RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
Hotelessen langweilig«, meinte er und versuchte mit Mühe, seine Gedanken auf dem richtigen Weg zu halten.
»Tja, schau mich nicht an. « Sie hatte wirklich die hübschesten Augen, trotz der Vorsicht, die er darin sah. Wenn sie lächelte, wechselte die Farbe von haselnussbraun zu einem warmen Bernstein. Es war zwar kein vollständiges Lächeln, aber es löste etwas von der Anspannung um ihren üppigen Mund. »Ich bin keine sehr gute Köchin. «
Er glitt wieder mit dem Daumen über die weiche Haut auf ihrem Handrücken, sah ihre Augenlider abermals flattern. Sie war immer noch ein wenig vorsichtig, aber sie hatte keine Angst. Während er sie berührte, versuchte er, seine eigene physische Reaktion zu ignorieren. Die erhöhte Herzfrequenz, das plötzliche euphorische Gefühl waren bloß eine körperliche Reaktion auf die Nähe einer schönen Frau. »Dann müssen wir wohl jemanden engagieren«, erwiderte er unbekümmert und rückte noch näher an sie heran.
»Allerdings«, antwortete sie ernsthaft, und ihre Augen blitzten vor Vergnügen. »Wir beide essen gerne, und die Kinder müssen auch ernährt werden. «
»Kein Problem.« Er wollte ihre Hand umdrehen und den Mund auf ihre Handfläche drücken. Er wollte den schnellen Puls fühlen, der dicht unter ihrer Haut schlug. Er wollte ihre blassen weichen Hände auf seinem Körper spüren. »Meine Eltern werden begeistert sein, wenn Michael, Matt und Mark eintrudeln. Was ist mit deinen Leuten? Stehst du ihnen nahe? «
»Bedaure, die Kinder werden nur ein Großelternpaar haben. Meine sind vor langer Zeit gestorben. «
Sie war eine gute Lügnerin, geschickt genug, wenn man nicht auf Augen achtete. Sie stellte gerade genügend Augen kontakt her. Sie zappelte nicht. Und falls er sie nicht so genau beobachtet hätte, dann hätte er das verräterische Zucken ihrer Pupillen übersehen.
»Das tut mir leid. Habt ihr euch nahegestanden? «
»Ich rede nicht gerne über sie, es macht dir doch nichts aus? «
Hm. Nicht einmal der Versuch, ihm irgendein Blödsinn zu erzählen. Interessant. Faszinierend. »Okay«, sagte er locker, nahm noch einen Schluck von seinem immer noch heißen Kaffee und rutschte noch ein paar Zentimeter zu ihr herüber, sodass sich ihre Knie unter dem Tisch berührten. »Werden wir nicht. «
Nun ja, verdammt. Was hatte er erwartet? Dass sie einem Fremden die Adresse ihres Vaters geben würde, eine Stunde nachdem sie ihn getroffen hatte? Caleb wünschte sich, er hätte die Fähigkeit, Gedanken zu lesen wie sein Bruder Gabriel. Das wäre jetzt echt praktisch. Er war versucht, zu dem Augenblick zurückzuspringen, als ihr Vater und sie sich getrennt hatten.
Leider kannte er weder das exakte Datum noch den genauen Ort, und ohne diese würde er nur nutzlos herumraten und versuchen, den richtigen Zeitpunkt zu treffen. Eine Verschwendung wertvoller Zeit und Energie.
Er konnte ihre Seife oder ihr Shampoo riechen. Frisch. Sauber. Weiblich. Kein teures Parfüm, nur Seife und der natürliche Duft ihrer Haut. So nahe bei ihr zu sein, war wie ein Aphrodisiakum. Gut auf eine qualvolle Art und Weise.
Er war noch nie so erregt worden von einer Frau, die nur einen Meter entfernt saß. Und verdammt sicher nicht an einem öffentlichen Ort. Er wollte sich herüberlehnen und sie küssen. Es war lächerlich, dass er auch nur daran dachte, ganz abgesehen von dieser verdammten Versuchung, alle Vorsicht in den Wind zu blasen, dem Verlangen nachzugeben und es einfach zu tun. Bei keiner anderen Frau auf der Welt hätte er so lange gezögert.
Aber sie war Heather Shaw, und Caleb war gewillt, so weit wie nötig zu gehen, um die Informationen, die er brauchte, zu bekommen. Leider bezweifelte er, dass er mit ihr würde schlafen müssen, um zu bekommen, was er brauchte.
Er zwang sich, sich nicht vorzustellen, wie er sie direkt in sein Bett im Hotel teleportierte. Zwang sich, sich nicht vorzustellen, wie er sein Gesicht in ihrer weichen Haut vergrub. Zwang sich, sich nicht die überwältigende Erleichterung vorzustellen, sich tief in ihr zu versenken.
Caleb redete sich ein, er litte zum Wohle von T-FLAC und seinem Land, und nahm noch einen Schluck Kaffee, bevor er fragte: »Wie steht es mit Geschwistern? «
Die leichte Anspannung in ihren Schultern ließ nach. »Nein, du?«
»Zwei Brüder. Einer älter, einer jünger.«
»Steht ihr euch nahe? «
Caleb hob seine gekreuzten Finger. »So etwa.«
»Du Glücklicher.«
»Ja, aber nicht mehr Glück, als eine wunderschöne Frau
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