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Raub der Zauberkristalle

Raub der Zauberkristalle

Titel: Raub der Zauberkristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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hörte.
    »Dann werde ich mich an den Domo selbst halten!« verkündete er grollend. Er drehte der Lustsklavin den Arm auf den Rücken. »Sie hat sich verraten«, knurrte er. »Sie ist eine von den Vertrauten, die Bumbar losschickte. Alle anderen haben das Weite gesucht, als sie vom Tod ihrer Herrin hörten. Diese hier aber wird uns jetzt sagen, was sie erfahren hat, oder ich…«
    »Hör auf!« schrie die Stromanwohnerin, deren Züge deutlich tierischen Einschlag besaßen. »Ich sage es ja! Ihr könnt keine Überfahrerlaubnis mehr bekommen! Alle einflußreichen Personen, die sich noch in Visavy aufhielten, sind zum Hafen geeilt, wo eine letzte Fähre auf sie wartet! Wenn ihr euch beeilt, erreicht ihr sie noch!«
    Boozam stieß sie von sich. Er winkte den anderen und rannte los. Nichts hielt ihn auf, jedes Hindernis sprengte er mit der Wucht eines anrennenden Stieres zur Seite.
    Sie kamen zu spät.
    Die Fähre war bereits im Goldenen Strom.
    Und während der Schleusenwärter tobte und fluchte, glaubte Mythor, daß ihm das Herz stehenblieb.
    Mehr als hundert Passagiere befanden sich auf der Fähre, fast ausschließlich Reiche, die in Visavy noch dunkle Geschäfte getätigt hatten und sich nun in die Sicherheit ihrer Paläste flüchteten.
    Doch einen von ihnen erkannte Mythor auf Anhieb.
    Gafunkel stand hochaufgerichtet im Heck, sah ihn nun ebenfalls und holte schrill lachend etwas aus einer Tasche des Zunftmantels. Nur ganz kurz sah Mythor das Funkeln in seiner Hand.
    Ihm schwanden fast die Sinne. Das DRAGOMAE! Der Feinwerker hatte die Steine!
    »Nach Carlumen! «schrie der Sohn des Kometen. »Jetzt ist es mir gleich, ob wir eine Erlaubnis bekommen oder nicht! Wir setzen über!«
    Schon bevor sie die fliegende Stadt erreichten, war der Waffenlärm von der Anlegestelle zu hören.
*
    Die Aborginos und anderen herbeigereisten Helden kämpften, als ginge es bereits gegen den Todesstern. Die Carlumer fochten mit der ganzen Verzweiflung über den ungeheuren Verlust. Die sieben Wälsenkrieger führten den Trupp an, der versuchte, die Hafenwehre zu überwinden.
    Es gab kein Durchkommen durch die Mauern aus blitzend gerüsteten Leibern, aus Schwertern und Äxten, Zweizacken und Lanzen. Mythor, noch immer nicht über den Schrecken hinweg, war danach, sich selbst in den Kampf zu stürzen, der schon Tote auf beiden Seiten gefordert hatte.
    Im letzten Augenblick besann er sich. Der Kampf konnte nur in einem sinnlosen Gemetzel enden. Und dies war nicht der Weg, die unersetzlichen Kristalle zurückzuerobern.
    »Boozam!« rief er den Schleusenwärter zu sich. »Die Carlumer müssen den Diebstahl erst spät entdeckt haben und wollen nun Jagd auf Gafunkel machen. Versuche du, die Aborginos zu beruhigen. Ich kümmere mich um meine Leute!«
    Mit Sadagar, Tertish und Gerrek umging er den Kampfschauplatz, bis er den Rand der Plattform erreicht hatte. Er wehrte zwei angreifende Drachenwölfe ab und erstieg einen kleinen Turm. Gerrek hielt ihm andere Krieger, die nun aufmerksam wurden, mit seinem feurigen Atem vom Leib.
    »Berbus!« schrie der Gorganer, als er den Wälsenführer erspähte. Es war zwecklos. Berbus brüllte von allen Kämpfern am lautesten. Mythor hatte Mühe, sich im Waffengeklirr und Geschrei den Gefährten verständlich zu machen.
    »Es hilft nichts! Wir müssen uns zu ihnen durchschlagen!«
    Er kletterte auf die Plattform zurück. Zusammen warfen die Freunde sich ins Getümmel. Mythor schlug mit der flachen Klinge, wo immer es ging. Gerrek, noch immer im Rausch, ruderte mit beiden Armen und spie Feuer. Die Lohen ließen die Gegner entsetzt das Weite suchen. An ihre Stelle traten Bogenschützen. Mythor mußte vor dem Pfeilhagel in Deckung gehen, Gerrek hingegen schien sich für unverwundbar zu halten. Er wanderte durch die Reihen der Krieger. Tertish und Sadagar waren gezwungen, nicht nur sich selbst zu schützen, sondern auch den Mandaler. Endlich hinter einer Mauer, bahnten die Freunde sich den Weg Rücken an Rücken, bis nach einer halben Ewigkeit die Wälsen erreicht waren.
    Unter großen Mühen konnte Mythor Berbus klarmachen, daß er den Rückzug wollte. Und es dauerte eine geraume Zeit, bis alle Carlumer endlich begriffen.
    Auf der anderen Seite tat Boozam sein Möglichstes, um sich Gehör zu verschaffen. Erst als auch der letzte Carlumer wieder an Bord der fliegenden Stadt war, zogen sich auch die Gegner zurück.
    Mythor achtete nicht weiter darauf, was aus Boozam wurde. Er war sicher, daß für den Schleusenwärter

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