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Raub auf Burg Schreckenstein

Raub auf Burg Schreckenstein

Titel: Raub auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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unglaublich!“ tönte da eine aufgeregte Stimme. Die Mutter kam aus dem Haus, ganz in Rosa.
    „Reg dich ab, Mama!“ rief der Sohn. „Die konnten wir so nicht reinlassen, so dreckig wie die waren.“
    Jerry und Andreas lachten laut.
    „Au warte!“ hüstelte Andi. Er hatte ziemlich viel Wasser geschluckt.
    „Gar nicht reagieren!“ raunte Mücke ihm zu. Sie schwammen zur Leiter und vergaßen auch den Blumenstrauß nicht. Triefend übergaben sie ihn und sagten unter Hohngelächter ihr Sprüchlein auf.
    „Wie reizend!“ tönte die rosa Mama. „Jetzt muss ich mich entschuldigen für diesen Empfang. Kommt gleich mit ins Bad!“
    „Noch eines?“ fragte Andi verdutzt.
    „Ach so, nein. Ich meine ins Badezimmer. Elvira! Elvira!“ Sie hob den Arm. Eine Unmenge von Armbändern und Kettchen rasselte.
    Aus dem Haus kam ein dickliches Mädchen, das die Tropfenden über Steinböden in ein großes Badezimmer führte.
    „Zieht euch aus! Ich bringe euch Bademäntel. Und dann gebt mir eure Sachen!“ sagte das Mädchen.
    „Der rosa Mama war das richtig peinlich“, freute sich Mücke, nachdem das Mädchen die Tür geschlossen hatte. „Bin gespannt, wie’s weitergeht.“
    „Hast du die Armbänder gesehen?“ fragte Andi. „Wenn das Kolbenringe wären, wäre sie ein Zwölfzylinder.“
    Minuten später saßen sie in Korbsesseln auf der Terrasse und ließen sich die Haare von der Sonne trocknen. Udo, Jerry und Andreas waren verschwunden.
    „Nanu?“ wunderte sich Mücke.
    „Wenn ich allein bin, tanzen sie mir auf der Nase herum“, sagte die rosa Mama und rasselte wieder mit ihren Kolbenringen.
    „Zum Glück ist mein Mann eben nach Hause gekommen.“
    Neben dem Garagenhaus stand eine dunkle Limousine. Und dann wurde aufgetischt, Kuchen mit Sahne, dazu Eis und Limonade. Elvira musste währenddessen die Sachen trockenbügeln und Holzschuhe besorgen lassen, für den Rückweg. Denn nasse Füße seien sehr ungesund.
    „Kommt, greift zu!“ Die rosa Mama zeigte sich so besorgt, dass sie keinen Satz zu Ende reden konnte. Von einem Thema flatterte sie zum andern. Den beiden Rittern war das recht. Es erleichterte die Nahrungszufuhr. Sie brauchten nur von Zeit zu Zeit zu nicken, ohne das Kauen zu unterbrechen.
    Als Udos Vater ganz in Blau kam, standen sie auf, gaben die Hand, konnten aber nur nicken mit ihren vollen Backen.
    Die rosa Mama fing noch einmal von vorn an, erzählte dem blauen Papa die ganze Geschichte von der Beruhigungsspritze bis zu den Holzschuhen und zeigte ihm die Moosröschen, die in einer Vase auf dem Tisch standen.
    „Da hat sich ja einiges getan!“ sagte der blaue Papa. „Aber wir wollen nichts überbewerten. Die Jungen hier sind deshalb so giftig, weil sie euch im Grunde beneiden. Ich weiß das von meinem Neffen Jerry. Der ist bei euch nur geflogen, weil die hier ihn aufgehetzt haben. Und jetzt tut’s ihm leid!“
    Elvira brachte die trockengebügelten Sachen, die neuen Holzschuhe und, in einem Plastikbeutel, die nassen Sandalen.
    Noch einmal bedauerte die rosa Mama den Zwischenfall, bat zuzugreifen und brachte wieder alles durcheinander.
    Wie die beiden vor ihm, nutzte der blaue Papa ihren Redeschwall, um zwei Stück Kuchen zu verdrücken. Dann sagte er zu Mücke und Andi: „Ich habe eine Bitte an euch! Ihr müsst mir helfen. Unsere drei Langen hier brauchen dringend einen Denkzettel. Und zwar einen ganz besonderen. Einen, den sie verstehen, über den sie zuletzt selber lachen müssen. Einen richtigen Schreckensteiner Streich. Wenn ihr sie dazu entführen wollt, verständigt uns. Damit niemand nach der Polizei ruft. Die Sache muss nur unter uns bleiben. Also, lasst euch was einfallen und gebt’s ihnen ordentlich!“
    Nachdem das Tor zugeschnappt war und die beiden Ritter in ihren neuen Holzschuhen zur Bushaltestelle klapperten, fragte Andi: „Wie findest du das denn so?“
    „Makaber“, antwortete Mücke. „Der Alte redet auch schon wie der Rex.“
     
     
     

Na, dann macht mal!
     
    Auf der Rückfahrt war auch Beni wieder im Bus. Anfangs hielt er sich die Backe, weil Doktor Bender ausgiebig gebohrt hatte. Bald ließ der Schmerz jedoch nach, und damit wurde die Umwelt wieder interessant.
    „Holzschuhe?“ wunderte sich Beni. „Habt ihr nicht vorhin noch Sandalen angehabt?“
    „Du bist heute aber ein ganz helles Kerlchen!“ flachste Mücke. „Und stell dir vor, die Sandalen haben wir noch. Da in der Tüte.“
    „Zufrieden?“ fragte Andi.
    Darauf sagte Beni nichts mehr. Wenn die beiden

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