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RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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von der Geschichte durchdrungen und das bedeutendste intakte Beispiel für eine Siedlung von Höhlenmenschen im Mittelmeerraum. Perfekt an das Gelände und das Ökosystem angepasst. Der älteste bewohnte Bereich datierte aus dem Paläolithikum. Die halb verlassenen
sassi
waren ein beliebtes Revier für Filmemacher, die auf der Suche nach einer biblisch anmutenden Landschaft waren. Nicht dass sich Caleb und seine Männer auch nur die Bohne aus der Geschichte der Gegend machten oder aus der Tatsache, dass Mel Gibson hier einen Film gedreht hatte.
    Es lief alles darauf hinaus, dass dies hier ein hervorragendes Versteck für Shaw war.
    Komm raus, komm raus, wo auch immer du bist. Der Mond schien nicht, und der Sternenhimmel war von dichten Reihen langsam dahinziehender Wolken verdeckt. Eine hervorragend geeignete Nacht, um sich einen Terroristen-Bankier zu schnappen, der Geld veruntreut hat.
    Caleb, Rook, Farris und Dekker blieben weiter unsichtbar und beschränkten ihre Gespräche auf ein Minimum, während sie gut hundert Meter vom Haus entfernt standen. Bis jetzt hatten sie weder von Shaw noch von seinen Männer auch nur das geringste Zeichen entdeckt, aber laut T-FLAC-Informationen war der Feind innerhalb jener Mauern. Ein Hund kam den gepflasterten Weg entlang in ihre Richtung. Er hielt kurz an, schnupperte und rannte dann mit einem Jaulen dahin zurück, woher er gekommen war.
    Dekker schnaubte. »Schlauer Köter.«
    Caleb erlaubte sich ein schwaches Lächeln. Es war bekannt, dass Tiere Zauberer riechen konnten, unsichtbar oder nicht, und dass sie ihnen gewöhnlich aus dem Weg gingen.
    Drei Männer und eine Frau gingen nur knapp an den vier Zauberern vorbei und sprachen auf Deutsch über das Essen, das sie soeben im nahe gelegenen Restaurant gegessen hatten.
    Caleb hätte nur die Hand ausstrecken müssen, um sie zu berühren, dennoch setzten sie ihren Weg fort, ohne ihn wahrzunehmen.
    Er fragte sich, ob das die Tiere wohl klüger erscheinen ließ.
    Die Stadt Matera war auf einem Felsplateau erbaut worden, das durch die Gravina-Schlucht getrennt wurde. Shaws Haus befand sich in der Mitte des steilsten Teils. Umringt von ähnlichen Häusern, lag es gegenüber den Original höhlen, die in den cremefarbenen Tuffstein gegraben waren.
    Der Mistkerl war wie eine Ratte in einem besonders undurchdringlichen Loch. Shaw hatte zusätzlich eine Vogelperspektive auf das Tal darunter. Keiner konnte sich dieser merkwürdig geformten Festung unbeobachtet nähern.
    Keiner, außer einem unsichtbaren Zauberer.
    Matera war jahrhundertelang bitterarm gewesen, aber nun kehrten die gebildeten Söhne und Töchter der Bewohner zurück, eröffneten Restaurants und Geschäfte für Touristen und Einheimische gleichermaßen. Der Wohlstand war bei den sassi angekommen. Bei Fachleuten, Familien, Geschäften.
    Shaw hatte sein Schlupfloch clever mit Unschuldigen gepolstert. Über ihm, darunter und auf jeder Seite lebten und arbeiteten Hunderte von Leuten, die nicht wussten, wen sie in ihrer Mitte beherbergten.
    T-FLAC berücksichtigte alle Aspekte bei einem Einsatz, einschließlich Kollateralschäden. Calebs Magen zog sich zusammen, weil er wusste, dass sie ihr Ziel erreichen und dann abhauen mussten, bevor jemand verletzt wurde. Die Terroristen waren andere Kaliber. Ihnen würden die fünfjährigen Zwillinge im Haus nebenan scheißegal sein. Oder der blinde Achtzigjährige eine Straße darüber. Caleb verharrte bewegungslos, während sie beobachteten und warteten.
    Überwachungsarbeit gab einem Mann genügend Zeit zum Nachdenken. Positiv betrachtet, musste jeder Neuankömmling an vier Paar wachsamen Augen vorbeigehen, um hineinzugelangen. Während oberhalb von Matera auf dem Plateau Fahrzeuge erlaubt waren, gab es hier in den sassi nur Fußgänger Verkehr. Zum Glück hatten sie anderen Transport Möglichkeiten, dachte Caleb, während sie darauf warteten, dass die letzte Handvoll Restaurantgäste nach Hause ging. Meist waren es Touristen, die zurück zum Hotel Sassi auf der anderen Seite der Schlucht unterwegs waren.
    Die warme, ruhige Luft speicherte die appetitlichen Gerüche Hunderter Abendessen. Caleb rieb gedankenverloren mit der Hand über seinen schmerzenden Bauch. Er verspürte seit Monaten einen unerklärbaren Hunger in seinem Magen. Nicht auf Essen. Er brauchte ...
    Aktivitäten. Schießereien. Herumgerenne. Hannah. Das irgendetwas passierte. Ja. All dieses.
    Und er brauchte es bald.
    Er war traurigerweise sogar dankbar gewesen für Larks

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