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Rasputins Erbe

Rasputins Erbe

Titel: Rasputins Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilde
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war eine blöde Idee.“
    Jack zog die Augenbrauen hoch und grinste. Er meinte fröhlich: „Spätestens beim Wort 'Laser' bekommen die Leute Angst. Aber ich glaube, dass du gar nicht zu mir gekommen bist, um dir dein Tattoo entfernen zu lassen. Ich glaube, du hast gehofft, dass ich es dir ausrede. Stimmts?“
    Julia lachte nun und nickte gutgelaunt. Nachdem sie sich noch ein bisschen über Jack's Laden und Julias aktuellen Job unterhalten hatten, verließ Julia den Laden um einiges selbstbewusster als sie ihn betreten hatte.
    Sie freute sich bereits auf das kommende Wochenende, denn sie wollte diesmal die Initiative ergreifen und Alexej anrufen, um sich mit ihm zu treffen.
    Vorher musste jedoch erst einmal die Werbekampagne in Gang gebracht werden. Nachdem der Montag wie üblich relativ ereignislos geblieben war, sollte es am Dienstag endlich losgehen. Sie machte einen imaginären Knoten in ein imaginäres Taschentuch, denn sie wollte Deniz später unbedingt noch wegen der Kampagne anrufen.

Kapitel 14 – Hält, was er verspricht
    Deniz schüttelte energisch den Kopf. Er war genervt, denn das Layout der Plakate auf dem Tisch vor ihnen gefiel ihm nicht. Er erklärte Julia, warum sie nicht nach seinem Geschmack waren: „Wir machen Werbung für eine altmodische Firma aus Russland, die plötzlich auf die Idee gekommen ist, BHs und Höschen in Deutschland zu verticken. So etwas Modernes können wir nicht bringen.“
    Er knallte seinen Marker auf den Tisch und ließ sich wieder in seinem Stuhl fallen. Julia zog die Augenbrauen hoch. Sie war verblüfft. So kannte sie Deniz gar nicht, aber sein Eifer gefiel ihr.
    Abgesehen davon war sie jedoch anderer Meinung – zumindest was die Plakate anging. Sie erwiderte ruhig: „Also, ich finde, du übertreibst. Wir haben freie Hand, was das Design angeht. Wir müssen uns nicht an das biedere Image halten, wenn wir das nicht wollen. Am Telefon warst du außerdem noch total begeistert, immerhin sind es doch deine eigenen Ideen.“
    Deniz hing kraftlos in seinem Stuhl und schaute ins Leere. Julia bemerkte, dass etwas nicht in Ordnung war. Sie war sich außerdem ziemlich sicher, dass seine miese Laune nichts mit ihrem Projekt zu tun hatte. Die Gestaltung von Plakaten im Großformat war schließlich sein Spezialgebiet.
    Julia nahm sich vor, ihn nach seinem wirklichen Problem zu fragen, falls es sie bei ihrer aktuellen Arbeit weiterhin belastete. Jetzt war erst einmal Zeit für ein paar lobende Worte, wie sie fand.
    „Hör mal, Deniz. Ich finde deine Idee wirklich klasse. Warum machst du dich bloß so verrückt?“, fragte sie und schob einige der losen Elemente auf dem betroffenen Plakat herum, bis es wieder dem Layout entsprach, das Deniz ursprünglich vorgeschlagen hatte.
    Sie sagte: „Lass es uns doch so versuchen. Wir variieren jetzt erst einmal nur die verschiedenen Slogans und schauen dann, was am besten passt, okay?“
    Deniz nickte matt und seufzte. Julia war mit sich zufrieden. Für die nächsten ein, zwei Stunden würde Deniz sich vermutlich noch zusammenreißen können, aber danach musste sie ihm eindeutig auf den Zahn fühlen.
    Julia, die Leiterin der Softlift-Kampagne und Deniz, der Chef der Grafikabteilung, werkelten weiter an den Plakaten herum und probierten dutzende Ausdrucke flotter Sprüche aus, um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen.
    Als sie fast alle Kombinationen ausprobiert hatten und kurz davor waren, in der Abteilung der Copywriter anzurufen, damit diese sich noch weitere Slogans aus den Fingern saugten, klopfte es an der Milchglastür und nach einem einstimmigen „Herein!“ trat Sarah ein.
    Julia erkannte ihre Chance und ließ das Mädchen vom Empfang gar nicht erst zu Wort kommen. Sie hatte nämlich eine fabelhafte Idee.
    „Sarah, schau dir bitte mal diese Plakate an und sag uns, welches dir am besten gefällt“, sagte sie freundlich und führte Sarah mit einer einladenden Geste an den riesigen Tisch im Konferenzraum.
    Deniz runzelte die Stirn, denn er wusste nicht, wie Sarah ihnen bei ihrem Problem helfen könnte. Aber er ließ Julia einfach machen. Er vertraute ihr. Ihm war schon am Morgen aufgefallen, dass Julia endlich wieder die Alte war.
    An diesem Morgen hatte er sich auf die Zunge gebissen und sich eine Bemerkung erspart, aber er war sich sicher, dass Julia ein fabelhaftes Wochenende gehabt haben müsse. Er wusste nicht, dass Julias gesteigertes Selbstbewusstsein mit ihrem Besuch in Jack's Werkstatt zu tun hatte, denn am Vortag hatte Deniz

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