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Rashminder Tage 3 (German Edition)

Rashminder Tage 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Kirian war vollkommen ausgehungert …
     

Kapitel 2
     
    Cael klammerte sich an einen Baumstamm, um nicht zu stürzen. Nach seiner Flucht aus Karchos’ Stelzenhaus war er gerannt, bis er zum Rand eines Wäldchens gelangt war und gerade noch verhindern konnte, sich den Kopf anzuschlagen.
    Keuchend rang er um Atem und sank nun langsam und kontrolliert zu Boden. Wenn sein Orientierungssinn irgendetwas taugte, befand er sich rund acht bis zehn Meilen von der Küste entfernt. Tausende Schritte, die ihn von Natt trennten.
    Er ist tot!, schrie alles in ihm.
    Unentwegt hatte er Natts leblosen Körper vor Augen, niedergestreckt von dem Fluch, den dieser Bastard Varel gewirkt haben musste – mit geringeren Flüchen wäre Caels magisches Schutzartefakt fertig geworden. Zitternd lag Cael da und krallte alle Finger zugleich in die feuchte Erde. War Natt tot? Wirklich, wahrhaftig und unrettbar tot? Was, wenn er lediglich verletzt worden war?
    Dann wird er fliehen, er ist ein Splitterträger, dachte er. Falls Natt allerdings gefesselt wäre, könnte er nicht magisch entkommen. Ein Mechanismus, den er nie so ganz begriffen hatte. Es lag wohl daran, dass man sich darauf konzentrieren musste, wie man durch eine feste Wand hindurchschritt. Wer gefesselt war, konnte sich nur schwerlich von diesem Wissen lösen. Karchos war das sicherlich bekannt. Naxander hatte ohne jeden Zweifel alles verraten, was er über die K.R.A.F.T. wusste.
    Wobei sich die Frage stellte, woher dieses Schwein überhaupt irgendetwas über sie wusste. Ohne Larks ausdrücklicher Erlaubnis konnte niemand etwas Uneingeweihten erzählen. Nicht einmal unter Folter oder aus Versehen.
    Der König. Der König darf es ebenfalls erlauben. Und Naxander hat den König in der Hand … Es ist gleichgültig. Natt, was ist mit Natt?
    Falls er noch lebte, was würde Karchos mit ihm anstellen? Umbringen? Er konnte Natt schließlich nicht foltern, um etwas aus ihm herauszupressen. Oder doch? Wenn Karchos bereits alles über die Geheimorganisation wusste, könnte er bei Natts Folterung Larks Pläne erfahren?
    Die Vorstellung, dass Natt etwas Ähnliches widerfahren könnte wie ihm selbst …
Caels Verstand setzte aus.
    Als er wieder zu sich fand, lag er am Boden und seine Kehle schmerzte – er hatte offenbar geschrieen. Hilflos schluchzend versuchte er vergeblich, auf die Beine zu kommen. Er fühlte sich orientierungslos, seine Gedanken zerfaserten wie trockenes Stroh. Stöhnend lehnte er sich an den Baum. Es hatte begonnen zu regnen, stark genug, um das dichte Blätterwerk zu durchdringen. Kalt prasselten dicke Tropfen auf ihn herab.
    Sollte Natt wirklich überlebt haben, durfte er keine Minute länger in Karchos Gewalt bleiben. Varel mochte im Moment nicht in der Lage sein, neue Heilsteine herzustellen, aber das konnte sich stündlich ändern. Ganz bestimmt war die magielose Zeit bald beendet, wenn es nicht bereits geschehen war. Und auch ohne Varels Flüche gäbe es zahllose Methoden, Natt zu quälen, bis er wahnsinnig wurde.
    Ich muss es wissen, dachte Cael entschlossen. Diese Erkenntnis war wie ein Leuchtfeuer in seinem verwüsteten Inneren. Etwas, woran sich sein gesamtes zerstörtes Sein festhalten konnte. Er musste zu Natt. Jetzt. Ihn retten, falls es noch nicht zu spät war. Ihn mit dem Tod erlösen, wenn keine andere Möglichkeit blieb.
    Cael zog sich an der borkigen Rinde des Baumes in die Höhe. Womöglich würde Lark der Größere kommen und helfen. Für ihn, Cael, hatte er schließlich auch eine Rettungstruppe losgeschickt.
    Auf Lark brauchst du nicht zu hoffen. Du kennst ihn, er kommt, wenn es nützlich für ihn ist, sonst nicht. Vertraue dir selbst!
    Aber was gab es da noch, worauf man bei ihm hoffen oder vertrauen konnte? Cael schwankte. Welchen Nutzen hatte ein zerbrochenes Schwert wie er es war?
    Natts Worte kamen ihm in den Sinn .
    Willst du sterben? Dann geh ich jetzt und lass dir alle Freiheit, es hinter dich zu bringen. Oder willst du leben? Dann musst du mir vertrauen. Zulassen, von mir Hilfe anzunehmen, denn eines ist sicher: Allein schaffst du es nicht. Also, was willst du?
    „Ich will leben“, flüsterte Cael. „Ich will, dass du lebst. Ich will wissen, was mit dir geschehen ist. Ob mein Versagen dich getötet hat. Ich will dich …“
    Cael wischte die Regentropfen fort, die sich mit seinen Tränen mischten, und die lästigen nassen Haarsträhnen gleich dazu. Entschlossen wandte er dem Baum den Rücken zu und marschierte in die Richtung, aus der er

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