Rasende Leidenschaft
machen, denn sonst stiegen die Chancen, dass er ihr tatsächlich das Herz brach.
Deshalb sagte sie lediglich: „Falls es eine Trennlinie gibt. Wie dem auch sei, eines Tages wirst du irgendeiner Frau ein toller Verlobter sein.“
„Damit unterstellst du mir die Absicht, eines Tages zu heiraten.“
„Ja, schon möglich.“
Er streichelte ihren Arm. „Was deine Mutter über die Ehe und das ständige Unterwegssein gesagt hat – ich habe mir selbst schon über diese Dinge Gedanken gemacht. Darüber, was für ein Ehemann ich sein würde und was für ein Leben ich einer Frau bieten könnte. Delta ist also nicht die Einzige, die sich wegen dieser Dinge Sorgen macht.“
Cardin konnte sich nicht vorstellen, getrennt von ihm zu sein, wenn sie ein echtes Paar wären. „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen.“
„Was?“
Sie hatte nicht gemerkt, dass sie die Worte laut ausgesprochen hatte. „Ich habe nur laut nachgedacht.“
„Worüber?“
„Wie es wäre, mit einem Ehemann ständig unterwegs zu sein und mein altes Leben hinter mir zu lassen.“
„Du meinst, falls wir wirklich verlobt wären“, sagte er.
„Wenn ich jemanden lieben würde, der mich darum bäte, mit ihm zu kommen.“
„Das wäre eine sehr große Bitte, oder?“ Er seufzte und hielt sie im Arm, während sie beide in die Dunkelheit blickten. „Besonders an jemanden, den man liebt.“
Trey konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt bei Cardin zu Hause gewesen war. Wenn sie dort Partys gegeben hatte, wusste er jedenfalls nichts davon, denn wenn er eingeladen gewesen wäre, wäre er hingegangen. Übrigens auch, wenn er nicht eingeladen gewesen wäre.
Das große zweistöckige Farmhaus der Worths war von gut zwei Hektar Land umgeben. Von der Straße aus war Jebs Garage nicht zu sehen. Trey folgte der Auffahrt bis hinters Haus und parkte hinter Cardins rotem Mini Cooper. So selten, wie sie Jebs Pick-up bis jetzt benutzt hatten, hätte Cardin ihn sich nicht leihen müssen. Allerdings war auch alles anders geplant gewesen …
Trey war kaum ausgestiegen, als Jeb schon aus dem Haus kam und über den Rasen auf ihn zulief. Hinter ihm fiel die Fliegengittertür klappernd zu. „Ich habe schon fast nicht mehr mit dir gerechnet.“
„Tut mir leid, mir lief die Zeit davon.“ Die Wahrheit lautete, dass Cardin ihn nicht hatte gehen lassen.
„Na, jetzt bist du ja hier.“ Jeb legte ihm die Hand auf die Schulter und führte ihn zur Garage.
Nachdem Jeb die Fiberglashaube angehoben hatte, verbrachten sie die nächste Stunde damit, den Motor eingehend zu untersuchen und über verschiedene Teile zu fachsimpeln, bevor sie ihn anwarfen und anhörten.
Es war erst zwei Tage her, seit Trey zuletzt an einem Rennwagen herumgeschraubt hatte, deshalb war er überrascht, wie sehr es ihm bereits gefehlt hatte. Er fragte sich, wie er es die nächsten Wochen und Monate ohne seine Arbeit aushalten sollte.
Er richtete sich auf, wischte sich die ölverschmierten Hände an einem roten Lappen ab und schüttelte den Kopf. „Ich muss damit fahren, um mir ein verlässliches Bild zu machen. Aber nach allem, was ich bisher gesehen habe, hast du da eine tolle Maschine.“
Statt vor Stolz zu strahlen, stand Jeb neben seinem Chevy Nova und blickte auf den Motor. „Weißt du, es heißt, zum Sieger wird man geboren, nicht gemacht, aber das glaube ich nicht. Nimm zum Beispiel die Autos. Ein Motor, der in Detroit geboren wurde, wird nicht die gleiche Leistung bringen wie einer, der durch deine oder meine Hände gemacht wurde.“
„Da widerspreche ich nicht“, sagte Trey, wusste allerdings nicht recht, worauf Jeb hinauswollte.
Jeb stützte sich mit den Unterarmen auf die Karosserie des Wagens. „Dein Vater war ein guter Mann, Trey. Er hat sein Bestes gegeben, dich allein großzuziehen, und das kann nicht leicht gewesen sein. Trotzdem hat er einen Sieger aus dir gemacht.“
Trey nahm das Kompliment mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis, schwieg aber ansonsten. Wenn Jeb endlich bereit war, über den Streit zwischen ihm und Aubrey zu sprechen, könnte ein einziges gesprochenes Wort ihn dazu bringen, es sich doch wieder anders zu überlegen. Und das wollte Trey auf keinen Fall riskieren.
„Ich laufe hier unter Hochspannung herum, seit du gesagt hast, du würdest vielleicht für mich fahren.“ Jeb richtete sich zu voller Größe auf und sah Trey an. „Doch als ich erfuhr, dass du vorhast, meine Enkelin zu heiraten, fühlte ich mich, als würde ich fliegen.“
Das war ganz
Weitere Kostenlose Bücher