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Ratschlaege für ein erfuelltes Leben

Ratschlaege für ein erfuelltes Leben

Titel: Ratschlaege für ein erfuelltes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dalai Lama
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frei von Eitelkeit und Stolz sein
und meine Freude im Glück der anderen finden.
    Shantideva

Verantwortungsbewusstsein zeigen und freudvoll leben
    D er Buddhismus lehrt, wie wichtig es ist, Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln, sodass wir unser Leben selbst in die Hand nehmen können und in unserem Umfeld kein Leid erzeugen. Dazu braucht es ein wenig Übung. So fällt es uns zum Beispiel bei einer Auseinandersetzung gewöhnlich leichter, zornig auf den anderen zu werden, als zu versuchen, die wahren Gründe für unseren Zorn und unsere Aggressivität zu erkennen. Und selten genug denken wir über die Konsequenzen der Handlungen nach, die aus einer solchen Haltung erwachsen. Doch wenn wir das nicht tun, wird es uns nicht gelingen, unser Verhalten zu ändern.
    Bei Streitigkeiten muss ein Praktizierender, der seinen Geist wirklich verändern will, den scheinbaren Sieg dem anderen überlassen. Was nützt es, wenn wir aus solchen Auseinandersetzungen zwar als Sieger hervorgehen, aber dadurch nur Hass, Zorn, Eifersucht, Stolz und so weiter verstärken – und zwar in uns selbst. Diese negativen Emotionen zerstören unser Glück, und wir erfahren weder Freude noch Heiterkeit. Sie beeinträchtigen unser Urteilsvermögen und wirken wie Gift auf unseren Geist. Ihnen nicht einfach freien Lauf zu lassen ist Ziel unserer Übung.
    Keine Ressentiments, keinen Zorn und keinen Hass zu entwickeln sind Dinge, für die wir uns entscheiden können. Wir können aus freien Stücken beschließen, gütig zu sein und großzügig zu handeln. Aus Mitgefühl.

    Wenn Sie nicht sicher sind, ob ein derartiges Verhalten sinnvoll ist, sollten Sie sich bewusst machen, dass Sie selbst immer das erste Opfer Ihrer negativen Emotionen sind. Denken Sie darüber nach und übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Denken, Fühlen und Handeln.

    Der Geist, der die Leerheit direkt erkennt,
ist der Geist, der die Unwissenheit beseitigt.
Karmische Tendenzen manifestieren sich nicht länger,
ebenso wenig wie die zwölf Glieder des abhängigen
Entstehens.
Wenn dieses ist, entsteht jenes.
Ist dieses nicht, entsteht jenes nicht.
Wenn dies aufhört, hört jenes auf.
    Nagarjuna

Was in all dem das Karma bedeutet
    D ie karmischen Konsequenzen einer Handlung hängen eher von den ihr zugrunde liegenden Motiven ab als von der Tat selbst. Emotionen wie Gier oder Hass entstehen bisweilen sehr schnell im Geist, ohne dass es dafür äußere Auslöser gibt. Schuld daran sind in erster Linie unheilsame geistige Gewohnheitsmuster und die daraus folgenden impulsiven Handlungen von Körper und Rede.
    Eine der Möglichkeiten, wie wir dieses »negative« Karma neutralisieren können, ist die Anwendung entsprechender »Gegengifte« und das Erzeugen heilsamer Absichten. Auch die höchst wirksame Kraft der Reue kann diesem Zweck dienen, und zwar wenn Sie vollzogene unheilsame Handlungen aufrichtig bereuen.
    Oft ist unsere Praxis des heilsamen Handelns auch nur schwach ausgeprägt, verglichen mit unseren vielen unheilsamen Handlungen. Um hier Abhilfe zu schaffen, sollten wir uns regelmäßig ins Bewusstsein rufen, dass heilsame Handlungen positive Konsequenzen bewirken und negative Handlungen negative Folgen zeitigen.
    Wie wir die Dinge wahrnehmen, hängt im Allgemeinen von der Gesamtheit des Karmas ab, das wir im Laufe unzähliger Existenzen angesammelt haben. Die Welt, wie wir sie als Menschen auf der Ebene der Erscheinungen sehen, ist das Spiegelbild von karmischen Erfahrungen, die unser Bewusstsein im Verlauf früherer Existenzen gemacht hat. Und da die Dinge doch keine letztendliche Existenz besitzen, können wir nicht
behaupten, dass auf der relativen Ebene keine karmischen Folgen existieren. Das hieße, in eine extreme Sichtweise zu verfallen. Die geistige Erfahrung hat größere Bedeutung als die körperliche Erfahrung. Von ihr hängt unsere geistige Wandlung ab.

    Wie soll ich dich preisen, Erhabener,
der du ohne Geburt bist und ohne Ort,
der du alles weltliche Wissen übertriffst,
dessen Reich sich den Benennungen entzieht.
Dennoch, o Buddha, erweise ich dir voller Liebe
Ehrerbietung,
indem ich mich auf weltliche Begriffe stütze.
Ehre dir, der ohne Dualität ist,
Ehre dir, der ohne Farbe ist.
Du hast das höchste Ziel des Weges verwirklicht,
Du bist der Unbegrenzte!
Ehre dir, der ohne Ort!
Du mögest gepriesen sein!
Aber wenn alles leer ist,
wer singt dann wessen Lobpreis?
Wer kann dich preisen,
der du nicht erscheinst noch verschwindest,
der du

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