Ratschlaege für ein erfuelltes Leben
Über diesen Punkt sollten wir nachdenken, wenn wir schwierige Zeiten durchleben, damit wir Kontrolle über unseren Geist erlangen. Dies ist der einzige Weg, um ein freudvolleres Leben zu führen.
Wer wünscht, sein eigenes Leiden zu beenden,
wer wünscht, das Leiden der anderen zu beenden,
wer wünscht, glücklich zu sein,
der sollte niemals aufhören, Bodhichitta, den
Erleuchtungsgeist, zu praktizieren.
Die Wesen, die im Samsara, im Kreislauf der Existenzen,
gefangen sind,
können zu Bodhisattvas, zu Söhnen und Töchtern des
Buddha, werden, sobald sie Bodhichitta erzeugt haben.
Diese kostbare menschliche Existenz, die so schwer zu
erlangen ist,
bietet allen lebenden Wesen dasselbe höchste Ziel.
Wenn wir uns jetzt nicht anstrengen, dieses Ziel zu
verwirklichen,
wann wird sich uns wohl wieder eine so kostbare
Gelegenheit bieten?
Shantideva
Der Angst ein Ende setzen
I m Umgang mit Angst müssen wir zunächst einmal erkennen, dass es sie in unterschiedlichen Formen gibt. Einige davon sind durchaus gerechtfertigt, zum Beispiel die Angst vor Gewalt oder jene vor den langfristigen Konsequenzen unserer negativen Handlungen. Es handelt sich bei den genannten Formen gleichsam um heilsame Ängste, und wenn wir darunter leiden, wird uns dies ein Ansporn sein, dem Pfad beherzter zu folgen und warmherziger und mitfühlender zu werden.
Doch es gibt auch Formen von Angst, die lediglich ein Produkt unseres Geistes und seiner Projektionen sind. Um mit solchen Ängsten fertig zu werden, sollten Sie sich immer sagen: »Wenn es für dieses Problem eine Lösung gibt, werde ich sie auch finden.« Es ist daher völlig nutzlos, sich von seinen Ängsten überwältigen zu lassen. Die einzig angemessene Reaktion besteht darin, nach der Lösung dafür Ausschau zu halten. Es ist vernünftiger, seine Kräfte für die Suche danach einzusetzen, statt sich vor Sorge aufzureiben.
Gibt es andererseits keine Lösung, so nützt es auch nichts, wenn Sie sich Sorgen machen, da Sie nichts tun oder an dieser Situation ändern können. Auf diese Art mit Problemen umzugehen heißt, dass wir bereit sind, uns mutig mit dem Problem direkt auseinanderzusetzen. Anders wären wir gar nicht in der Lage herauszufinden, ob es für unser Problem eine Lösung gibt oder nicht.
Ein anderer Weg, wie Sie Ihre Ängste überwinden können, liegt darin, anderen zu helfen, wenn Sie sich ängstlich fühlen.
Wenn Sie Freundlichkeit, Mitgefühl, Respekt zeigen, werden Sie auf ganz natürliche, spontane Weise weniger unruhig sein. Selbst wenn es Ihnen nicht gelingt, dem anderen zu helfen, werden Sie sich dennoch besser fühlen und weniger Angst haben, da Sie Ihre Energie darauf verwendet haben, sich um andere zu kümmern. Je stärker Ihre uneigennützige Grundeinstellung ist, desto weniger Angst werden Sie in für Sie sonst bedrohlichen Situationen empfinden.
Wenn er auf seinem Weg von Freude zu Freude eilt,
welcher Weise ließe sich da abwerfen,
wenn er auf dem Pferd des Erleuchtungsgeistes reitet,
der alle Niedergeschlagenheit und Trägheit verscheucht?
Um das Wohl der Wesen zu bewirken,
muss man Streben, Beständigkeit und Freude verbinden.
Streben wird erzeugt durch die Betrachtung der Angst vor
dem Leiden.
Indem man alle hinderlichen Faktoren aufgibt,
übt man sich eifrig im Entwickeln von Beharrlichkeit.
Bevor ich eine Aufgabe in Angriff nehme,
muss ich meine Einstellung überprüfen.
Fehlt es mir an bestimmten Eigenschaften,
so ist es besser, damit nicht anzufangen.
Denn hat man einmal etwas begonnen,
so darf man es nicht mehr aufgeben!
Shantideva
Der Segen einer Disziplin, die auf ethischen Grundsätzen fußt
D ie Ethik des Buddhismus legt uns nahe, alles in unseren Kräften Stehende zu tun, um Wohlergehen für andere Wesen zu schaffen. Wenn wir uns dazu nicht motivieren können, so wird uns empfohlen, anderen zumindest nicht zu schaden. Die Vermeidung von Gewalt im Umgang mit anderen beruht auf Überlegungen, die von Liebe, Mitgefühl und Sorge um das Glück des Nächsten bestimmt sind. Ein solches Streben mag vielleicht allzu ehrgeizig oder schlechterdings unmöglich erscheinen. Aber wenn unsere Motivation und unser Wille, andere glücklich zu machen, unerschütterlich sind, dann liegt es nur an uns, unsere altruistischen Gaben zu mehren, indem wir beispielsweise dem Pfad folgen, den der Buddha gelehrt hat. Und so werden wir Schritt für Schritt das gesteckte Ziel erreichen.
Doch um ein gutes Herz und eine wohlwollende
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