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Raumpatrouille Nebelwelt

Raumpatrouille Nebelwelt

Titel: Raumpatrouille Nebelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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schie­ßen konn­te. Er durf­te kei­ne Waf­fe be­sit­zen, da sich an­geb­lich nur zwei GWA-Mit­glie­der in der Ma­schi­ne be­fan­den. Al­so muß­ten wir doch die­se Auf­ga­be über­neh­men.
    Han­ni­bal und ich war­te­ten, bis der Mu­tant ein­griff. Es wur­de al­ler­höchs­te Zeit, den Jä­ger zu ver­las­sen.
    Man­zo riß Kom­ming mit spie­le­ri­scher Leich­tig­keit hoch und drück­te ihn in den Pi­lo­ten­sitz. Dann zog Han­ni­bal durch.
    Kom­mings Raum­an­zug wies plötz­lich ein Loch auf. Ver­blüfft be­trach­te­te Kom­ming den Aus­schuß. Er konn­te nichts ge­spürt ha­ben. Die lo­ka­le An­äs­the­sie war hun­dert­pro­zen­tig zu­ver­läs­sig.
    Ga­lo­ni schrie, als ich ihm be­reits durch die Schul­ter ge­schos­sen hat­te. An­schlie­ßend hat­ten wir al­le Hän­de voll zu tun, um den De­lin­quen­ten die Raum­an­zü­ge zu öff­nen. Man­zo und Han­ni­bal hiel­ten sie fest, wäh­rend ich die In­jek­ti­onss­prit­zen mit dem star­ken Be­täu­bungs­mit­tel an­setz­te.
    Es dau­er­te nur we­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis Kom­ming und Ga­lo­ni der Tief­nar­ko­se un­ter­la­gen. Die Herz­tä­tig­keit wur­de da­bei auf ein Mi­ni­mum her­ab­ge­setzt. Es kam uns dar­auf an, den ein­ge­tre­te­nen Tod vor­zutäu­schen.
    Als die Kör­per steif wur­den und der Atem nicht mehr spür­bar war, schlos­sen wir wie­der die Raum­an­zü­ge. Es sah aus, als wä­ren die an­geb­li­chen GWA-Män­ner hin­ter­rücks er­schos­sen wor­den.
    »Okay, raus hier«, sag­te Han­ni­bal laut. »Nicht eher in te­le­pa­thi­sche Ver­bin­dung tre­ten, bis es not­wen­dig ist. Noch sechs Mi­nu­ten, dann kommt die ›1418‹ an.«
    Wir öff­ne­ten die in­ne­re Schleu­sen­pfor­te, tra­ten ein und lie­ßen die kost­ba­re Atem­luft vom Tur­bo­la­der ab­sau­gen.
    Man­zo folg­te zu­letzt. Sein ge­wal­ti­ger Kör­per füll­te die en­ge Schleu­se völ­lig aus.
    Als wir den Kopf ins Freie streck­ten, wur­den wir von ei­nem to­sen­den Sturm emp­fan­gen. Es pras­sel­te auf mei­nen Helm. Wei­ter vorn, et­wa hun­dert Me­ter ent­fernt, zeich­ne­ten sich die Kon­tu­ren bi­zarr ge­form­ter Fels­mas­sen ab. Die muß­ten wir er­rei­chen.
    Wir lie­ßen uns ein­fach fal­len. Der Sturm wir­bel­te uns über die glat­te, schräg nach un­ten ab­fal­len­de Au­ßen­zel­le des TES­CO-Jä­gers. Weit von dem Rumpf ent­fernt wur­den wir in den Sand ge­schleu­dert. Da­bei hat­ten die Wis­sen­schaft­ler der Ve­nus­di­vi­si­on be­haup­tet, die­ses Land­ge­biet sei noch am ru­higs­ten.
    Ich rich­te­te mich lang­sam auf. Man­zo kam so­eben an. Schwer fiel er ne­ben mir und Han­ni­bal nie­der. Es war ge­tan, was zum Start des Ein­sat­zes un­ter­nom­men wer­den muß­te.
     
     

9.
     
    Der Or­kan war über­ra­schend schnell ab­ge­flaut. Der Sturm­wind, der jetzt noch weh­te, schi­en für ve­nu­si­sche Ver­hält­nis­se nor­mal zu sein. Auf der Er­de hät­te man schleu­nigst ei­ne De­ckung ge­sucht.
    Wir la­gen hin­ter ei­ner mäch­ti­gen, mes­ser­scharf aus der Ebe­ne auf­ra­gen­den Fels­bar­rie­re, die uns gut vor dem Sturm schütz­te.
    Die Sicht war er­staun­lich klar ge­wor­den. Man konn­te ei­ni­ge Ki­lo­me­ter weit se­hen, ob­wohl im­mer wie­der dich­te­re Staub­men­gen den Blick eineng­ten.
    Die Son­ne war ein rie­si­ger, dicht über dem Ho­ri­zont ste­hen­der Glut­ball, des­sen blut­ro­tes Licht in ra­scher Fol­ge wech­sel­te.
    Wenn in den hö­he­ren Schich­ten der At­mo­sphä­re re­flek­tie­ren­de Quarz­kris­tall­wol­ken vor­über­zo­gen, wur­de das ein­fal­len­de Licht des Mut­ter­ge­stirns mil­lio­nen­fäl­tig ge­bro­chen. Dann ent­stand ei­ne fluo­res­zie­ren­de Leucht­er­schei­nung oh­ne er­kenn­ba­re Be­gren­zung. Das tie­fe Rot wech­sel­te an den Rän­dern zu Dia­mant­weiß.
    Die Kli­ma­an­la­gen un­se­rer Raum­an­zü­ge lie­fen auf Hoch­tou­ren. Der rot­gel­be Sand, der hier über­all zu se­hen war, be­saß ei­ne Tem­pe­ra­tur von fast sechs­un­dacht­zig Grad Cel­si­us. Der ho­he Koh­len­di­oxyd­ge­halt in der Ve­nu­sat­mo­sphä­re war durch­aus da­zu ge­eig­net, die in­fol­ge der grö­ße­ren Son­nen­nä­he oh­ne­hin hö­he­re

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