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Rasputins Tochter

Rasputins Tochter

Titel: Rasputins Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Alexander
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Rolle in dem Angriff gegen meinen Vater gespielt hatte, gab es jetzt nicht zu befürchten, er war zu schwach, zu matt. Als ich ihn stolpernd dahinführte, war ich tatsächlich erleichtert. Irgendwie wollte mir nicht nur das einleuchten- was heute Nacht geschehen war und wie er zu uns nach Hause gekommen war - sondern auch die vergangenen Ereignisse.
    Als wir dahinstolperten, blickte ich in den Salon und hoffte halb, die betrunkene Fürstin Kossikowskaja und Gräfin Olga dösen zu sehen. Stattdessen war das Zimmer dunkel, seine vielen Stühle ordentlich an die Wände geschoben. Als wir durch das Speisezimmer gingen, bemerkte ich, das der bronzene Kerzenleuchter noch erleuchtet war, aber das Feingebäck und die Nüsse, das Trockenost und die Pralinen waren alle weggeräumt worden, ebenso der große Messingsamowar. Dunja hatten offensichtlich hart gearbeitet, nachdem wir abfuhren, sich nicht nur darum gekümmert, dass die Damen nicht nur ohne Problem fortgingen - vielleicht hatte sie einen ihrer Lakaien gerufen, um sie zu begleiten - sondern unsere Wohnung für den folgenden Tag bereitgemacht, wenn eine weitere Horde der Anhänger und Ergebenen meines Vaters sich draußen vor unserer Tür und die lange Treppe hinunter sich anstellte. Daher sollte sie noch wach sein.
    Als ich Sascha jedoch in unsere Küche lenkte, fand ich sie dunkel, die einzige elektrische Glühbirne, die von der Decke hing, ausgelöscht. Bestürzt führte ich ihn durch das Zimmer.
    „Warte einfach bei der Spüle, während ich einen Stuhl hole. Kannst du das tun?“, fragte ich, als ich eine Hand ausstreckte und die Lichtkette zog.
    Zusammenzuckend, als das Licht anging, nickte er.
    Während ich ihn an der Spüle zurückließ, schoss ich zur anderen Ecke, wo ich einen Vorhang zur Seite zog. Zu meiner Bestürzung war das Klappbett, das in der Ecke stand, leer. Ich ergriff einen kleinen Holzschemel, kehrte zu Sascha zurück und stellte ihn hinter seine Knie. Als er sich setzte, tröpfelte ein tiefes, schmerzvolles Stöhnen von seinen Lippen.
    „Es ist okay“, sagte ich.
    Aber das war es nicht. Nicht davon war in Ordnung, besonders Dunjas Abwesenheit nicht. Sie sollte vom frühen Morgen bis spät in die Nacht bei uns sein, kochen und saubermachen, bis sie sie wie alle anderen Dienstmädchen in dem Gebäude in ihre kleine Kammer unter den Dachbalken des obersten Stockwerkes zurückziehen würde. Sie hätte noch nicht gehen sollen, nicht ohne Papa oder mich zu Hause. Sie sollte in ihrer kleinen Ecke sein, sich ausruhen und auf meine Schwester aufpassen. Lieber Gott, ging es Warja gut? Könnte sie auch vermisst werden?
    „Sascha, ich muss nach meiner Schwester sehen. Bist du in Ordnung für eine Minute? Du wirst nicht ohnmächtig, nicht wahr?“
    Er schüttelte den Kopf, versuchte ein kleines Lachen und sagte: „Und ich werde auch nicht davonlaufen.“
    „Nein, ich denke nicht, dass du es könntest.“
    Ich raste aus der Küche und den Flur hinunter. Papas erstes Kind, ein Sohn, war bald nach der Geburt gestorben. Sein zweites, Dmitri - unser Bruder, Mitja - war süß, aber geistig zurückgeblieben und lebte und arbeitete bei Mama in Sibirien. Ich war die Nächste und war sieben Jahre zuvor in die Hauptstadt gezogen. Die Letzte war Warja, mehrere Jahre jünger, die erst vor drei Jahren nach St. Petersburg gekommen. Sie war meine Freundin und Vertraute. Bitte, betete ich mit klopfendem Herzen, lass sie sicher sein, lass sie unbeschadet sein.
    Ich schoss zu unserem Zimmer und riss die Tür auf. Und dort war sie, der liebe Trampel, vergraben unter der Steppdecke und tief schlafend, selig beanspruchte sie den Großteil des Bettes, wie es ihre ärgerliche Gewohnheit war. Trotz des Tohuwabohus und meines schweren Schnaufens tat sie nichts mehr als stöhnen und sich winden. Nachdem ich dort gestanden und ihrem friedlichen Schlaf zugesehen hatte, schloss ich die Tür.
    Also war heute Nacht hier nichts passiert? Nein, dachte ich, als ich zurück zur Küche ging, das war nicht richtig. Sascha war nach zwei Jahren verwundet aufgetaucht, und Dunja wird vermisst. Schlimmer, irgendein Schläger hatte mich die Treppe hochgejagt - lauerte meine Möchtegern-Angreifer noch immer draußen vor der Tür? Gospodi, vielleicht sollte ich einen Anruf zum Aleksander-Palast tätigen. Eine Nachricht könnte zu meinem Vater gebracht werden, der von Sorge heimgesucht werden würde. Und die Zarin würde sich darum kümmern, dass jemand sofort zum Schutz gesandt wurde. Ich muss

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