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Raub auf Burg Schreckenstein

Raub auf Burg Schreckenstein

Titel: Raub auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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einfallen, was sie in Neustadt als Schreckensteiner Streich verstehen können. Bis dahin bleibt die Sache unter uns. Um euch das zu sagen, habe ich die Inspektion der Feuerspritze angesetzt. Weil es da am wenigsten auffällt, dass wir so lange miteinander reden. Und jetzt: Wasser marsch!“
    Die vier an der Pumpe legten sich ins Zeug. Fast hätte der kleine Herbert den Rex noch nassgespritzt, so überrascht war er von dem plötzlichen Wasserdruck.
    Kopfschüttelnd sah Mücke dem Schulleiter nach und streckte den Daumen nach oben: „Das nenne ich konstruktive Kritik! Eins rauf mit unserem Rex. Wir waren wirklich Idioten! Kriechen da in der Gegend herum und lauern hinter Sträuchern, statt den Hörer ans Ohr zu nehmen und zu sagen: Hört mal zu, Leute! Ihr schickt uns sofort den kleinen Egon. Aber ein bisschen dalli. Sonst sagen wir’s unserem lieben Andi, und dessen Vater ist Polizeichef!“
    Ja, der Rex war ein absoluter Spitzentyp.
    Noch unter dem Eindruck seiner Worte beschloss der Feuerspritzenwartungstrupp, was als nächstes zu tun sei: Zwei Mann sollten zu Udos Mutter gehen und sich entschuldigen. Ottokar kam mit seinen vielen Pflastern nicht in Frage, denn Mitleid wollten sie nicht erregen. Die Wahl fiel schließlich auf Mücke und Andi.
    „Ein Polizeichef als Vater in der Hinterhand ist bestimmt nicht schlecht“, meinte Stephan.
    Was die Ausführung betraf, so- färbte auch hier der Rex noch durch. Mücke sagte: „Wir werden uns vorher telefonisch anmelden. Damit wir nicht ungelegen kommen.“
    Noch am selben Abend rief er an. Um Aufsehen zu vermeiden, während des Abendessens.
    „Sie war selbst am Apparat“, flüsterte er später Ottokar und Stephan zu. „Dass wir uns entschuldigen wollen, findet sie riesig. Morgen Nachmittag sind wir dort. Vielleicht gibt’s sogar Kuchen?“
    Es wurde kein Treffen in der Folterkammer anberaumt. Die Neugier der Ritterschaft hatte sich gerade gelegt und sollte nicht neu entfacht werden. Auffallen konnte die Fahrt der beiden nicht. Fast jeden Tag meldete sich nach dem Essen der eine oder andere ab. Zum Friseur, zum Schuster nach Wampoldsreute, zum Augen- oder Zahnarzt nach Neustadt. Danach fragte kein Mensch. Auch Beni nicht, der sich ebenfalls um 13.30 Uhr an der Bushaltestelle „Drei Tannen“ einfand, um nach Neustadt zu fahren.
    Während der Fahrt alberten die drei herum, redeten über das Sportfest und Andis neuen Kuchenrekord und Beni meinte, es werde Zeit, dass mal wieder was Richtiges passiert. Mücke sah ihn an, als wolle er sagen: Aber was? Wenn wir das nur schon wüssten!
    An der Haltestelle Marktstraße stieg Beni aus.
    „Dann lässt er sich von Doktor Bender auf den Zahn fühlen!“ kombinierten die beiden. Sie hatten noch vier Haltestellen weiter zu fahren. Als sie ausstiegen, sahen sie auf der anderen Straßenseite einen Blumenstand. Mücke zählte sein Taschengeld.
    Andi zögerte noch. „Meinst du, das muss sein? Wenn wir zu Hause Besuch kriegen, sagt meine Mutter: Hoffentlich kommen sie nicht alle mit Blumen!“
    „Das sagt meine auch“, bestätigte Mücke. „Ich hab aber mal erlebt, was sie sagt, wenn sie keine kriegt!“
    Die Wahl fiel ihnen nicht leicht. Andi war für Chrysanthemen, weil die nach mehr aussehen.
    Mücke verzog das Gesicht. „Was macht denn das für einen Eindruck, wenn wir da mit mannshohem Gestrüpp antanzen!“
    Mit preiswerten Moosröschen, von jedem einen Bund, zusammengenommen und mit etwas Grünzeug garniert, damit der Strauß fülliger wirke, traten sie schließlich den Gang zur Villa an und übten unterwegs im Marschrhythmus ihren Text:
    „Wir haben Sie erschreckt. Das tut uns wirklich leid. Es kommt bestimmt nicht wieder vor!“
    Beide fanden es ein wenig albern. Aber was sollten sie sonst sagen?
    „Erwachsenen fällt da auch nicht mehr ein“, meinte Andi.
    „Das siehst du an jedem Geburtstag.“
    Sie standen vor dem Tor. Mücke drückte auf den Knopf — ein Summen, sie konnten eintreten.
    „Irre!“ brummte Mücke. „So leicht kommt man rein, wenn man erwartet wird.“
    Und ob sie erwartet wurden! Am Schwimmbecken in der Sonne lagen Udo, Jerry und Andreas. Lässig schauten sie auf und höhnten: „Sieh an, die Würstchen kriechen zu Kreuz. Und Gemüse haben sie auch mitgebracht!“
    Denkt ihr, wir bringen euch den Egon zurück? wollte Mücke antworten, doch da lag er schon im Wasser. Andi und dem Blumenstrauß erging es ebenso.
    „Das nur als Retourkutsche!“ rief Udo.
    „Also Udo! Es ist doch

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