Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
Vom Netzwerk:
konnte sie sich auch eine aussuchen, die ein gewisses Flair ausstrahlte.
    Sie holte aus dem Ärmel eine Handvoll winziger Krampen hervor, die sie vorbereitet hatte, und ließ sie zwischen die Magierin und den Behir fallen. Die Kreatur trat auf eine von ihnen und schnaubte aufgeregt und wütend. Arkane Blitze bahnten sich ihren Weg entlang der metallenen Fäden und sprangen auf die mit Ringen besetzte Hand der Magierin über.
    Die Frau schrie auf und ließ die Leine fallen, woraufhin der Behir in die entgegengesetzte Richtung floh. Tzigone sprang herzu und stellte ihren Fuß fest auf die Leine, ehe die Kreatur entkommen konnte.
    Sie nahm die Leine aus Leder und Metall, ignorierte die kleinen Blitze, die weiter über das Metall zuckten, und zog das Tier zurück zu seiner Besitzerin.
    »Kein sehr gehorsames Haustier«, sagte sie verständnisvoll. »Aber einer der schönsten Behire, die ich je gesehen habe. Eine wunderschöne Farbe! Führt ihr ihn aus?«
    »Er hat schon alles gesehen«, sagte die Frau mürrisch. »Egal, wo man mit ihm hingeht, er hat alles schon gesehen.«
    Tzigone lachte so ansteckend, daß die Magierin zu grinsen begann. »Tja, die versöhnliche Eigenschaft eines Behirs ist immer noch die, daß man die Investitionen immer wieder verdreifachen kann, wenn man ihn wegen seiner Zauberkomponenten verkauft.«
    Die Frau verzog den Mund und nickte, schien aber nicht gerade versessen darauf zu sein, die Leine wieder in die Hand zu nehmen, die Tzigone ihr hinhielt. »Ich würde ihn ja noch heute Abend zum Schlachten zu Kholstar bringen, aber dieser dreimal verdammte Behirhändler arbeitet zu den unpraktischsten Öffnungszeiten.«
    Tzigone hob die Augenbrauen, als sei ihr gerade eine Idee gekommen. »Wie der Zufall es will, habe ich drei Behire, größer als dieser hier und nicht von so schöner Färbung, die ich auch wegen der Komponenten verkaufen will. Wir bringen diesen zu Kholstar, ich verspreche ihm drei weitere, und dann wird ihn die Uhrzeit nicht stören. Welcher Geschäftsmann würde sich einen solchen Handel entgehen lassen?«
    Die Frau dachte darüber nach und betrachtete Tzigone mit neuem Respekt. »Drei, sagst du?«
    »Sie werden morgen mit meiner Karawane kommen, zusammen mit meinem Hausstaat«, sagte Tzigone fast beiläufig.
    »Du ziehst nach Halarahh? Von wo?«
    »Achelar«, sagte sie und wählte die Stadt, die von den häufig bereisten Strecken am weitesten entfernt lag. Sie zog eine Grimasse und imitierte den plötzlichen Ausdruck von Mißfallen auf dem Gesicht der Frau. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, aus diesem Kaff fortzukommen! Aber ich vergesse meine Manieren. Ich bin Margot von der Schule der Illusionisten, stets zu deinen Diensten.«
    »Und ich bin Sinestra«, sagte die Frau in einem Tonfall, der großspurig und selbstironisch zugleich war. »Ich bin eine Erkenntniszauberin, ausgebildet von Uriah Belajoon, mit dem ich leider auch verheiratet bin. Ich bezweifle, daß du von ihm gehört haben könntest.«
    »Wer hat denn noch nicht von einem so großen Magier gehört?« log Tzigone und sah ihr Gegenüber mit übertrieben großen Augen an. »Ich spreche dir von Herzen mein Beileid aus.«
    Sie hatte keine Ahnung, wie Sinestra auf diese Äußerungen reagieren würde, aber offensichtlich hatte sie damit genau die Ansicht der Magierin getroffen. Sie kicherte amüsiert und finster zugleich. »Willkommen in Halarahh. Es ist unsere Bestimmung, gute Freundinnen zu werden.«
    »Was soll ich dagegen sagen?« entgegnete Tzigone grinsend. »Du bist die Erkenntniszauberin.«
    Zwar sprach Sinestra von Freundschaft, zugleich hielt sie das aber nicht davon ab, die üblichen magischen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Tzigone spürte die subtile Berührung der Zauber der Frau, mit denen sie die Wahrheit über alles herausfinden wollte, was Tzigone gesagt hatte. Natürlich liefen Sinestras Bemühungen ins Leere, aber ihrem Gesicht war nicht anzusehen, ob sie deswegen überrascht war oder nicht. Tzigone kam zu der Ansicht, daß sie mit dieser Frau gut bedient gewesen wäre, wenn sie sie als Mitspielerin auf ihrer Seite bei einer Kartenpartie hätte haben können.
    Sie unterhielten sich über Belangloses, während sie die Promenade verließen und durch die Straßen der Stadt zum Laden des Behirhändlers gingen. Sinestra versorgte ihre scheinbar ebenbürtige Begleiterin mit viel nützlichem Klatsch und Tratsch. Tzigone lieferte ihr im Gegenzug vollständig erfundene Geschichten über die

Weitere Kostenlose Bücher