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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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Falten durchzogen. Sein Mund zuckte, als er eine gallige Erwiderung hinunterschluckte. Seine unfreiwillige Reise im Kälteschlaf war immer noch ein wunder Punkt. Lunzie verstand plötzlich, warum er so ungern mit anderen über seine Erlebnisse redete. Die Erfahrungskluft zwischen den Menschen, die die Zeit in einem normalen Tempo erlebten, und einem Kälteschläfer war nicht von der Hand zu weisen und ein Trauma für den Schläfer. Tee kam sich vor, als lebte er in der falschen Zeit, und Shof verstand es einfach nicht. »Frieden!« unterbrach Lunzie den Vortrag über moderne galaktische Antriebssysteme, zu dem Shof gerade anhob. »Das reicht. Ich erkläre Hathas Frieden über das Wasserloch. Ich werde hier keine Streitigkeiten dulden.«
    Shof wollte etwas sagen, schluckte es aber hinunter. Er warf erst Tee, dann Lunzie einen ratlosen Blick zu. »Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    »Shof, benimm dich entweder oder mach dich dünne«, sagte Pomayla.
    »Was habe ich denn gemacht?« Mit weinerlicher Miene zog Shof sich zum Nahrungssythesizer zurück, um das Abendessen vorzubereiten. Pomayla und Lunzie setzten sich an den Arbeitstisch und schälten und zerkleinerten frisches Gemüse, das sie als Beilage reichen wollten. Tee sah ihnen bei der Arbeit zu, als käme er sich überflüssig vor.
    Lunzie stand auf. »Da wir jetzt sowieso eine Gesprächspause einlegen, werde ich Tee mal kurz herumführen.« Sie hakte sich bei Tee unter und zog ihn weg.
    Als die Tür zu Lunzies Schlafraum hinter ihnen zufiel, sackten Tees Schultern herab. »Es tut mir leid. Aber hast du es bemerkt? Es hätten auch hundert Jahre sein können. Ich bin weit zurückgeblieben. Alles, was ich kannte, die ganze komplizierte Technik, die ich entwickelt habe, ist heute Kinderspielzeug.«
    »Ich muß mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich da einfach reinschlittern lassen«, sagte Lunzie reumütig. »Ich glaube, du hast dich ganz gut gehalten.«
    Tee schüttelte so heftig den Kopf, daß ihm eine schwarze Strähne in die Augen fiel. »Wenn ein Kind fröhlich etwas mit logischen Argumenten in der Luft zerfetzen kann, woran wir mit hundert Leuten acht Jahre lang gearbeitet, wofür einige ihr Leben gegeben haben, dann komme ich mir alt und dumm vor.« Lunzie wollte ihm die Locke aus der Stirn streichen, ließ es ihn dann aber doch selbst tun.
    »Weißt du, mir geht’s genauso«, sagte sie. »Junge Menschen, zumindest sehr viel jüngere als ich, die die neueste medizinische Technik im Schlaf beherrschen, während man mir noch zeigen muß, wo der Knopf zum Einschalten ist! Ich hätte begreifen müssen, daß ich dergleichen nicht allein durchmache. Ich habe wirklich nicht darüber nachgedacht.« Lunzie knetete mit ihren starken Fingern Tees Nackenmuskeln. Tee faßte ihre Hand und küßte sie.
    »Aber dafür hast du deine heilenden Hände.« Er warf einen Blick auf die Konsole und lächelte das Hologramm eines hübschen jungen Mädchens an, das ihn anstrahlte. »Ist das Fiona?«
    »Ja.« Lunzie streichelte liebevoll die Kante des Hologramms.
    »Ihre Haarfarbe ist anders, aber ihr Charakter!«
    »Was? Siehst du diese störrische Strähne da?« fragte Lunzie spöttisch.
    »Sie fällt hier deinen Rücken entlang.« Seine Finger berührten ihr Rückgrat, und sie fuhr wohlig zusammen. »Fiona ist genauso schön wie du. Darf ich es mitnehmen?« fragte Tee, drehte das Hologramm in den Händen und bewunderte die Klarheit des Porträts. »Wenn ich ein Bild in die Computer eingebe, könnten Datenbanken reagieren, die bisher noch nicht auf meine Anfragen geantwortet haben.«
    Lunzie hatte Bedenken, ihre einzige materielle Bande zu ihrer Tochter herzugeben, aber sie mußte sich der Logik beugen. »Na gut«, stimmte sie widerwillig zu.
    »Ich verspreche dir, ihm wird kein Schaden zugefügt, und es könnte etwas Gutes dabei herauskommen.«
    Sie stieg auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. »Ich vertraue dir. Gehen wir jetzt wieder zu den anderen rein?«
    Shof war in ihrer Abwesenheit offensichtlich heftig gerügt worden. Während des Abendessens am Arbeitstisch erkundigte er sich bei Tee respektvoll nach Einzelheiten seiner Forschungen. Die anderen schlossen sich der Konversation an, die sich bald um mehrere Themen drehte. Laren stellte sich auch als 3d-Zuschauer heraus. Lunzie und er verglichen ihre Eindrücke von den Modetrends, während die anderen beiden Männer ausgelassen lachten. Pomayla wurde rot, als sie ihre Meinung kundtat, und versuchte die Modeindustrie zu

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