RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
eine Tasse Kaffee und einen kleinen Flirt hinausgehen.
Bedauerlicherweise.
Sie unterdrückte einen Seufzer, denn alles, woran sie denken konnte, war die Vorstellung, ihn nackt zu sehen und seine bloße Haut zu berühren. Sie räusperte sich und lächelte. »Wie wäre es, wenn ich fürs Erste ja zum Kaffee sagen würde. «
»Das wäre in Ordnung. « Seine Lippen zuckten, und seine Augen blickten feurig. »Fürs Erste.«
Fünf
C aleb trug Heathers Einkaufstasche und begleitete sie beziehungsweise
hinkte
mit ihr, zum Café nebenan. Leider war der kurze Weg überdacht. Ein schneller Abstecher in den prasselnden Regen hätte möglicherweise eine kalte Dusche ersetzt.
Meine.
Der Gedanke knallte aus dem Nichts in sein Gehirn.
Halt, Freund!
Er trat auf die mentale Bremse. Woher zur Hölle war
das
denn gekommen? Er war viel zu pragmatisch, um besitzergreifend zu sein. Besonders wenn es um eine Frau ging.
Wegen Nairnes Fluch war es seit jeher eine ausgemachte Sache gewesen, dass er nie lange genug in einer Beziehung bleiben würde, um sie kompliziert zu machen.
Sex? Oh, ja sicher. Involviert? Besitzergreifend? Zur Hölle, nein.
Bedauerlicherweise, kein Sex hier. So ein Pech. Er stand auf sie, aber Shaws Tochter war ein Auftrag. Und zwar ein kurzer Auftrag, was das betraf. Alles war besser, als sich zu Tode zu langweilen.
Ein interessanter,
aufreizender
Auftrag. Aber das war auch alles.
Denk an ´ne kalte Dusche.
Noch ein paar Stunden und er würden sich nach Berlin zu Kris-Alice teleportieren. Irgendwie wurde der bedanke an die schone Deutsche mit jedem Mal, wenn er zu Heather sah, weniger anziehend. Hannah. Sobald er in Deutschland wäre, würde er wieder bei Lark herumnörgeln. Es juckte ihn, nach drei Monaten Untätigkeit wieder eingesetzt zu werden.
Alles, was er jetzt herausfinden musste, war der Aufenthaltsort von Papa Shaw. Er würde sie zu einer Tasse Kaffee einladen, ein wenig flirten, die Frage subtil stellen und wäre fertig.
Ungefähr ein halbes Dutzend Leute waren in dem kleinen Kaffee shop, als sie hineingingen, Einige saßen, einige standen an der Theke, aber Caleb entdeckte einen kleinen Tisch im hinteren Teil und steuerte darauf zu, Heather an seiner Seite. Der Laden roch nach Kaffee und regennassen Gästen.
»Ist der in Ordnung? «,fragte er sie und deutete auf den kleinen Tisch in der Ecke. Er stellte ihre Einkaufstasche auf den freien Stuhl. Sie würde sich mit der Wand im Rücken sicher fühlen. Freie Sicht auf die Tür. Er ließ ihr genügend Platz, lullte sie in ein falsches Gefühl von Sicherheit ein. Der Feind hatte bereits ihre Mauern durchbrochen.
Warum zum Teufel fühlte er sich nicht wie ihr Feind? Sein Körper fühlte sich ihr gegenüber sehr ... freundlich.
»Großartig.«
»Was darf es sein? «, fragte er ohne Umstände.
»Irgendetwas Heißes mit Schokolade darin. Groß. Danke. «
Er strich mit seinem Finger eine feuchte Haarsträhne aus ihrem Gesicht, ließ den Knöchel einen Augenblick auf ihrer weichen Wange verweilen. »Denk über die Namen unserer Kinder nach. « Bevor sie danach greifen konnte, ließ er die Hand sinken. »Bin gleich zurück. «
Er kam ein paar Minuten später mit zwei großen Tassen Kaffee in Pappbechern wieder. »Ein Venti Mocha für die Dame mit den hübschen Augen.« Er stellte den Riesen Becher vor ihr ab.
Als er näher kam, riss Heather ihre Aufmerksamkeit von den Schaufenstern, die auf die Straße hinausgingen, los. Ihre Lippen kräuselten sich, als sie ihn anschaute. »Danke. Frierst du nicht ohne Mantel? «
»Warmblütig.« Heißblütig nur bei deinem Anblick. Alles an Heather Shaw gefiel ihm. Von ihrer Größe über ihre seidigen goldbraunen Haare bis hin zu ihren großen, hasel- nussbraunen Augen mit dem Kranz dichter Wimpern. Ihr Make-up war zart und unauffällig, bewies aber eine erfahrene Hand. Regentropfen perlten auf den Schultern ihres schwarzen Regenmantels und glitzerten wie ein edelsteinbesetztes Netz in ihrem Haar, in dem sich das Licht brach. Ihre Wangen waren immer noch von der Kälte gerötet.
Er wusste nicht besonders viel über Kleidung, aber er nahm an, dass das, was sie gerade trug, von der Stange kam - einer preiswerten Stange, was das betraf - anstelle der Designersachen, die sie früher getragen hatte. Wo ist Papas Geld, Liebchen? Zur Hölle. Wo ist Papa?
Hatten sie und Shaw sich zerstritten? War es ihr Vater, nach dem sie sich ständig umschaute, oder irgendein alter Freund, dem sie aus dem Weg gehen wollte und
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