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Raumfahrergarn

Raumfahrergarn

Titel: Raumfahrergarn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Jody Lynn Nye
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eine zweite Sonne werden können und dieses System zu einem Doppelstemsystem ohne Planeten gemacht, doch die nukleare Reaktion hat nie eingesetzt, und so blieb uns ein galaktisches Wunder zum Studieren und Spekulieren zurück. Öh … und es sollte bitte niemand ein Streichholz fallenlassen.«
    Die Passagiere, die den riesigen Planeten beobachteten, lachten vergnügt und flüsterten untereinander.
    Die Destiny wartete hinter dem Gasriesen, bis feststand, daß der ungewöhnlich heftige Ionensturm vorbeigezogen war und die Ekliptik verlassen hatte. Der erste Ausläufer des Sturms, vor dem eine unbemannte Sonde in dem Moment gewarnt hatte, als sie wieder in den Normalraum eingetreten waren, erfüllte den dunklen Himmel um den Riesen mit einem tanzenden Nordlicht.
    »Captain!« Telemetrieoffizier Hord betrat die Galerie und blieb neben dem Captain stehen. »Noch eine große Protuberanz auf der Sonnenoberfläche! Das wird die Magnetfelder des Planeten ziemlich durcheinanderbringen«, erklärte er leise und machte eine Pause, um die Reaktion des Captains abzuwarten. Der Captain schien nicht allzu besorgt. »Das wird die Auswirkungen des Ionensturms verstärken, Sir«, fügte er hinzu, als eine Antwort ausblieb.
    »Ich bin mir der Komplikationen bewußt, Hord«, versicherte ihm der Captain und tippte an sein Kragenmikro. Er sprach mit deutlich gesenkter Stimme. Lunzie bemerkte seinen ernsten Ton, trat näher und hörte zu. Der Captain beobachtete sie, sah in ihr aber nur ein weiteres Mannschaftsmitglied und fuhr mit seinen Befehlen fort. »Helm, versuchen Sie uns von den schlimmsten Ausbrüchen wegzumanövrieren. Benutzen Sie alle Triebwerke, die einsatzfähig sind. Telemetrie, geben Sie uns Bescheid, wenn der Sturm weit genug vorbeigezogen ist, daß wir uns wieder rauswagen können. Mir gefällt die Sache überhaupt nicht. Computersysteme, beschafft uns schnellstens die keramischen Back-up-Speicher unserer Programmierung. Nur für den Fall, daß wir sie brauchen. Informiert die Technik. Hard, wie lang dauert es, bis uns magnetische Turbulenzen von der Sonne erreichen?«
    »Neun Stunden, Sir. Aber die Protuberanzen folgen ziemlich dicht aufeinander. Ich schätze, daß einige uns bald erreicht haben. Wir können es nicht genau sagen. Von der Sonde kommt zuviel Rauschen, um aus den Daten etwas Vernünftiges schließen zu können.« Beide Offiziere machten inzwischen einen besorgten Eindruck. Das Komgerät am Kragen des Captains piepste. »Technik hier, Captain. Wir haben starke magnetische Interferenzen in den Triebwerken. Die Antimaterie-Einschließung wird instabil. Ich bringe transportable Einheiten rein, um sie zu verstärken.«
    Der Captain wischte sich die Stirn ab. »Es geht also schon los. Wir können uns nicht mehr auf die Einschließungssysteme verlassen. Bereiten Sie die Evakuierung des Schiffs vor. Lösen Sie den Alarm aus, aber starten Sie noch nicht. Liebe Gäste!« Alle Anwesenden auf der Galerie blickten erwartungsvoll auf.
    »Es hat sich etwas Neues ergeben. Kehren Sie bitte sofort in Ihre Unterkünfte zurück und warten Sie auf die Durchsagen. Sofort bitte.«
    Als sich die Galerie geleert hatte, befahl der Captain dem Kommunikationsoffizier, über die schiffsweiten Kommunikationssysteme eine Erklärung abzugeben. Als Lunzie sich der Tür der Galerie zuwandte, um in den Holosaal zurückzukehren, wurde plötzlich alles dunkel, und das Schiff schaltete auf Batteriestrom um. Für einen kurzen Augenblick glühte in den Ecken und um die Luke rot die Notbeleuchtung.
    »Was, zum Teufel, war das?« fragte der Captain, als es wieder hell wurde.
    »Eine Überlastung, wahrscheinlich durch die Protuberanzen«, rief Hord, der die Werte auf seinem transportablen Fernsteuermodul verfolgte. »Wir werden die Daten in den Computerspeichern verlieren, wenn das noch einmal passiert. Aufpassen, da kommt noch eine!«
    Lunzie hetzte durch flackernde Lichter in ihre Kabine zurück. Interstellare Reisen sind sicherer, als ein Bad zu nehmen; Unfälle kommen in weniger als einem von einer Million Fällen vor, sprach sie sich selbst immer wieder die Werbesprüche vor. Niemand wird je in zwei Unfälle verwickelt, nicht in unserem modernen Zeitalter. Jedes Schiff, selbst ein so altes wie die Destiny, wird doppelt überprüft und verfügt für jeden Schaltkreis über drei Ersatzschaltungen.
    »Achtung bitte«, unterbrach die ruhige Stimme des Kommunikationsoffiziers die Hintergrundmusik und alle Video- und 3d-Programme. »Achtung. Bitte

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