Ratgeber Traurigkeit, Rueckzug, Depression
Und nun noch einige Vorschläge zum Umgang mit Ihren negativen, depressiven Gefühlen, die Sie als Eltern betreffen könnten.
Da sind zunächst einmal die Schuldgefühle zu benennen. Abgesehen davon, dass wohl alle Eltern häufiger darüber nachdenken, ob sie alles richtig machen, werden Sie mit Ihrer Erkrankung oft „ein schlechtes Gewissen“ haben, weil Sie spüren, dass Sie nicht so viel Kraft und Geduld für Ihr Kind haben, wie Sie gerne hätten.
Ein Vorschlag
: Immer wenn Sie bemerken, dass Sie sich innerlich selbst beschimpfen und Gedanken haben wie „Ich bin eine schlechte Mutter/Vater“ oder „Ich kümmere mich viel zu wenig um mein Kind“, konzentrieren Sie sich nicht länger auf diese Gedanken. Lassen Sie die Gedanken einfach vorbeiziehen – wie die Wolken am Himmel. Konzentrieren Sie sich auf die Liebe zu Ihrem Kind oder die Liebe, die von Ihrem Kind ausgeht. Betrachten Sie, wie es sich bemüht, es Ihnen recht zu machen, es möchte, dass es Ihnen gut geht. In der Regel möchten Kinder, dass es den Eltern gut geht, ebenso wie diese sich wünschen, dass es dem Kind gut geht. Manchmal wissen die Eltern nicht, wie sehr sich die Kinder darum bemühen. So nehmen die Kinder es sich fest vor, sich nicht mit den Geschwistern zu streiten, aber sie schaffen es einfach noch nicht bei der Provokation des Geschwisters ruhig zu bleiben.
Sie könnten denken: „Wie schön, dass ich diesem Kind das Leben geschenkt habe“. „Wie schön, dass ich eine Mutter, ein Vater sein darf“. „Ich mache es einfach so gut, wie ich es im Moment kann“.
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Positive Verhaltensweisen . Und nun noch einige Dinge, die Sie im Alltag tun können:
Verschaffen Sie sich Bewegung, die körperliche Aktivität hilft Ihnen auch Ihre Gedanken in eine andere – positivere Richtung – zu lenken. Machen Sie einen Spaziergang und konzentrieren Sie sich aktiv auf die schönen Dinge in Ihrer Umgebung oder gehen Sie joggen.
Sprechen Sie innerlich positiv mit sich, machen Sie sich selbst Mut („Ich schaffe das, ich probiere es einfach“).
Lächeln Sie häufiger, auch wenn Ihnen nicht danach ist.
Sagen Sie etwas Positives zu Ihren Familienmitgliedern und schauen Sie sie dabei an.
Halten Sie Kontakt mit Ihren Freunden und Bekannten. Auch kurze Anrufe können schon aufheitern.
Sprechen Sie nicht zu viel über Ihre psychische Störung, wählen Sie im Alltag positive Themen, für die Sie sich auch noch interessieren wie Mode, Autos, Fernsehsendungen etc.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie sich früher oder später wieder besser fühlen und neuen Mut schöpfen können. Probieren Sie aus, was Ihnen gut tut. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und warten nicht damit, sich falls nötig, Hilfe und Unterstützung zu holen.
11 Was können Lehrer tun?
Die Schule ist ein wichtiger Bereich im Leben von Kindern und Jugendlichen. Der Kontakt zu Gleichaltrigen und Lehrern sowie Lernerfolge und Leistungen tragen nicht nur zur geistigen Entwicklung bei. Auch das Bild der eigenen Person, das Selbstvertrauen und die Stimmung werden durch Erfahrungen in der Schule beeinflusst.
Auf der einen Seite können schulische Schwierigkeiten zu Stimmungsproblemen beitragen, auf der anderen Seite führen depressive Symptome oft zu mehr schulischen Problemen, so dass ein ungünstiger Kreislauf entstehen kann. Anzeichen einer Depression sind gerade für Lehrer oft nicht so leicht zu erkennen. Anders als zum Beispiel bei Kindern mit hyperaktivem, impulsivem oder aggressivem Verhalten, sind depressive Symptome nach außen in der Regel nicht so schnell ersichtlich. Anzeichen für ernstzunehmende Stimmungsprobleme können auch für Lehrer sein, wenn ein Kind
besonders traurig und bedrückt wirkt und kaum noch Freude und Begeisterung zeigt,
im Unterricht oder auch im Umgang mit Klassenkameraden sehr still, abwartend und zurückhaltend ist,
oft müde, schlapp und antriebslos wirkt,
häufig über Bauchweh oder Kopfschmerzen oder Ähnliches klagt und im Unterricht fehlt,
kaum Freunde hat und sich oft zurück zieht und
Mitarbeit und Leistungen stark nachgelassen haben.
Auch Sie als Lehrer können im Rahmen ihrer Möglichkeiten oft dazu beitragen, dass Kinder Stimmungsschwankungen und depressive Phasen überwinden:
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Sensibel für depressive Entwicklungen sein . Seien Sie, soweit möglich, wachsam und sensibel für depressive Entwicklungen und andere psychische Probleme Ihrer Schüler. Wenn Sie stärkere Auffälligkeiten bei einem Kind bemerken, sollten Sie
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