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rank und schlank und rattenscharf

rank und schlank und rattenscharf

Titel: rank und schlank und rattenscharf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burghard Pohl
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haben sie bis in die Abendstunden geöffnet. Nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern auch die Pilger müssen irgendwie versorgt werden.
    Ich komme nach Riego de Ambros. Was mich hier erwartet, ist wie vieles andere auf diesem Weg grandios und auf gewisse Art einzigartig. Ich lese auf einem Schild „Bar“ und denke, da kann ich was trinken und folge dem Hinweisschild. Doch von einer Bar ist nichts zu sehen, dafür stehe ich vor einer langen Grundstückeinfahrt. Am Ende des langen Betonweges steht ein überdimensionales Schild, auf dem in riesigen Buchstaben „Pension“ steht und darunter gleich in mehreren Sprachen:
     
    Bienvenido
    Welcome
    Bienvenue
    Willcomen
     

     
    Wie soll ich das denn deuten? Das kann doch nur heißen: Ich bin gemeint! Dieses Schild steht nicht umsonst hier. Man scheint mich hier auf das allerherzlichste zu begrüßen. Es ist zwar kein roter Teppich ausgerollt, aber auf den kann ich verzichten. Von der Straße aus erkenne ich eine ältere Frau, die die Blumen und Pflanzen in ihrem Garten wässert. Ich laufe die lange Zufahrt hoch und komme da an, wo gerade noch die Frau stand. Der Wasserschlauch liegt auf dem Rasen und das Wasser läuft unkontrolliert in die Beete. — Wo ist die denn auf einmal geblieben? Herzlich Willkommen stelle ich mir etwas anders vor. — Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, sie ist geflüchtet. — Nee, Nee, so geht das aber nicht, einfach abhauen, ist doch keine Art!
    - Ich schelle an der Eingangstür und warte. Es dauert und dauert. Nach einer ganzen Weile geht die Türe doch auf, das hätte ich fast nicht mehr erwartet. Mit einem freundlichen Lächeln begrüße ich die ältere Señora. Ich frage sie, ob ich mit Kira ein Zimmer für eine Nacht in ihrer Pension bekommen kann. — Sie mustert mich genau von oben bis unten. — Was wird sie von mir denken? — Es dauert einen Moment, bis sie mich auffordert, ihr ins Haus zu folgen. Ich nehme meinen Rucksack ab, lege ihn mitten auf die große, gepflegte Wiese. Kira binde ich an ihm fest und gehe mit ihr ins Haus in die erste Etage. Sie zeigt mir ein Doppelzimmer mit einer Duschkabine. — Ich bin ja so dankbar, dass sie mich ungeachtet aller Umstände aufnimmt! Fremd, dreckig und dann noch mit Hund! — Sie nennt mir den Preis, der ist akzeptiert.
    Ich gehe nach draußen und hole Kira ins Zimmer. Zuerst ziehe ich meine dreckigen Klamotten aus und lege mich aufs Bett. Ich schreibe eine SMS an Willi:
     
    Hallo Willi, ich bin vor Ponferrada in einer Pension, gehe erst mal duschen. Gruß Buggi

     
    Willi: Burghard, wie sehen Deine weiteren Pläne aus?
     
    Ich: Willi, Du kannst in Santiago auf mich warten. Du kannst weiter bis ans Meer laufen, oder Du holst mich in Ponferrada ab.
     
    Willi: Hallo Buggi, ich bin seit 17.00 in SdC, habe bis jetzt ein Zimmer gesucht. Alle Herbergen voll. Zirkus! Will heim! Übrigens, die Steine wollte ich erst hier abladen, hab sie eben ausgepackt. Irenes Stein ist weiß, ohne Text. Komm und sieh selbst! Die anderen sind auch anders.
     
    Ich: Willi, du bist zu schnell gelaufen, deine Steine sind alle verglüht!
     
    Willi: Du irrst, ich ging im Klang meines Herzens. Niemand wird je wissen was geschah, weshalb die Steine ihre Schrift, Farbe und auch unterwegs ihr Gewicht verloren. Kann Bianca ein Leihauto per www. besorgen?
     
    Ich: Willi, für wann soll Bianca ein Auto buchen?
     
    Willi: Schnellstmöglich, sofort!
     
    Ich: Willi, ab wann und von wo soll er gebucht werden?
     
    Willi: Leihwagen ab sofort, ab Santiago de C., hier ist vielleicht ein Affentheater. Ich dusch jetzt auch.
     
    Ich schreibe eine SMS an Bianca: Hallo Bianca, kannst Du auf Willis Namen einen Leihwagen in SdC buchen?
     
    Bianca: Für wann soll ich ihn buchen?
     
    Ich: Schnellstmöglich!
     
    Bianca: Ich habe ein Auto bei Europcar gebucht. Steht ab Morgen 10.00 in Santiago am Flughafen und muss bis Montag 10.00 in Pamplona sein. WICHTIG! Willi muss eine Kreditkarte vorlegen, sonst gibt es kein Auto. Reservierungs-Nr. 333150378 kostet 45,- €
     
    Ich leite die SMS von Bianca an Willi weiter.
     
    Willi antwortet: Kann ich noch die 12.00 Messe besuchen? Die wäre mir schon wichtig, wäre dann erst 14.00 am Airport. Man haben wir es gut. Die Anderen spinnen, ohne SdC (Santiago de Compostela)
     
    Eine SMS von Bianca: Ich freue mich auf jeden Fall Dich wieder zu sehen. Vielleicht klappt es ja schon zu meinem Geburtstag? Noch ein paar schöne Tage. Denk oft an dich. Bianca
     
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