Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
änderte die Richtung, während sie weiter durch die Obst- und Gemüseabteilung schlenderte 一 der Auswahlprozess würde etwas mehr als sieben Minuten dauern 一, und ging langsam den parallel verlaufenden Gang hinunter.
    Dieses Mal wurde er sie den ersten Zug machen lassen.

Vier
    H eather ging um einen Turm mit Dosensuppen im Sonderangebot herum auf den Gang mit den Backwaren zu. Zur Hölle mit dem überhöhten Preis für die Erdbeeren, sie war in der Stimmung, heute Abend zu feiern. Die reifen roten Beeren lagen neben einer gewaltigen Backkartoffel am Boden ihres Korbes.
    Sie hatte ein weiteres Geschäft als Kunden für ihren Schmuck hinzugewonnen, und der hatte am Freitag eine umfangreiche Bestellung aufgegeben.
    Als sie abgehauen war, hatte sie ihren gesamten Schmuck und den ihrer Mutter mitgenommen.
    Der Schmuck war jedoch viel zu leicht wiederzuerkennen, als dass man ihn verkaufen konnte. Die Armbänder, Ketten und Ringe waren ein Vermögen wert, und alles war speziell für ihre Mutter und sie angefertigt worden. Ihre französischstämmige Mutter und sie waren für ihren Vater lebende Trophäen zum Angeben gewesen, um seinen »Bankkunden« seinen Reichtum und Erfolg vorzuführen.
    Jedes unverwechselbare Muck, das Heather zusammenschmolz und umarbeitete, bereitete ihr doppelter Nervenkitzel. Endlich benutzte sie ihre Geschicklichkeit als Künstlerin, um den einfachen, stilvollen Schmuck herzustellen, den sie bevorzugte, und verdiente so gleichzeitig ihr Geld.
    Es war ein erbärmlich kalter und regnerischer Tag, und es hielten sich am Sonntagnachmittag nicht viele Kunden im Lebensmittelladen auf.
    Eine Gruppe Pfadfinderinnen und ihre Mütter drängten sich an einem Tisch vor den Eingangstüren des Geschäftes zusammen, und Heather beschloss, auf ihrem Rückweg kurz bei ihnen haltzumachen und ein paar Packungen Minzplätzchen für ihre einsame Feier zu Hause zu kaufen.
    Ein gutes Buch, eine heiße Tasse Tee und eine Packung Plätzchen klangen perfekt. Und zum Abendessen ein schönes dickes Steak anstelle eines der ausgefallenen Rezepte, die ihre ganze Konzentration benötigten. Dazu ein oder zwei Gläser Champagner...
    »Wollen Sie darum kämpfen? «
    Die tiefe Stimme, die unerwartet direkt hinter ihr ertönte, ließ sie zusammenfahren. Mit der Hand auf ihrem wild pochenden Herzen wirbelte sie herum.
    Der Mann war breitschultrig und gut fünfzehn bis zwanzig Zentimeter größer als sie, und sie war schon eins siebzig groß.
Groß,
dachte sie atemlos. Grundgütiger, er riecht gut, war der nächste flüchtige Gedanke. Trotz des frostigen Wetters trug er nichts weiter als ein schwarzes T-Shirt, Jeans und Laufschuhe. Regentropfen schimmerten in seinem kurzen schwarzen Haar.
    Er hielt einen leeren roten Einkaufskorb in einer Hand, als würde dieser nicht zu ihm gehören. Als sich ihre Augen trafen, verschwand das Lächeln, das seine Lippen umspielte. Eine warme Woge schoss durch sie hindurch, und sie musste heftig schlucken. Sie verspürte ein befremdliches Gefühl der Verbundenheit und hatte die starke Empfindung eines Dejä- vu-Erlebnisses. Sie kannte ihn nicht, aber irgendetwas an seinem Gesicht kam ihr vage bekannt vor. Der Winkel seiner Nase, die kleine Narbe, die seine linke Augenbraue durchzog, schien ihr vertraut.
    Seine Augen waren von anziehendem Dunkelblau mit einem Hauch Aquamarin, sein schmales Gesicht war blass unter der Bräune. An seiner Haltung und seinem Gesichtsausdruck war nichts Bedrohliches. Gott sei Dank.
    Aber er sah auf andere Art gefährlich aus. Gefährlich für Frauen im Allgemeinen, vermutete sie. Da war diese Piraten-, Böse-Jungen-, Herzensbrecher-Aura um ihn herum, die ihr Herz in einer völlig normalen »Frau-trifft-attraktiven-Mann- Reaktion« doppelt so schnell schlagen ließ. Sie ließ ihre Hand mädchenhaft an ihre Brust sinken und trat einen Schritt zurück, obwohl sie das lächerliche Verlangen verspürte, ihre Hand auszustrecken und mit ihren Fingern durch sein nasses Haar zu streichen und ihm die nassen Tropfen von der Haut zu lecken.
    Stattdessen schlang sie ihre begierigen Finger um den Griff ihres Korbes und neigte den Kopf, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Entschuldigung. Was haben Sie gesagt? «
    »Der letzte Laib Weizenbrot mit Honig?«
    Verblüfft blickte sie von seinen lächelnden blauen Augen hinüber zum Regal. Nur noch ein Laib ihres Lieblingsbrotes war übrig.
    »Sie haben eine Weile lang drauf gestarrt«, sagte er ernst, als sie ihm eine Antwort schuldig blieb.

Weitere Kostenlose Bücher