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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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verlassen Sie unverzüglich Ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort und begeben Sie sich in die nächste Rettungsbootstation. Bitte verlassen Sie unverzüglich Ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort und begeben Sie sich in die nächste Rettungsbootstation. Dies ist keine Übung.
    Benutzen Sie auf keinen Fall die Turbolifte, sie könnten steckenbleiben. Ich wiederhole: benutzen Sie nicht die Turbolifte.«
    Die Stimme wurde gelegentlich von einem Knistern unterbrochen und verstummte schließlich ganz.
    »Was war das?« Ein Passagier bemerkte Lunzies Uniform und hielt sie am Arm fest. »Das Licht ist ausgegangen. Da stimmt doch etwas nicht, oder?«
    »Bitte, Sir. Gehen Sie sofort in die Rettungsbootstation. Wissen Sie noch Ihre Mannschaftsnummer?«
    »Fünf B. Ja, es war fünf B.« Der Mann riß die Augen weit auf. »Wollen Sie damit sagen, es ist ein echter Notfall?«
    Lunzie fuhr zusammen. »Ich hoffe nicht, Sir. Bitte gehen Sie. Man wird Ihnen sagen, was los ist, wenn Sie dort sind. Beeilen Sie sich!« Sie drehte sich um und lief mit ihm ins Deck mit dem Speisesaal.
    Die Durchsage wurde immer wieder über die Lautsprecher wiederholt.
    Die Korridore füllten sich augenblicklich mit Hunderten von Menschen, die in alle Richtungen davonliefen. Manche schienen nicht nur vergessen zu haben, welchen Stationen sie zugeteilt waren, sondern auch, wo der Speisesaal lag. Die Kette der Notblinklichter war unterbrochen, aber sie wiesen den erschrockenen Passagieren trotzdem ungefähr den Weg, den sie gehen mußten. Es wurde geschrien und gestöhnt, während die Passagiere herauszufinden versuchten, was los war.
    Die Menschen drängten sich in dem riesigen Holosaal vor den Metalltüren zum Speisesaal zusammen, wogten richtungslos hin und her und schrien ängstlich durcheinander. Der Holosaal war der größte offene Raum auf diesem Deck und bot genug Platz, um Tausende von Besuchern zu unterhalten. An einem Ende des Saals wehrten einige Dutzend Menschen, die von dem Durcheinander nichts mitbekommen hatten, mit echt wirkenden Schwertern holografische Räuber ab. In einer Höhle unmittelbar neben den Türen zum Speisesaal drängte sich ein Haufen kostümierter Höhlenbewohner um ein Holzfeuer zusammen. In diesem Moment fielen die Illusionsprojektoren in den Nebenräumen aus, was die Zuschauer zu lauten Protesten provozierte, weil ihre Phantasiewelten verschwanden. Der Saal wurde zur nackten, geisterhaft grauen Schale mit wenigen echten Möbelstücken. Die kostümierten Gestalten standen auf, hielten nach Schiffspersonal Ausschau, das den Schaden beheben sollte, und sahen die Menschenmenge, die ihnen den Platz im Saal streitig machte. Sie brachen in Panik aus und drängten zu den Ausgängen. Weitere Passagiere tauchten auf und versuchten schreiend, sich an ihnen vorbei in den Speisesaal zu schieben. Es brachen Kämpfe zwischen ihnen aus, in die die Kinderbetreuer mit ihren Schützlingen hineingerieten. Der Leiter der Kinderbetreuung, ein dünner Mann, sprach durch einen transportablen Lautsprecher und forderte pauschal alle Eltern auf, ihren Nachwuchs abzuholen.
    »Hört zu!« Coromell trat mit Don im Gefolge aus seinem Nebenraum. »Hört zu!« Seine tiefe Stimme setzte sich gegen das Geschrei und das mechanische Heulen der überlasteten Lebenserhaltungsanlagen durch. »Alle zuhören! Beruhigt euch doch. Beruhigt euch, sage ich! Ihr habt alle die Vorschriften für Notfälle ignoriert. Wer von euch weiß, was zu tun ist, begibt sich auf seine Station, aber sofort! Und wer es nicht weiß, hält die Klappe, damit er die Anweisungen aus den Lautsprechern hört. Das war’s! Los jetzt!«
    »Die Türen sind geschlossen! Wir kommen nicht durch!« jammerte eine Frau.
    »Fangen Sie nicht an zu weinen! Sehen Sie! Die Türen öffnen sich doch schon.«

Die Techniker erschienen in einem sich weitenden Spalt zwischen den riesigen metallischen Doppeltüren, die den Holosaal vom Speisesaal für Sauerstoffatmer trennten. Die Leute, die sich etwas beruhigt hatten, drängten sich hindurch und rissen den Mannschaftsmitgliedern, die sich auf beiden Seiten aufgestellt hatten, die Beatmungsgeräte aus den Händen. Stewards dirigierten sie zu den irisförmigen, offenen Luken der Fluchtkapseln und forderten sie auf, sich zu setzen.
    Mit Dons Hilfe dirigierte Coromell weiter die Massen durch die Korridore, steckte Wasseratmer in Druckanzüge und schob Weber-Passagiere, die wie wild ihre Gestalt wechselten, zu den Treppen, die in das Wassermilieu führten.
    »Achtung

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