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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu­rück­ge­wor­fen.
    Mei­ne Hel­m­au­to­ma­tik hat­te be­reits die schwar­zen Blend­glä­ser vor­ge­schal­tet. So wa­ren we­nigs­tens die Au­gen ei­ni­ger­ma­ßen ge­schützt, ob­wohl das vio­let­te Glei­ßen im­mer noch sehr stark durch­kam.
    Ich warf mich auf den Rücken, klam­mer­te mich mit Ar­men und Bei­nen an ei­ner vor­sprin­gen­den Kan­te fest und schau­te nach oben.
    Ein von Blit­z­ent­la­dun­gen un­wa­ber­ter Ge­gen­stand ras­te durch die Luft. An der Ku­gel­form er­kann­te ich deut­lich, daß es sich um den er­war­te­ten Kreu­zer han­del­te, des­sen Be­sat­zung aber nun um ihr Le­ben zu kämp­fen schi­en.
    Ich kann­te die enorm star­ken Schutz­schir­me des Schif­fes. Ei­ne mitt­le­re H-Bom­ben­la­dung konn­te die »1418« nur dann zer­stö­ren, wenn sie in un­mit­tel­ba­rer Nä­he er­folg­te.
    Was aber jetzt auf das al­te Mars­schiff ein­drang, ent­zog sich je­der Vor­stel­lungs­kraft. Es han­del­te sich um ein Punkt­schie­ßen mit un­ge­heu­ren Kräf­ten, die oben­drein noch auf engs­tem Raume wirk­sam wur­den.
    Der Kreu­zer flog über uns hin­weg. Es war klar, daß sei­ne Schutz­schir­me über­las­tet wa­ren. Schließ­lich konn­te ich nur noch se­hen, daß die »1418« mit feu­ern­den Trieb­wer­ken die Flucht er­griff. Sie ras­te dem frei­en Raum ent­ge­gen; über­haupt das ein­zig Ver­nünf­ti­ge, was Lobral hat­te tun kön­nen.
    Das Ge­schütz­feu­er er­losch schlag­ar­tig. Nur der Bo­den beb­te wei­ter.
    Stöh­nend, halb ver­schüt­tet und von zahl­lo­sen Prel­lun­gen ge­plagt, rich­te­te ich mich auf. Han­ni­bals Lip­pen be­weg­ten sich. Ich be­merk­te, daß er mir et­was zu­rief, doch ich ver­stand kei­nen Ton. Mein Ge­hör muß­te un­ter dem un­abläs­si­gen To­sen ge­lit­ten ha­ben.
    Han­ni­bal er­ging es eben­so. Er schüt­tel­te den Kopf und schlug mit den Hand­flä­chen ge­gen den Druck­helm.
    Man­zo be­müh­te sich erst gar nicht, sei­ne nor­ma­len Sin­ne wie­der un­ter Kon­trol­le zu brin­gen. Klar und deut­lich ver­nah­men wir sei­ne te­le­pa­thi­sche Mit­tei­lung, die mich blitz­schnell zur Waf­fe grei­fen ließ.
    »Man kommt, Ex­zel­lenz!«
    Mehr sag­te er nicht, aber das war das aus­ge­mach­te Zei­chen für Ex­trem­fäl­le. Wenn ei­ne Ver­bin­dungs­auf­nah­me mit den Ve­nu­si­ern über­haupt ge­lang, muß­te der Klei­ne au­to­ma­tisch mit »Ex­zel­lenz« an­ge­re­det wer­den. Er galt als der mit der Ve­nus ver­bün­de­te Hi­ros­hi­ma-Mu­tant. Wir wuß­ten al­ler­dings nicht, ob sol­che Klei­nig­kei­ten, wie die da­mals von Si­u­to ge­wünsch­te An­re­de, den hie­si­gen In­tel­li­gen­zen be­kannt wa­ren.
    »Fin­ger weg, Lan­ger!« sag­te je­mand in ei­nem so un­ver­fälsch­ten New-Or­leans-Dia­lekt, daß ich au­to­ma­tisch er­starr­te. Der Un­be­kann­te lach­te. Es dröhn­te in mei­nem Helm­laut­spre­cher. Er sprach auf un­se­rer Funk­fre­quenz.
    Han­ni­bal stand mit ver­schränk­ten Ar­men ne­ben der fel­si­gen Er­he­bung. Un­be­wegt mus­ter­te er die bei­den Män­ner, die plötz­lich aus dem Dunst auf­ge­taucht wa­ren.
    Ich schal­te­te mei­nen Funk­sprechsen­der an. Bis­her wa­ren nur die Emp­fän­ger ge­lau­fen. Dann dreh­te ich mich um.
    Die Frem­den wa­ren Men­schen, dar­an gab es kei­nen Zwei­fel. Die­se Tat­sa­che stell­te für uns über­haupt kei­ne Über­ra­schung dar. Wir wuß­ten nur zu gut, daß sich im­mer wie­der Ver­rä­ter an Ter­ra fan­den, die den Ve­nu­si­ern be­hilf­lich wa­ren.
    Die Un­be­kann­ten tru­gen erst­klas­si­ge Raum­an­zü­ge von fremd­ar­ti­ger Kon­struk­ti­on. An­schei­nend war die Schutz­klei­dung für ve­nu­si­sche Ver­hält­nis­se ent­wor­fen wor­den, wenn auch ei­ni­ges dar­auf hin­deu­te­te, daß die letz­ten Mo­del­le der US-Space-For­ce Be­rück­sich­ti­gung ge­fun­den hat­ten.
    Ich be­müh­te mich ver­zwei­felt, mein Ge­hör wie­der in Ord­nung zu brin­gen. Die aus dem Helm­laut­spre­cher drin­gen­den Wor­te er­zeug­ten einen dump­fen Druck im Kopf. Sie wa­ren kaum zu ver­ste­hen.
    Der grö­ße­re der bei­den Män­ner schi­en zu wis­sen, was mit uns ge­sche­hen war. Au­ßer­dem – und das fand ich we­sent­lich

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