Raumpatrouille Nebelwelt
wichtiger – schien er uns nicht als Gegner anzusehen.
Er trug eine schwere, karabinerähnliche Energiewaffe, deren Mündung auf den Boden zeigte.
Sein Begleiter, eine kleine, drahtige Erscheinung, deren pechschwarze Locken unter dem völlig durchsichtigen Raumhelm gut zu erkennen waren, achtete kaum auf uns. Er spähte offenbar stark beunruhigt nach oben.
Manzo verhielt sich abwartend. Mehr als einen scharfen Blick hatte man unserem mutierten Freund nicht geschenkt. Man schien unschlüssig zu sein.
Hannibal spielte seine Rolle ausgezeichnet. Seine Haltung zeugte von Arroganz. Ich wußte, daß er auf übersinnliche Impulse lauschte.
Die gegenseitige Musterung dauerte nur Sekunden. Danach klang wieder die Stimme des Hochgewachsenen auf:
»Kommen Sie, es wird Zeit. Wenn die da oben auf den Gedanken kommen, uns Fernlenkbomben auf das Nest zu setzen, wird es unangenehm. Wer von Ihnen kann das Raumschiff fliegen?«
Hannibal deutete nachlässig auf mich.
»Major Sherman Dolveti, ehemaliger Chef-Testpilot der TESCO-Werke. Er hat schon den Prototyp erprobt. Was haben Sie mit dem Jäger vor?«
Es war eine unwirkliche Situation. Die Dunkelheit war angebrochen. Der rote Glutball der nahen Sonne hatte eine grünlichweiße Färbung angenommen. Der Wind war noch weiter abgeflaut. Es schien die Ruhe vor dem Sturm zu sein.
»Das Schiff soll geborgen werden, Sir«, erklärte der kleinere Fremde hastig.
Bei dem Wörtchen »Sir« horchte ich auf. Man schien zu wissen, daß man mit dem Hiroshima-Mutanten Akera Siuto sprach. Hannibals Gesicht war ausdruckslos. Ich war dagegen drauf und dran, die Waffe zu ziehen, um die Männer blitzschnell unschädlich zu machen.
Ich dachte an die beiden besinnungslosen Verbrecher in der Jägerkanzel. Wenn sie gefunden wurden, waren wir so gut wie verraten. Auch der Kleine wußte genau, was die geplante Bergung bedeutete. Dennoch verhielt er sich richtig, indem er gleichmütig äußerte:
»Genehmigt. Es sind zwei Tote in der Zentrale. Erschrecken Sie nicht.«
Der hochgewachsene Fremde verzog die Lippen zu einem lautlosen Lachen.
»Bestimmt nicht, Sir. Leutnant Fantos soll Sie sofort nach unten bringen. Ich weise Dolveti in die Bodenschleuse ein. Wer ist das?« Er deutete mit dem Waffenlauf auf Manzo.
»Ein fähiger Mutant namens Manzo. Mein Vertrauter. Schön, befolgen Sie die Anweisungen, Major Dolveti. Ich erwarte Sie. Gehen wir!«
Hannibal schritt davon. Der Wind frischte auf. Hinter den Fremden wurde ein flaches, scheibenförmiges Fahrzeug erkennbar. Es schien auf einem energetischen Prallschirm zu laufen. Hannibal stieg ein. Laut aufheulend setzte sich das Gefährt in Bewegung.
Augenblicke später folgten Manzo und ich dem davoneilenden Mann, der sich als Captain Toppers vorgestellt hatte.
Vorerst kam ich nicht dazu, mich über die militärische Rangordnung zu wundern. Zwei andere Fragen waren wichtiger.
Einmal war es erstaunlich, daß man uns so unerwartet programmgemäß empfing. Nachdem es anfänglich danach ausgesehen hatte, als würden wir einen Fehlschlag erleben, lief nun alles so nach Wunsch, daß mir etwas unheimlich wurde.
Aber auch darüber konnten wir noch später nachdenken. Jetzt lief ich erst einmal, keuchend und in gebückter Haltung gegen den stärker werdenden Wind ankämpfend, hinter diesem eigenartigen Captain Toppers her.
Manzo tauchte neben mir auf. Er wurde mit dem peitschenden Sturm besser fertig. Der Mutant gab mir ein Handzeichen, dessen Bedeutung ich nicht begreifen konnte. Außerdem rief er etwas, was ich infolge des aufkommenden Heulens auch nicht verstand.
Es dauerte einige Minuten, bis wir den
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