Raumpatrouille Nebelwelt
zurückgeworfen.
Meine Helmautomatik hatte bereits die schwarzen Blendgläser vorgeschaltet. So waren wenigstens die Augen einigermaßen geschützt, obwohl das violette Gleißen immer noch sehr stark durchkam.
Ich warf mich auf den Rücken, klammerte mich mit Armen und Beinen an einer vorspringenden Kante fest und schaute nach oben.
Ein von Blitzentladungen unwaberter Gegenstand raste durch die Luft. An der Kugelform erkannte ich deutlich, daß es sich um den erwarteten Kreuzer handelte, dessen Besatzung aber nun um ihr Leben zu kämpfen schien.
Ich kannte die enorm starken Schutzschirme des Schiffes. Eine mittlere H-Bombenladung konnte die »1418« nur dann zerstören, wenn sie in unmittelbarer Nähe erfolgte.
Was aber jetzt auf das alte Marsschiff eindrang, entzog sich jeder Vorstellungskraft. Es handelte sich um ein Punktschießen mit ungeheuren Kräften, die obendrein noch auf engstem Raume wirksam wurden.
Der Kreuzer flog über uns hinweg. Es war klar, daß seine Schutzschirme überlastet waren. Schließlich konnte ich nur noch sehen, daß die »1418« mit feuernden Triebwerken die Flucht ergriff. Sie raste dem freien Raum entgegen; überhaupt das einzig Vernünftige, was Lobral hatte tun können.
Das Geschützfeuer erlosch schlagartig. Nur der Boden bebte weiter.
Stöhnend, halb verschüttet und von zahllosen Prellungen geplagt, richtete ich mich auf. Hannibals Lippen bewegten sich. Ich bemerkte, daß er mir etwas zurief, doch ich verstand keinen Ton. Mein Gehör mußte unter dem unablässigen Tosen gelitten haben.
Hannibal erging es ebenso. Er schüttelte den Kopf und schlug mit den Handflächen gegen den Druckhelm.
Manzo bemühte sich erst gar nicht, seine normalen Sinne wieder unter Kontrolle zu bringen. Klar und deutlich vernahmen wir seine telepathische Mitteilung, die mich blitzschnell zur Waffe greifen ließ.
»Man kommt, Exzellenz!«
Mehr sagte er nicht, aber das war das ausgemachte Zeichen für Extremfälle. Wenn eine Verbindungsaufnahme mit den Venusiern überhaupt gelang, mußte der Kleine automatisch mit »Exzellenz« angeredet werden. Er galt als der mit der Venus verbündete Hiroshima-Mutant. Wir wußten allerdings nicht, ob solche Kleinigkeiten, wie die damals von Siuto gewünschte Anrede, den hiesigen Intelligenzen bekannt waren.
»Finger weg, Langer!« sagte jemand in einem so unverfälschten New-Orleans-Dialekt, daß ich automatisch erstarrte. Der Unbekannte lachte. Es dröhnte in meinem Helmlautsprecher. Er sprach auf unserer Funkfrequenz.
Hannibal stand mit verschränkten Armen neben der felsigen Erhebung. Unbewegt musterte er die beiden Männer, die plötzlich aus dem Dunst aufgetaucht waren.
Ich schaltete meinen Funksprechsender an. Bisher waren nur die Empfänger gelaufen. Dann drehte ich mich um.
Die Fremden waren Menschen, daran gab es keinen Zweifel. Diese Tatsache stellte für uns überhaupt keine Überraschung dar. Wir wußten nur zu gut, daß sich immer wieder Verräter an Terra fanden, die den Venusiern behilflich waren.
Die Unbekannten trugen erstklassige Raumanzüge von fremdartiger Konstruktion. Anscheinend war die Schutzkleidung für venusische Verhältnisse entworfen worden, wenn auch einiges darauf hindeutete, daß die letzten Modelle der US-Space-Force Berücksichtigung gefunden hatten.
Ich bemühte mich verzweifelt, mein Gehör wieder in Ordnung zu bringen. Die aus dem Helmlautsprecher dringenden Worte erzeugten einen dumpfen Druck im Kopf. Sie waren kaum zu verstehen.
Der größere der beiden Männer schien zu wissen, was mit uns geschehen war. Außerdem – und das fand ich wesentlich
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