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Raritaeten mit Biss

Raritaeten mit Biss

Titel: Raritaeten mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Mecklenburg
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Traditionellen Chinesischen Medizin sind Leber, Milz und Blase der Schafgarbe zugeordnet. Der bittere, leicht scharfe, muskatähnliche Geschmack macht die Pflanze aber auch für die Küche interessant.
    Schafgarbe war eines der neun Kräuter im Gründonnerstagsgemüse, einer alten Kultspeise, an die noch der Ausruf »Ach, du grüne Neune!« erinnert. Die Blüten sind etwas zäh, aromatisieren aber Bowle, Likör, Essig und Gelee perfekt. Die jungen Blätter, im Biss zarter, im Geschmack intensiver, sind interessante würzige Beigaben für Salate und Suppen. Als Gewürz verbessert Schafgarbe die Verdaulichkeit schwerer Speisen wie Schweine- und Gänsebraten. Auch in Wurst macht sich die Pflanze gut, ebenso wie im Kräuterquark und in einer Wildkräuterbutter. Bevor das Reinheitsgebot von 1516 die ausschließliche Verwendung von Wasser, Malz und Hopfen vorschrieb, lieferte Schafgarbe auch den würzenden und stabilisierenden Bitterstoff im Bier.
    Ein hübsches und gesundes Kraut für die bitteren Momente in der Küche.
     

     
    Warmer Gemüsesalat mit Schafgarbe
    Zutaten
    1 Zucchini
    1 rote Paprika
    2 Möhren
    ½ Staudensellerie
    100 g Schafgarbe
    Olivenöl
    Balsamico
    2 Knoblauchzehen
    2 Zitronen
    Salz, Pfeffer
     
    Zubereitung
    Zucchini, Paprika, Möhren, Staudensellerie putzen, waschen und in Scheiben beziehungsweise in Streifen schneiden. Knoblauchzehen pellen und klein schneiden.
    Schafgarbe klein zupfen, mit etwas Zitronensaft und Olivenöl marinieren und beiseitelegen.
    Die vier Gemüse nacheinander in einer Pfanne mit Olivenöl braten (circa 4 bis 5 Minuten), salzen, pfeffern, etwas Knoblauch zugeben, mit Zitronensaft und Balsamico ablöschen und auf einer großen Platte anrichten.
    Darauf die marinierte Schafgarbe geben.
     
    Tipp
    Der mediterrane Gemüsesalat wird noch lauwarm serviert, er schmeckt aber auch kalt am nächsten Tag.
    Die marinierte Schafgarbe lässt sich auch gut mit Vogelmiere und Pimpinelle mischen.
     

     
    Spargelsalat
    Chinesischer Emigrant mit besonderen Geschmacksnoten
    Wir arbeiten im Sitzen, wir bewegen uns im Auto sitzend fort und verbringen unsere Freizeit sitzend vor dem Fernseher oder am Computer. Wenig Bewegung und trotzdem schlank bleiben, wie geht das zusammen? Ganz einfach: mit Salat. Mit läppischen 14 Kalorien je 100 Gramm und reichlich Vitaminen hilft der grüne Salat selbst Bewegungsmuffeln in Form zu bleiben. Er ist besonders bei Frauen beliebt, die sich bekanntlich vernünftiger ernähren als Männer. Der Salatteller ist – kaum zu glauben – gegenwärtig die beliebteste Speise in der Gastronomie.
    Grüner Salat war jedoch nicht immer so beliebt. Früher gab es ihn höchstens als frische Beilage zum (Sonntags-)Braten. Wenn man Pech hatte, wurden die Salatblätter dafür stundenlang in Essigwasser eingeweicht, dann gezuckert und in ziemlich schlaffem Zustand serviert.
    Mönche waren es, die einst die Salatpflanze aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland brachten. Salat stand im Ruf, unkeusche Gelüste und erotische Träume zu verhindern.
    Die »Keuschheitspflanze« durfte in keinem Klostergarten fehlen. Anders die alten Chinesen: Sie versprachen sich von dem zarten Korbblütler reichen Kindersegen. Und die Ägypter, die als Erste Blattsalat kultivierten, weihten ihn Min, dem Gott der Zeugung und Fruchtbarkeit.
     

     
    Ob Kopf-, Blatt- oder Schnittsalat – alle gehören sie zur Gattung der Lattiche (Lactuca sativa). Das Angebot auf dem Markt wird immer vielfältiger und größer. Darunter ist seit einigen Jahren auch der aus China zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Europa eingewanderte Spargelsalat (Lactuca sativa angustana Vilm.). Bei ihm kann man nicht nur die schmalen, spitz zulaufenden Blätter ernten und essen, sondern auch die dicken Strünke, die wie Spargel geschält und gekocht werden. Der Geschmack der alten chinesischen Kulturpflanze ist einzigartig und hat etwas von Spargel, Mangold und Artischocke zugleich. Ein Salat für Gourmets.
    Dank der in ihm enthaltenen verdauungsfördernden Bitterstoffe ist der Salat die ideale Kost bei Darmträgheit. Außerdem verringert er die Säurebildung im Blut und ist deshalb besonders für Herz- und Nierenkranke geeignet.
    Die jungen Blätter des Spargelsalats heben jeden gemischten (Wild-)Salat. Die gedünsteten Stängel harmonieren wunderbar mit anderem Frühjahrsgemüse wie Kohlrabi und Erbsen.
    Redensartlich bezeichnet Salat ja ein Durcheinander: »Da haben wir den Salat.« Mit dem Spargelsalat bekommt dieses

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