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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Wär­me­strah­lung zu spei­chern. Wir hat­ten neun­und­sieb­zig Grad im Schat­ten ge­mes­sen; völ­lig aus­rei­chend, um uns be­sorgt auf den Ar­beit­ston der Kühl­ge­blä­se lau­schen zu las­sen.
    Die­se Tem­pe­ra­tu­ren wa­ren nach Aus­sa­gen un­se­rer Wis­sen­schaft­ler noch er­träg­lich. Wei­ter nörd­lich hat­te man mehr als das Dop­pel­te ge­mes­sen.
    Ich kroch noch dich­ter an die bi­zarr ge­form­te Fels­wand her­an, de­ren ab­ge­schlif­fe­ne Kan­ten von dem ewi­gen Sturm zeug­ten. Im Schat­ten war es ei­ni­ger­ma­ßen aus­zu­hal­ten, vor­aus­ge­setzt, un­se­re Schutz­klei­dung ließ uns nicht im Stich.
    Wir hat­ten die Funk­sprech­an­la­gen ab­ge­schal­tet. Wenn wir uns et­was zu sa­gen hat­ten, wähl­ten wir den akus­ti­schen Weg. Da ein schal­lei­ten­des Me­di­um vor­han­den war, ge­nüg­te es, mög­lichst laut und deut­lich zu spre­chen. Die her­me­tisch ge­schlos­se­nen Druck­hel­me ver­zerr­ten zwar die Wor­te, aber bei ei­ni­ger Auf­merk­sam­keit war die Ver­stän­di­gung gut.
    Vor fünf Mi­nu­ten wa­ren wir au­ßer Atem hin­ter der De­ckung an­ge­kom­men. Der von uns ver­las­se­ne TES­CO-Jä­ger stand et­wa sechs­hun­dert Me­ter ent­fernt, gut er­kenn­bar auf dem wel­li­gen Dü­nen­ge­län­de, das sich an­schei­nend in stän­di­ger Be­we­gung be­fand.
    Hin­ter uns be­gan­nen die Aus­läu­fer des süd­po­la­ren Ge­bir­ges, das wir be­reits auf den Spe­zi­al­kar­ten ge­se­hen hat­ten. Es war ein baum- und strauch­lo­ses Land­ge­biet aus hit­ze­glü­hen­den, stur­mum­tos­ten Fels­for­ma­tio­nen, de­ren un­ge­wöhn­li­che Aus­wa­schun­gen die Phan­ta­sie an­reg­ten und ihr selt­sa­me Fi­gu­ren und be­ängs­ti­gen­de Un­ge­heu­er vor­gau­kel­ten.
    Man­zo lag auf dem Rücken und hat­te die Au­gen ge­schlos­sen. Ihn in­ter­es­sier­ten au­gen­blick­lich nur sei­ne Be­feh­le, die klar be­sag­ten, er hät­te auf pa­ra­an­oma­le Im­pul­se zu ach­ten. Er war frag­los un­ser bes­ter Te­le­path. Von ihm wür­de es ab­hän­gen, ob un­ser Plan ge­lang.
    Han­ni­bal starr­te in die Luft. Ab und zu sah er auf die Uhr. Nach zwei wei­te­ren Mi­nu­ten wur­de er un­ru­hig. Auch ich frag­te mich nach dem Ver­bleib des Kreu­zers.
    Es war vor­ge­se­hen, den Fern­kampf­jä­ger tat­säch­lich zu ber­gen. Ein­mal wa­ren wir dar­an in­ter­es­siert, die bei­den Ver­wun­de­ten ret­ten zu las­sen, und an­de­rer­seits sah der Plan nicht vor, die ge­heims­te Neu­ent­wick­lung der ir­di­schen Raum­fahrt­tech­nik in die Hän­de des Geg­ners fal­len zu las­sen.
    »Seit drei Mi­nu­ten über­fäl­lig«, sag­te Han­ni­bal. Sei­ne Stim­me klang dumpf un­ter dem Helm her­vor. »Was ist da los?«
    Ich wink­te ab. Es konn­te viel ge­sche­hen sein, nach­dem un­ser ur­sprüng­li­ches Vor­ha­ben schon ein­mal ge­än­dert wor­den war.
    Noch ehe wir ge­wußt hat­ten, daß es auf der Ve­nus we­der große Städ­te noch dicht­be­sie­del­te Land­ge­bie­te gab, war es un­se­re Ab­sicht ge­we­sen, den Jä­ger durch die »1418« in auf­fäl­li­ger Wei­se ver­fol­gen und be­schie­ßen zu las­sen.
    Das war nun über­holt. Dr. Kes­sels Theo­ri­en und die Tat­sa­che, daß Man­zo nur an ei­ner Stel­le in­di­vi­du­el­le Pa­raschwin­gun­gen emp­fan­gen hat­te, wa­ren zur Aus­füh­rung des ers­ten Pla­nes nicht er­mu­ti­gend ge­we­sen.
    Ich sah ner­vös zu Man­zo hin­über. Sei­ne Au­gen wa­ren noch im­mer ge­schlos­sen. Er war völ­lig in sich ver­sun­ken und da­her au­gen­blick­lich nicht an­sprech­bar. Wahr­schein­lich hat­te er be­reits gu­te Or­tungs­er­geb­nis­se, sonst hät­te er be­stimmt nicht so lan­ge ge­lauscht.
    Ei­ne wei­te­re Mi­nu­te ver­ging. Das War­ten wur­de zur Qual. Ich such­te den duns­ti­gen Him­mel ab. Von dem Ku­gel­rumpf des Mar­s­kreu­zers war nichts zu se­hen. Un­se­re Ma­schi­ne wur­de all­mäh­lich vom Sand über­weht. Die wan­dern­den Dü­nen stau­ten sich zu­erst an den aus­ge­fah­re­nen Lan­de­bei­nen, von wo aus sie er­staun­lich schnell am Rumpf hoch­klet­ter­ten. Es war, als wä­ren es den­ken­de We­sen.
    Ich schau­te jetzt auch öf­ter auf die Uhr. Un­ser Lan­de­platz war

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