Rasende Leidenschaft
was er macht.“
„Kann sein, kann auch nicht sein.“
„Vielleicht sollten die Leute das Naheliegendste denken, statt sich irgendwelchen Unsinn zusammenzureimen“, sagte Cardin und fragte sich ernsthaft, was ein netter Kerl wie Tater Rawls in dieser Frau sah.
„He, gib dem Überbringer der Botschaft nicht die Schuld“, beschwerte Sandy sich und ging auf ihren Wagen zu. „Ich wollte dich nur freundschaftlich vorwarnen.“
„Vielen Dank.“ Natürlich hatte sie mit Gerede gerechnet; das entstand nun einmal, wenn eine Verlobung bekannt gegeben wurde. Nur hatte sie nicht erwartet, dass es Spekulationen darüber geben würde, dass sie aus anderen Gründen als aus Liebe zusammen sein könnten.
Wenn dieser Klatsch alles nur noch schlimmer machte zwischen Delta und Eddie oder zwischen Eddie und Jeb, wäre das ganz allein ihre Schuld.
Sie musste mit Trey reden, und zwar sofort. Aber der war bei ihrem Großvater, und sie musste arbeiten, deshalb würde dieses Gespräch warten müssen.
Sie verstaute ihre Handtasche in ihrem Spind, band sich ihre Schürze um und machte sich auf den Weg zur Küche. Jedoch fing ihre Mutter sie vor dem Büro ab, bat sie hinein und schloss die Tür hinter ihr.
„Ich weiß, es gibt viel zu tun, und es dauert auch nicht lange“, begann Delta. „Dein Vater und ich haben uns gestern Abend unterhalten.“
Du lieber Himmel, nach der Begegnung mit Sandy hatte ihr das noch gefehlt. „Ich nehme an, ihr habt noch mehr Einwände gefunden.“
„In gewisser Hinsicht, ja. Aber vergiss nicht, dass wir euch schon unseren Segen gegeben haben.“
„Also was ist los?“
„Ich weiß, dass Trey das Haus seiner Eltern renoviert, aber es gibt keinen Grund, weshalb ihr zwei eure Nächte dort verbringen müsst, wenn ihr schon nicht getrennt sein könnt.“ Delta ging um den Schreibtisch herum. „Es ist nicht so, dass ich prüde wäre, ich denke eher daran, wie unbequem das sein muss.“
Ja, dachte Cardin, viel Komfort gibt es dort draußen nicht, aber dafür hatte das Campieren seinen Reiz. Sie lehnte sich mit der Schulter gegen den Aktenschrank. „So schlimm ist es nicht. Außerdem leidet Trey ein bisschen an Schlaflosigkeit. Wenn er mitten in der Nacht aufwacht, geht er in die Scheune und arbeitet. Wenn er bei mir wohnen würde, könnte sein Kommen und Gehen Daddy und Jeb aufwecken.“
„Sein Kommen und Gehen würde niemanden aufwecken, wenn ihr in deiner Wohnung wohnen würdet.“ „Willst du etwa wieder zu Hause einziehen?“, fragte Cardin verblüfft. „Ja und nein. Ich habe mir überlegt, dass ich oben wohnen und dir und Trey deine Wohnung überlassen könnte.“
Das war nicht ganz das, was Cardin hören wollte, aber schon nah genug dran, um ein breites Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern.
Ihre Mutter gab sich Mühe, es gleich wieder wegzuwischen. „Interpretiere bloß nichts da hinein. Ich bin nicht wieder mit deinem Vater zusammen.“
„Bist du dir da sicher? Ich habe gestern Abend deinen Wagen dort gesehen.“
Delta wurde rot. „Wir haben über dich und Trey gesprochen, das ist alles. Selbst wenn es so weit kommen sollte, dass ihr ein Leben führt, bei dem ihr ständig unterwegs seid, gibt es keinen Grund, es bis dahin hier unbequem zu haben.“
„Dass du wieder zu Hause einziehst, soll also kein Signal sein, dass Daddy nicht zu haben ist?“
„Jetzt sag nicht, du schenkst diesen Gerüchten Glauben.“
„Weghören kann ich schlecht. Aber, nein, ich schenke ihnen keinen Glauben.“
„Gut, denn Eddie und ich werden die Dinge auf unsere Weise klären. Und falls eine Zeit kommt, in der er wieder zu haben ist …“ Sie wedelte mit der Hand. „Nun, jetzt ist diese Zeit jedenfalls noch nicht da.“
Cardin wandte sich zum Gehen, aber da sie schon einmal mit ihrer Mutter sprach … „Es gibt noch andere Gerüchte. Über mich und Trey.“
„Das überrascht mich nicht. Dahlia lebt vom Klatsch und Tratsch.“ Delta setzte sich und nahm einen Stift in die Hand. „Machen sie dir zu schaffen?“
Da sie die Gerüchte bisher nur von Sandy gehört hatte, konnte sie diese Frage getrost mit Nein beantworten. „Man munkelt offenbar, Trey und ich würden nur deshalb heiraten, um durch den Zusammenschluss unserer Familien zu verhindern, dass die Wahrheit über den Streit ans Licht kommt.“
Delta verzog das Gesicht. „Das ist ja lächerlich. Nur Jeb kennt die Wahrheit über den Streit, und er wird dieses Geheimnis genau wie Aubrey mit ins Grab nehmen.“
„Dann weiß Daddy
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