Raumgefechte (Chronik der Sternenkrieger 5-8, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
unterschiedlichen genetischen Disposition um ein Vielfaches übersteigen.«
»Nun, wenn das wahr ist, was Sie sagen, dann hat der Captain eines Raumschiffs mit dem Lordmanager der Genetiker-Föderation zumindest eins gemeinsam: Er muss ab und zu Befehle von Dummköpfen annehmen. Ich wünsche Ihnen noch einen guten Tag. Sunfrost Ende.«
Die Verbindung wurde unterbrochen, aber Jurij Zaids Gesicht blieb gerade lang genug auf dem Schirm, um die Verwunderung sichtbar werden zu lassen, die sich in dessen Gesichtszügen deutlich widerspiegelte.
*
Rena atmete tief durch und wandte sich in Richtung des Kommandantensitzes.
Lieutenant Commander Raphael Wong, seines Zeichens Erster Offizier der STERNENKRIEGER, blickte von den Anzeigen seiner Konsole auf und hob die Augenbrauen.
»Sagen Sie jetzt bitte nichts, Raphael«, sagte Rena Sunfrost.
»Ich hatte nicht vor, Ihre Begegnung mit Lordmanager Zaid zu kommentieren«, erwiderte Wong mit fast ausdruckslos neutralem Gesicht.
»Aber ich weiß, was Sie darüber denken.«
»So?« Wong zog fragend die Brauen hoch.
»Und soll ich Ihnen was sagen? Sie haben Recht! Man hätte das wirklich diplomatischer über die Bühne bringen können.«
»Wenn Sie das sagen…«
»Zaids hochnäsiges Auftreten hat in mir einfach etwas überkochen lassen.«
»Captain, uns erreichte so eben eine Transmission des Space Army Corps Oberkommandos«, meldete Lieutenant Kronstein.
»Dann stellen Sie das Gespräch durch, David«, forderte Sunfrost.
»Die Transmission ist für Sie persönlich, Ma'am.«
Rena atmete tief durch, erhob sich vom Kommandantensitz und strich ihre blaue Uniform glatt. »Ich werde die Botschaft des Oberkommandos in meinem Raum entgegennehmen.«
Rena wandte sich in Richtung der Tür, die das Besprechungszimmer des Captains von der Brücke trennte, als Kronsteins Stimme sie noch einmal stoppen ließ.
»Da ist noch etwas, Ma'am. Meine Geräte zeigen an, dass mindestens vier Raumschiffe ihre bisherige Position im Orbit von Genet verlassen und Abfangkurs auf uns genommen haben. Bei einigen weiteren Einheiten bin ich mir noch nicht sicher, ob sie sich nicht ebenfalls schon auf den Weg gemacht haben. Rendezvous in etwa drei Stunden.«
»Es handelt sich um bewaffnete Einheiten«, fügte Wong hinzu, während seine Finger über die Touchscreens seiner Konsole glitten. Offenbar hatte er sich die Ortungsanzeigen auf seinem Display anzeigen lassen. »Kleinere Raumboote, die der lokalen Verteidigung dienen.«
»Allerdings scheinen sie mit Sandströmaggregaten ausgestattet zu sein«, ergänzte jetzt Kronstein.
Rena nickte leicht. Dann wollen die Genetics also tatsächlich die Muskeln spielen lassen!
Es war bekannt, dass die Genetiker – oder Genetics, wie man sie auch nannte, obwohl eigentlich dieser Begriff ausschließlich als Bezeichnung der Einwohner des Planeten Genet verwendet wurde – eine Reihe von Raumschiffen, die entweder lokalen Verteidigungsverbänden angehörten oder ursprünglich als Handelsschiffe vom Stapel einer Raumwerft gelassen worden waren, mit zusätzlichen Gauss-Geschützen und Sandströmaggregaten ausgerüstet hatten.
Maßnahmen, die der Humane Rat bisher im Sinne einer Stärkung der Verteidigungsbereitschaft immer unterstützt hatte.
Schließlich wurden auf diese Weise Einheiten des Space Army Corps von ihren lokalen Verteidigungsaufgaben entbunden und standen für den Krieg gegen die Qriid zur Verfügung.
Rena wandte sich an Robert Ukasi, den Waffenoffizier.
»Lieutenant, lösen Sie Gefechtsalarm aus. Die Kontrolle über die Schiffssteuerung bleibt beim Ruderoffizier, aber bringen Sie die Gauss-Geschütze schon mal auf Touren.«
»Es dauert noch Stunden bis zum Rendezvous«, erinnerte Wong den Captain.
»Ich weiß, aber die Herstellung der Gefechtsbereitschaft wird man auf der anderen Seite orten können. Dieser Zaid soll wissen, dass wir es ernst meinen.«
»Aye, Captain«, bestätigte Wong.
»Sie haben das Kommando, Raphael.«
*
Rena betrat ihren Raum, in dessen Mitte sich ein Konferenztisch befand, der gerade genug Platz für die Offiziere der STERNENKRIEGER bot.
Rena aktivierte über eine Konsole den in die Wand eingelassenen Bildschirm.
Gesicht und Oberkörper von Admiral Raimondo erschien auf dem Schirm. Der Admiral war Mitglied des Humanen Rates und vertrat dort im Allgemeinen eine Minderheitenposition. Sein Dienstverhältnis als Offizier des Space Army Corps ruhte, während er sich seiner politischen Karriere
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