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Rasende Leidenschaft

Rasende Leidenschaft

Titel: Rasende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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Krankheit erspart geblieben war.
    Sie hätte gern um ihn getrauert, aber Harry hätte das nicht gewollt. Natürlich hatte sie geweint, doch der Gedanke, dass Harrys Geist nun für immer mit Wallaroo verbunden sein würde, war tröstend. Er würde die Sonnenuntergänge haben, das weite Land, die schimmernden Flüsse und den sanften, Regen bringenden Wind.
    „Das hier sieht aus wie ein guter Platz“, sagte Teague, auf einen Felsvorsprung am Fluss deutend. „Es wirkt friedlich.“
    „Ja“, gab Hayley ihm recht. „Was soll ich tun?“
    „Öffne das Fenster, halt die Urne hinaus und nimm den Deckel ab. Dann neige die Öffnung zum Heck des Flugzeugs.“
    Hayley kurbelte das Fenster herunter. „Mach’s gut, Harry.“ Sie folgte Teagues Anweisungen und sah zu, wie die Aschenwolke am Flugzeug vorbeiflog und zur Erde schwebte. Es fiel schwer, sich vorzustellen, dass Harry nicht mehr da sein würde, wenn sie das Haus betrat. Er würde nicht mehr auf der Veranda sitzen und über seinen Besitz wachen. Nie mehr würde sie ihm ein Abendessen zubereiten oder hinter ihm aufräumen müssen. Und sie würde sich nie wieder seine Klagen anhören müssen.
    Hayley war beim Tod ihrer Eltern noch sehr jung gewesen, deshalb erinnerte sie sich kaum noch an ihre Gefühle. Plötzlich waren die beiden einfach nicht mehr da.
    „Er war das einzige Familienmitglied, das ich noch hatte“, sagte sie.
    „Jetzt hast du mich.“ Teague nahm ihre Hand und drückte sie. „Cal hat gefragt, ob ich dich heute Abend zum Essen mitbringe. Gemma wird bald abreisen und wollte sich verabschieden.“
    Hayley brachte ein schwaches Lächeln zustande. „Ich kann nicht. Ich möchte lieber nach Hause. Ich habe noch viel zu erledigen.“
    „Aber nichts, was nicht warten könnte.“
    „Ich muss einige Entscheidungen treffen. Ich muss nach Sydney zurück, und nächste Woche soll ich in Los Angeles sein. Anschließend geht es sofort wieder ins Studio, um die Dreharbei
    ten für ‚Castle Cove‘ zu beenden.“
    „Du wirst also gehen?“
    „Mir bleibt keine andere Wahl.“
    „Die Farm gehört jetzt dir. Du hast gesehen, wie Harry sie leitet. Das könntest du auch. Du könntest Pferde züchten und den Quinns ein bisschen Konkurrenz machen. Du würdest eine kostenlose tierärztliche Versorgung bekommen. Darum würden viele Farmbesitzer dich beneiden.“
    „Ich kann hier draußen nicht allein leben, Teague.“
    „Du würdest nicht allein sein. Ich wäre ja da. Ich könnte bei dir wohnen und von Wallaroo aus arbeiten.“
    Hayley spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. War das ein Heiratsantrag oder ein geschäftlicher Vorschlag? „Was wären wir dann?“
    „Was immer du willst. Freunde? Ein Paar? Partner? Eine Wohngemeinschaft?“
    Sie wandte sich ab, und ihr Herz schlug schneller bei dem Gedanken, sein Angebot anzunehmen. Dann hätte sie Teague, solange sie wollte. Oder solange er wollte. Obwohl die Vorstellung, ihn irgendwann vielleicht wieder zu verlieren, schrecklich war, wäre es viel schlimmer, ihn nie zu haben.
    „Ich weiß, was du denkst“, sagte er. „‚Wo ist der Fallschirm? Ich steige aus.‘“
    Hayley musste lachen. „Du hast das geplant, damit ich nicht davonlaufen kann.“
    „Sieht ganz so aus. Du musst mir nicht gleich antworten, aber denk wenigstens über diese Möglichkeit nach.“
    „Einverstanden, denn im Augenblick habe ich wirklich keine Antwort.“
    „Aber du wirst darüber nachdenken, ja?“
    Sie versprach es. Es war das Mindeste, was sie tun konnte. Abgesehen davon war die Idee tatsächlich eine Überlegung wert. Sie konnte sich durchaus ein Leben mit Teague auf Wallaroo vorstellen. Es wäre ein einfaches, aber zufriedenes Dasein. Andererseits konnte sie sich sehr gut ihr Leben in Sydney vorstellen, wo sie ihre Karriere vorantrieb, indem sie überall auf der Welt Filme drehte.
    Wenn sie sich entschied, nicht zu bleiben, würde der Verkauf der Farm ihr die finanzielle Sicherheit geben, nach der sie sich immer gesehnt hatte. Dann könnte sie sich gute Filmprojekte aussuchen, ihre Schauspielkarriere mit Bedacht aufbauen und wäre finanziell auf niemanden angewiesen.
    Teague würde ihr Bedürfnis, ohne Hilfe über die Runden zu kommen, nicht nachvollziehen können. Es schien ihm zu gefallen, dass sie auf ihn angewiesen war und er sich um sie kümmern konnte.
    Sie landeten auf der Landebahn der Wallaroo-Farm und fuhren in Hayleys Auto zum Haus. Der Wagen schaukelte auf der holprigen unbefestigten Straße so heftig, dass Teague

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