zwinkerte ihr zu. „Ich auch.“ Er beugte sich über den Werkzeugkasten und küsste sie. „Siehst du, keine Kopfschmerzen mehr.“
Das Gewitter kam ganz plötzlich. Die Schwalben, die an der Scheune nisteten, verstummten schlagartig, und der Wind hörte auf zu wehen. Aber Celia gab nicht auf, sondern notierte sich die Maße des gestapelten Bauholzes. Sie war fast fertig.
Dann verdunkelte sich der Himmel, und es begann zu stürmen. Celia presste ihre Zettel an die Brust und tastete nach dem Handy, das leider nicht immer funktionierte. Sie erstarrte, als der Himmel seine Schleusen öffnete und der Regen auf das alte Dach der Scheune prasselte.
Celia hasste es, bei Gewitter allein zu sein, und überlegte, ob sie ins Haus rennen sollte, doch ein greller Blitz zuckte durch die Wolken und ließ sie innehalten. Sie würde gar nicht erst versuchen, das schwere Tor zuzuschieben.
Durch drei größere Löcher im Dach strömte bereits
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