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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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wurde sie immer noch von Psychologen betreut, die sie regelmäßigen Tests unterzogen, um ihren Fortschritt zu überprüfen. »Bei mir wird’s noch länger dauern, weil ich mehr aufzuholen habe. Ich bin ein Extremfall. Mein medizinisches Wissen ist für die heutigen Menschen so archaisch wie eine Bohrmaschine. Die Forscher finden mich faszinierend wegen meiner ›wunderlichen Einfällen Ich kann von Glück reden, daß sich der menschlichen Körper nicht radikal verändert hat. Es gibt so viel zu lernen, daß ich besser wieder von Null angefangen hätte.«
    »Ja, aber Sie können immerhin noch Ihren Beruf ausüben! Ich kann’s nicht mehr. Ich habe ein Jahr lang für die Beschaffungsabteilung gearbeitet und den Papierkram für Ersatzteile erledigt, deren Funktion ich nicht kannte. Sie bezeichneten das als eine ›Fortführung‹ meiner früheren Tätigkeit, aber es war ihre Art, mich aus Schwierigkeiten rauszuhalten. Die Therapeuten taten so, als geschähe es zu meinem Nutzen. Am Ende wurde ich in die Forschungsabteilung versetzt, wo ich es mit Leuten zu tun hatte, die mich nicht bemitleideten. Außer Ihnen als Sachbearbeiter dienlich zu sein, kann ich auch Lasercomputer reparieren. Das spart Ihnen einen Anruf beim Wartungsdienst, wenn etwas defekt ist.« Tee trommelte launig mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. Die Gäste am Nebentisch warfen ihm mißtrauische Blicke zu, als sie ihre Creditchips in die Kassenschlitze im Tisch steckten und gingen.
    Lunzie hielt aus guten Gründen den Mund. Selbstbeobachtung und persönliche Einschätzung waren ein wichtiger Teil des Heilungsprozesses. Mulah wußte, daß sie darauf schon genug Zeit verwendet hatte. Sie wartete einfach, beobachtete Tee beim Grübeln und fragte sich, welche Bilder ihm durch den Kopf gingen. Als der Kellner vorbeikam, machte Lunzie ihn auf sich aufmerksam und bedeutete ihm, noch zwei Gläser Weinbrand zu bringen. Der Ring aus Keramik auf Kristall weckte Tee aus seiner Träumerei. Er streckte die Hand aus und drückte ihre Finger.
    »Verzeihen Sie mir, schöne Lunzie. Ich habe Sie eigentlich eingeladen, um mit mir zu essen, nicht um mich schmollen zu sehen.«
    »Glauben Sie mir, ich verstehe Sie sehr gut. Ich grüble auch nicht immer in meinen eigenen vier Wänden vor mich hin. Es war so frustrierend, nichts von der EEC zu hören, daß ich jedem von meinen Sorgen erzähle und hoffe, von jemandem Hilfe zu bekommen.«
    »Wenn Teodor Janos für Sie recherchiert, werden Sie in Zukunft keine Probleme mehr haben. Sie können sich bestimmt denken, daß Sie nur an einen Sachbearbeiter wie mich verwiesen werden, wenn man Sie anders nicht mehr los wird.«
    Lunzie nickte eifrig. »Das dachte ich mir. Oh, wie ich Bürokraten verabscheue! Ich bin stolz auf den rebellischen Geist in meiner Familie. Fiona hat ihn auch … Entschuldigung, ich wollte nicht über Geschäftliches reden. Ich habe mich so gut mit Ihnen amüsiert.«
    »Ich mich doch auch.« Tee warf einen Blick auf seinen Ärmelchronometer. »Es wird spät, und Sie haben morgen früh Seminare. Ich bring Sie in einem Privatshuttle nach Hause. Keine Widerrede, es ist mir ein Vergnügen. Sie können sich ja beim nächsten Mal revanchieren, wenn Sie möchten. Oder stellen Sie Ihre Kochkünste unter Beweis und bereiten Sie eins dieser herrlichen Gerichte aus der Datenbank Ihrer Familie zu.«
    * * *
    An der Tür zum Apartment wurde Lunzie von Pomayla, Shof und der halben Bande begrüßt, die allem Anschein nach mit Unterstützung verarbeiteter Kohlehydrate und synthetischem Bier gemeinsam gelernt hatten.
    »Also, wer war es, und wie war er, sie oder es denn so?« wollte Pomayla wissen.
    »Wer war was?«
    »Tee natürlich. Wir waren den ganzen Abend neugierig.«
    »Woher kennt ihr ihn denn?«
    »Ich habe doch gewußt, daß es ein Er ist«, rief Shof neckisch von seinem Platz auf dem Boden. Er und Bordlin, ein gurnsanischer Student, arbeiteten an einem Maschinenbauprojekt, das etwas mit Lasern zu tun hatte. An der Wand über ihnen war ein frischer Brandfleck zu erkennen. »Frag Mr. Data. Das bin ich.« Bordlin schüttelte seinen gehörnten Kopf und schaute mit rinderartigen, traurigen Augen an die Decke.
    »Du hast vergessen, die Nachricht auf der Tafel im Foyer zu löschen«, erklärte Pomayla. »Alle haben sie gelesen, als sie gekommen sind. Unsere Neugier ist mit uns durchgegangen.«
    »Soll mir recht sein«, sagte Lunzie hochmütig. »Es tut euch gut, wenn ihr etwas zum Rätseln habt. Ich gehe jetzt ins

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