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Rashminder Tage 02 (German Edition)

Rashminder Tage 02 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 02 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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ab? Oder liegt es vielleicht doch an deiner Orientierung ?“ Eine Hand schloss sich durch den Stoff der Hose um Natts Männlichkeit. War wohl nichts mit Anschein!
    „Die Karte muss falsch sein. Bei deiner Rettungsmission hatte ich auch bereits eine Meile Versatz, was mir sonst noch nie passiert ist“, murmelte Natt fahrig und versuchte, Caels Hand loszuwerden. Diese Bemühungen verschlimmerten sein Problem allerdings bloß, zumal dieser Bastard sich nun so an ihn drängte, dass Natt nahezu bewegungsunfähig war.
    „Warum sollte Lark eine Karte mit falschen Abmessungen benutzen?“
    „Weiß ich doch nicht … ihr Götter, hör auf, du machst mich wahnsinnig!“ Natt stöhnte tief, unfähig, sich länger zu beherrschen.
    „Wer is’ da?“ Eine fremde Stimme von der Seite. Eine tiefe Männerstimme, die verärgert und misstrauisch nach dem Typ Mensch klang, der lieber die Fäuste als die Vernunft sprechen ließ.
    Sofort ließ sich Cael gegen ihn sacken, als wäre er krank oder betrunken, und wimmerte verhalten vor sich hin.
    „Scho’ guud, mey Kumbel isch net gaanz dabey“, sagte Natt im breiten Straßendialekt. Er wankte mit Cael im Arm zwischen den Häusern hervor und begegnete dort zwei bulligen Kerlen, die sie mit Knüppeln in den Händen und allen Anzeichen von Misstrauen empfingen. Einer trug eine Laterne, der andere hatte einen riesigen Hund dabei, der auf unentspannte Weise vollkommen ruhig dahockte. Natt zweifelte nicht, dass das Vieh sich sofort auf sie stürzen würde, sobald sein Herr mit der Nase zuckte.
    „Haad en Fieber, der Ärmschte. Sin’ up de’ Weg zu …“
    „Der is’ krank?“ Alarmiert wichen die beiden vor ihnen zurück. Der Hund grollte, rührte sich allerdings nicht.
    „Nja, ja, schaud’s dooo!“ Natt präsentierte seinen Gefährten, der schlaff in seinem Griff hing und sehr leise vor sich hinjammerte. Das Haar hing ihm wirr ins Gesicht, im Licht der Laterne wirkte er grauenerregend bleich.
    „Muss alle zwei Schritt kotzen, `s escht net schööö, de’ Anblick.“
    „Haut ab! Hier gibscht’s kein Heiler!“
    „Geh scho’, sin’ scho’ wech!“
    Natt drängte Cael vorwärts und zerrte ihn in Richtung der breiten, vielgenutzten Straße, die in Richtung Küste führte. Es war ein kleines Dorf, die strohgedeckten Häuser standen dicht an dicht, vielleicht, um sich gegenseitig vor Sturmwinden von der Küste zu schützen. Niemand hielt sie auf, als sie in die Dunkelheit eintauchten.
    „Das war gut reagiert“, murmelte Cael anerkennend, sobald Natt ihn einige hundert Schritt jenseits der Dorfgrenze losließ. Etwas an seiner Stimme klang alarmierend.
    „Was ist?“ Er spürte, wie unruhig sich sein Kampfgefährte bewegte. Sehen konnte er nur Schatten und Umrisse, obwohl der Mond im Moment ungehindert durch die Wolken leuchtete.
    „Weiß nicht … ich … es passiert einfach, ich kann nichts dagegen tun!“ Natt versuchte ihn festzuhalten, als Cael sich stöhnend zu Boden sacken ließ. Ein erneuter Anfall, der sie womöglich schon wieder für Stunden außer Gefecht setzen würde. Was hatte sich Lark bloß dabei gedacht, einen solch verstörten Mann auf eine lebensgefährliche Mission zu schicken?
    Wenn er uns loswerden will, kann er das doch wirklich einfacher haben!
    Wütend riss er Cael in die Höhe und zwang ihn, einige taumelnde Schritte auf eine Baumgruppe mitzumachen. Einen Herzschlag später fanden sie sich im Raum mit den Türen wieder, wo er Cael zu Boden gleiten ließ. Hier herrschte ewiges Dämmerlicht und angenehme Wärme.
    „Was …?“
    „Ruh dich aus. Wir können so lange hierbleiben wie wir wollen, die Zeit steht dabei still. Egal, wann wir zurückgehen, draußen werden nur ein paar Sekunden vergangen sein.“
    „Is’ das nicht gefährlich für uns?“ Cael hatte sich zu einer Kugel zusammengerollt, den Kopf unter seinen Armen geborgen. Er zitterte, seine Stimme jedoch klang ruhig.
    „Lark meinte nein. Er schläft wohl häufiger hier, wenn es heiß dahergeht und er eigentlich keine Zeit hat, auch nur für fünf Minuten die Augen zu schließen.“
    Eine Weile herrschte Schweigen. Natt lehnte sich sitzend zurück an die Wand und wartete geduldig. Irgendwann spürte er, dass er beobachtet wurde und begegnete Caels Blick.
    „Darf ich dich … Ich würde dich …“
    Er brauchte nicht auszusprechen, was er wollte, es stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Sein plötzlich neu entflammtes Verlangen missfiel Natt im Moment eher. Er zog die Beine an und

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