RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
dessentwegen sie ihren Namen geändert hatte?
»Du solltest wahrscheinlich den Namen des Vaters deiner Kinder wissen«, sagte er beiläufig. Er stellte seine Tasse ab und reichte ihr über den Tisch hinweg seine Hand. »Caleb Edge«.
Automatisch ließ sie ihre Hand in seine gleiten. Sie war schlank, ihr Händedruck fest, die Handfläche leicht feucht. Wenn ihm das nicht bewies, dass sie nervös war, dann war es
die Tatsache, dass sie auf der Kante ihres Stuhles hockte. Sie war wie ein Vogel, der bereit war loszufliegen.
»Hannah Smith.« Sie zog ihre Hand beinahe sofort zurück und griff nach ihrem Becher, um vorsichtig einen Schluck durch das Loch im Plastikdeckel zu nehmen. Anscheinend war ihr Getränk zu heiß. Sie stellte es ab und legte die Hände darum.
Caleb zog den gegenüberliegenden Stuhl zu sich, setzte sich, lehnte sich dann zurück, bewusst entspannt und nicht bedrohlich. Er riss seine Aufmerksamkeit von dem schnellen Pulsschlag am Ansatz ihres schlanken Halses los, um in ihre Augen zu blicken. Hübsch. Er konnte ihr Parfüm riechen, trotz des schweren, dunklen Kaffeegeruchs, der alles umgab. Irgendetwas Leichtes, Blumiges, das an den Sommer erinnerte.
»Also, Hannah Smith, erzähl mir alles über dich. « Absichtlich unterbrach er den Augenkontakt mit ihr und zog den Deckel von seinem Kaffeebecher, schließlich wollte er bloß interessiert und nicht wie ein Raubtier erscheinen. Es war eine Sache, eine gegenseitige Anziehung vorzutäuschen, um zu bekommen, was man wollte, doch es war etwas völlig anderes, allein durch ihre Nähe eine Lawine der Gefühle in sich zu spüren. Seine Herzfrequenz war hoch, und er nahm alles an ihr außerordentlich deutlich wahr. Da konnte er sich nichts vormachen.
Er musste diese Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen. Sein ganzer Körper war vor Erregung bis in die Haarspitzen angespannt, was ebenso bizarr wie beunruhigend war. Sexuelle Begierde auf den ersten Blick war etwas völlig Neues. Er konnte sie nicht gebrauchen, besonders hier und jetzt nicht.
Er vermischte nie Arbeit und Vergnügen. Auch wenn er schon ein- oder zweimal versucht gewesen war, diese Regel zu brechen, so hatte er es doch nie getan. Als T-FLAC Agent hatte er wenig Freizeit. Und wenn, dann hielt er seine Beziehungen bewusst oberflächlich. So dumm war er nicht, dass er versuchen würde, den Familienfluch zu durchbrechen.
Caleb hatte nicht die Absicht, irgendwann einmal den Teil des Fluchs herauszufordern, der besagte:
»Eine Gefährtin des Lebens, von eines Sohnes Herz erwählt; ihr Schutz ist vergebens, die Tage zu meinem Sieg sind gezählt, lief wird sein Schmerz sein, schnell ihr Tod, sein Herz zerrissen in ewig währender Not. «
Fünfhundert Jahre Familiengeschichte Edge hatten bewiesen, dass der Fluch der Hexe nicht gebrochen werden konnte. Über die Jahrhunderte waren alle Frauen gestorben, die von Edge-Männern geliebt worden waren, Seine Brüder und er würden nicht zulassen, dass sich Nairnes Fluch fortsetzte.
Der verdammte Fluch würde mit ihnen sterben.
Zweimal war er kurz, verdammt kurz, davor gewesen zu versuchen, den Fluch zu durchbrechen. Und beide Male hatte er sich selbst gezwungen zu gehen, bevor mehr als ein Hauch an Gefühlen aufblitzen konnte. Er hatte es nie bereut. Christiana war inzwischen glücklich verheiratet mit einem anständigen Kerl, hatte eine süße Tochter und lebte glücklich und zufrieden in Maine. Donna hatte vier Mädchen bekommen und lebte mit ihrem Mann, einem Senator, in Washington.
Beide Frauen waren glücklich. Beide waren am Leben.
Es war irgendwie ironisch, dass Christiana und Donna Töchter bekommen hatten. Edge-Männer konnten nur Söhne zeugen.
»Drei Söhne auf drei Söhne nur Schmerz sich vermehrt. «
Ja, wie auch immer. Er würde es nie herausfinden.
Wenn man von der Tatsache absah, dass er während seiner Operation und der Reha seit fast drei endlos lang erscheinenden Monaten aus dem Spiel genommen worden war, fühlte sich Caleb in seinem Leben rundum wohl.
Und, sosehr sein Körper auch »Ja, ja, ja! Genau jetzt! «, schrie, die Antwort auf seine ungezügelte Libido war ein mitfühlendes
Nein
. Aber
verdammt
一 ihre Haut war genauso weich, wie sie aussah. war von Natur aus blond, und ihre Haut wirkte glatt und makellos. Caleb verspürte den verrückten Wunsch, sich über den Tisch zu beugen und ihre Wange mit seinen Lippen zu streicheln.
Er wollte sie küssen. Sie berühren. Überall. Er wollte ihr den unförmigen
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