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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Planeten zu benennen«, bemerkte Nancia. »Fallen denen keine hübscheren Namen ein?«
    »Weganer sind… ziemlich logisch«, erklärte CenCom.
    »Jedenfalls war das die ursprüngliche Gruppe von Siedlern –
    jene, die vor der Entwicklung des überlichtschnellen Antriebs noch per Schleichschiff hinausgingen. Nach meinen
    Informationen entwickelte sich diese Kultur im Zuge der an Bord geborenen weiteren Generationen zu einer extrem starren Form. Sie machen keine allzu großen Zugeständnisse an
    menschliche Schwächen, etwa an eine Kleinigkeit wie die schlichte Tatsache, daß man sich Namen leichter merken kann als Zahlenreihen.«
    »Für mich macht das keinen Unterschied«, bemerkte Nancia hämisch. Ihre Speicherbänke konnten jegliche Form von
    Information encodieren und speichern, die sie benötigte.
    »Sie dürften ganz hervorragend mit den Weganern
    auskommen«, teile CenCom ihr mit. »Jedenfalls befindet sich dieser Pilot draußen im weganischen Subraum, ohne Schiff und mit nichts anderem in der Nähe als ein paar alten
    überlichtschnellen Drohnen. Die OG-Schiffstransport sollte zwar eigentlich dazu in der Lage sein, ihre Metachipdrohne aus Nyota dafür abzurufen, aber wir können ihren Manager nicht erreichen, wie üblich. Also müßten wir entweder ganze
    Monate von Calebs Dienstzeit vergeuden, indem wir ihn mit einem überlichtschnellen Fahrzeug nach Hause schicken, oder wir stellen unseren eigenen Transport zur Verfügung. Und das sind Sie. Sie können Ihre Freunde und Verwandten auf dem Planeten Nyota ya Jaha absetzen – ich werde Ihnen einen Datenschub mit Anweisungen übertragen, sobald wir mit dem Geplauder durch sind –, um sich dann nach Wega 3.3 zu begeben, wo Sie ihren ersten Piloten aufnehmen. Eine sehr saubere Organisation. Die Psychoberichte weisen darauf hin, daß Sie beide ein hervorragendes Team abgeben dürften.«
    »Ach ja, tun sie das?« sagte Nancia. Sie hatte ihre eigene Meinung über die Psychoabteilung der Zentrale und über die aufdringlichen Tests und Fragebögen, mit denen sie die Hüllenmenschen bombardierten; und sie hegte keinerlei
    Absicht, sich von der Zentrale dazu drängen zu lassen, auf ihr verbrieftes Recht zu verzichten, sich einen eigenen Piloten auszusuchen, nur weil irgendein Hüllenklopfer in weißem Kittel glaubte, daß man ihr einen Mann aussuchen könnte –
    und das auch nur, weil sie gerade eine bequeme
    Transportmöglichkeit für einen Piloten darstellte, der schon ein Schiff verloren hatte. Nancia wollte gerade ihren Strahl auf CenCom richten und dem Operator ein paar gewählte Worte zum Thema gönnen, als sie spürte, wie ihr Besucher an Bord kam. Na gut, für diesen Streit blieb später noch Zeit; sie würde beim Abflug darüber nachdenken können. Wenn sie sich jetzt bereiterklärte, den gestrandeten Piloten der CR-899 zur Zentrale zurückzubefördern, würde sie das noch lange nicht zu einer permanenten Partnerschaft verpflichten, und nach der Rückkehr von dieser Reise würde sie jede Menge Zeit zur Verfügung haben, sich ihren nächsten Piloten auszuwählen…
    und um der Psychoabteilung die Meinung darüber zu sagen, was sie mit ihren Persönlichkeitsprofilen anfangen könnten.
    Ihr Besucher hatte inzwischen die offenstehende Aufzugluke ignoriert, um statt dessen die Treppen zur Zentralkabine zu nehmen, immer zwei Stufen auf einmal; Daddy achtete darauf, in Form zu bleiben. Nancia aktivierte gleichzeitig ihre Treppensensoren und Lautsprecher.
    »Daddy, wie nett von dir…«
    Doch bei dem Besucher handelte es sich um Flix, nicht um Daddy. Jedenfalls mußte Nancia aus dem, was sie hinter dem riesigen Korb Blumen und Obst von seinem Gesicht erkennen konnte, schließen, daß es sich um ihren kleinen Bruder handelte: stachliges rotes Haar in einer altmodischen
    Punkerkrone, eine lange Pfauenfeder, die vom rechten
    Ohrläppchen herabhing, die Fingerspitzen schwielig von stundenlangem Synthcomspiel. Ja, es war tatsächlich ihr kleiner Bruder.
    »Flix.« Sie konnte zwar ihre Stimmregister gleichmäßig halten, um ihre Enttäuschung zu verbergen; doch davon
    abgesehen fiel ihr beim besten Willen nichts ein, was sie noch hätte hinzufügen können.
    »Schon okay«, erwiderte Flix. Seine Stimme klang leicht gedämpft hinter dem Haufen calixtanischer Orchideen und orangefarbener jubanischer Apfrüchte, die soeben drohten, sich aus dem nur wacklig bepackten Korb zu lösen und über ihn zu ergießen. Nancia fuhr genau im richtigen Augenblick ein Tablett aus einem

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