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Rasheed, Leila

Rasheed, Leila

Titel: Rasheed, Leila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rueckkehr nach Somerton Court
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Ada die Treppe herabkamen, musste er lächeln. Die Morgensonne schien durch die Buntglasfenster und warf leuchtende Farben auf die weißen Kleider.
    »Meine Lieben, ihr seht phantastisch aus«, sagte er.
    Ada lächelte, Rose errötete.
    »Ach, schaut euch bloß die vielen Blumen an!«, rief Ada einen Augenblick später. Zahllose Sträuße, von Freunden und Bewunderern geschickt, schmückten die Halle, der Duft und die Farben von Rosen, Nelken und Lilien erfüllten den Raum. »Wie schön!«
    Rose ging begeistert zu den Blumen hinüber. Ada wollte ihr folgen, doch ihr Vater hielt sie zurück.
    »Ist alles in Ordnung, Papa?«, fragte sie. »Du siehst so bekümmert aus.«
    »Nein – ich meine, ja, es ist alles in Ordnung.« Er warf noch einen Blick auf die Zeitungen. »Ich bin ein bisschen beunruhigt wegen der Ereignisse in Europa … nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen solltest. Aber ich … würdest du kurz ins Arbeitszimmer gehen? Da ist jemand, der dich sprechen möchte.«
    »Selbstverständlich.« Überrascht kam Ada der Bitte ihres Vaters nach. Als sie die Tür hinter sich schloss, brauchte sie einen Moment, bis sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten. Ein vertrautes Gesicht lächelte sie an.
    »Lord Fintan!«
    »Ada.« Er sah sie voller Bewunderung an. »Sie sehen grandios aus.«
    Ada errötete und knickste.
    »Ich hoffe, Sie vergeben einem alten Freund einen Besuch in diesem Moment«, fuhr er fort. »Aber ich möchte Sie an ein Gespräch erinnern, das wir vor nicht allzu langer Zeit geführt haben.«
    »Selbstverständlich«, sagte Ada langsam. Eigentlich wollte sie jetzt nicht unbedingt daran denken.
    »Ich habe mit Ihrem Vater gesprochen. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.«
    »Das ist durchaus angemessen«, sagte Ada. Aber sie konnte sich eines gewissen Unbehagens nicht erwehren. Es gefiel ihr nicht, dass hinter ihrem Rücken über sie gesprochen wurde wie über eine Sache, die es zu vergeben galt.
    Lord Fintan räusperte sich. »Ich habe von meiner Schwester erfahren, dass Sie gern nach Oxford gehen möchten und deshalb den Gedanken an eine Ehe scheuen.«
    Ada nickte. Das war zumindest die halbe Wahrheit.
    »Deshalb habe ich Ihrem Vater gesagt, dass ich von meiner Frau erwarte, gebildet zu sein. Und er hat sich einverstanden erklärt: Wenn Sie sich mit mir verloben, wird er Sie in Oxford studieren lassen.«
    Ada starrte ihn schweigend an.
    »Sie brauchen mir nicht gleich zu antworten«, sagte Lord Fintan hastig. »Aber ich wollte, dass Sie das wissen – bevor die Saison beginnt.«
    »Das ist … aus… ausgesprochen … großzügig von Ihnen«, stotterte Ada.
    »Unsinn. Wir waren uns doch immer einig, dass Frauen freien Zugang zur Bildung haben sollen. Ich glaube übrigens, wir hatten auch bei allem anderen stets die gleichen Ansichten – einer der Gründe, warum wir meiner Meinung nach gut zueinander passen.«
    Gut zueinander passen , dachte Ada – aber reicht das denn? Sie dachte an Ravi. Die Erinnerung an ihn war wie ein Messerstich ins Herz.
    »Es wird einige Zeit dauern, bis ich zu einer Entscheidung kommen kann«, begann sie.
    »Natürlich«, erwiderte Lord Fintan sofort. »Ich werde so lange warten, wie Sie es wünschen.«
    Er hob die Hand, und erst da sah sie das kleine Sträußchen aus Rosen und Nelken, das er ihr entgegenhielt. »Ich hoffe, Sie erweisen mir die Ehre, heute ein paar von diesen Blumen anzustecken.«
    »Sie sind wunderschön«, sagte Ada aufrichtig und nahm den Strauß entgegen. Eigentlich hätte sie sich ihre Blumen lieber selbst ausgesucht. Aber sie konnte sie nicht zurückweisen, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen. Also zog sie ein paar Stängel heraus und steckte sie an ihr Kleid.
    »Perfekt«, sagte er und beugte sich über ihre Hand. »Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Präsentation und hoffe, dass ich bald das Vergnügen haben werde, mit Ihnen auf dem Hofball zu tanzen.«
    Ada lächelte zum Abschied. Tief in Gedanken versunken, kehrte sie in die Eingangshalle zurück. Das Blumenmeer bei der Treppe überwältigte sie mit seinem Duft. Sie ging zu den Sträußen hinüber und las die beigelegten Karten. Doch mit ihren Gedanken war sie ganz woanders.
    »Ada, bist du bereit?« Rose kam aufgeregt auf sie zu. »Mrs Verulam ist schon da, es ist Zeit, dass wir losfahren.«
    »Ja, bin ich.« Ada legte die Karten zurück zu den Blumen und folgte Rose aus der Tür.
    Gerade, als sie hinter Rose und Charlotte, die bereits draußen gewartet hatte, in Mrs Verulams Kutsche

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