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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schon oft gefragt«, plapperte Flix weiter, während er den Korb auspackte, »wie wir drei zustande gekommen sind. Na ja, jedenfalls gezeugt wurden. Glaubst du, er hat Mutter vielleicht einen Kurzbrief geschickt? Bitte komm heute morgen in mein Büro. Kann dich zwischen zehn und zehn Uhr fünfzehn einschieben. Bring Bettlaken und Kopfkissen mit.« Er griff an den Boden des Korbs und zog zwei zerkratzte und verblaßte Datahedra hervor. »Da! Ich weiß ja, daß du mich für einen selbstsüchtigen Hundesohn hältst, weil ich jemandem, der weder ißt noch trinkt, Obst und Sekt mitbringe, aber
    tatsächlich habe ich für alles gesorgt. Das hier sind meine jüngsten Synthkompositionen – da, ich gebe sie in dein Lesegerät. Hintergrundmusik für die Party, und du kannst sie dir auch auf der Reise selbst vorspielen, um dich zu
    unterhalten.«
    Während die scheppernden Klänge von Flix’ jüngster
    experimenteller Komposition durch die Kabine hallten, hob er ein drittes Datahedron hoch und lächelte. Anders als die ersten beiden abgenutzten Hedra handelte es sich hierbei um eine glitzernde Form mit glänzender, kommerzieller Laserpolitur, die ihre Regenbogenfarben durch die Kabine schimmern ließ.
    »Und hier…«
    »Laß mich raten«, unterbrach ihn Nancia. »Du hast endlich jemanden gefunden, der einen kommerziellen Mitschnitt
    deiner Synthkompositionen hergestellt hat.«
    Flix’ Lächeln verdüsterte sich spürbar. »Na ja, nein. Nicht genau. Obwohl«, sagte er, und seine Miene hellte sich wieder auf, »ich ein Mädchen kenne, das einen Typen kennt, der mal mit einem Mädchen gegangen ist, das für den Stellvertretenden Direktor der Tonstudios Aushilfsarbeiten im Büro gemacht hat.
    Es bestehen also tatsächlich ernsthafte Chancen. Aber das hier ist etwas völlig anderes. Das«, fuhr er fort, und es klang beinahe ehrfürchtig, »ist die neue, verbesserte, gewaltig weiterentwickelte Version von SPACED OUT, die eigentlich erst Mitte nächsten Monats freigegeben wird, und ich werde dir lieber nicht erzählen, was ich tun mußte, um daran zu kommen.«
    Nancia wartete ab, damit er ihr mitteilte, worum es dabei überhaupt ging, doch Flix schwieg und strahlte sie an, als würde er irgendeine spontane Reaktion von ihr erwarten.
    »Nun?« fragte er nach einigen Sekunden. Sein stachliges rotes Haar fing an, an seinen Rändern schlaff herabzuhängen.
    »Es tut mir leid«, gestand Nancia, »aber ich habe keine Ahnung, wovon du da redest.«
    Flix schüttelte traurig den Kopf. »Du hast nie von SPACED
    OUT gehört? Was lernt man denn überhaupt auf diesen
    Akademien? Nein, sag es mir bloß nicht!«
    Protestierend hob er eine Hand. »Ich weiß. Die

Kompositionstheorie und Subraumastrogation und
    Metachipdesign und einen Haufen anderer Sachen, die mir nur die Migräne in den Schädel treiben würden. Aber ich finde schon, daß man euch wenigstens ein bißchen Zeit zum Spielen hätte lassen können.«
    »Wir haben auch gespielt«, widersprach Nancia. »Es gehörte sogar zum Stundenplan. Zweimal täglich dreißig Minuten freies Spiel, um die Koordination zwischen Synapsen und Werkzeugen und die Antriebssteuerungsfertigkeiten zu
    schulen. Ach, ich habe schon in meiner Säuglingshülle liebend gerne Verstecken und Stromquellensuchen gespielt!«
    Flix schüttelte wieder den Kopf. »Alles bestimmt sehr
    erbaulich, da bin ich ganz sicher. Nun, dieses Spiel« – er grinste – »ist hundertprozentig garantiert nicht auf geistige Erbauung ausgerichtet. Tatsächlich behauptet Jinevra steif und fest, daß SPACED OUT zu irreversiblen Hirnschädigungen führen kann!«
    »Das kann es?« Mit einem Klicken versperrte Nancia ihre Leseschlitze, als Flix sich näherte. »Hör mal, Flix, ich bin mir nicht sicher…«
    »Denk doch mal über unsere große Schwester nach«,
    erwiderte Flix mit seinem sonnigsten Lächeln. »Mach schon, ruf dir doch einfach mal ein Bild von ihrem letzten Besuch ins Gedächtnis. Meinst du nicht auch, daß alles, was sie mißbilligt, eigentlich ein bis drei Versuche wert sein müßte?«
    Nancia projizierte eine lebensgroße Jinevra auf den Schirm, der die Mittelwand der Kabine ausfüllte. Es schien, als würde ihre Schwester jetzt direkt neben Flix stehen. Ordentlich und vollkommen wie immer, vom Saum ihrer marineblauen
    Uniform des Planetaren Technischen Hilfswerks bis zum
    glatten dunklen Haar, das völlig gerade herabfiel, um
    vorschriftsgemäß einen Viertelzoll über dem gestärkten weißen Kragen zu enden, verkörperte

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