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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Sachen auspackt – du mußt hier doch bestimmt
    irgendwelche als Hilfskräfte haben, oder?«
    »Ich fürchte, nein«, erwiderte Blaize mit einem sonnigen Lächeln. Langsam begann ihm den Gedanke an Alphas
    Unbehagen auf Angalia zu gefallen. Tatsächlich war es
    Polyons und nicht seine Idee gewesen, die Veranstaltungsorte rotieren zu lassen, aber Alpha fürchtete sich offensichtlich davor, ihre schlechte Laune an Leutnant de Gras-Waldheim auszulassen. Blaize warf Polyon von der Seite einen Blick zu, wie er da so aufrecht und korrekt in seiner schwarzen
    Akademieuniform dastand, und räumte insgeheim ein, daß er es Alpha nicht einmal verübeln konnte. Wenn jemand schon die Wahl hatte, entweder dem geheimnisvollen technischen Direktor der Metafabrik von Shemali verbal die Hölle heiß zu machen oder dem kleinen rothaarigen Strunz vom PHD, wer würde da nicht lieber auf den PHD-Weichling einprügeln?
    Doch die Tatsache, daß er dies begriff, vergrößerte seine Liebe zu Alpha nicht gerade – ebensowenig zum Rest der Fünf von Nyota, sich selbst eingeschlossen.
    »Willkommen«, sagte Blaize mit einer ausladenden
    Verneigung, die alle seine vier Gäste umschloß, »im
    Touristikzentrum Angalia. Eine bescheidene Anlage, wie ihr seht…«
    Darnells schnaubendes Lachen bestätigte diese Einschätzung.
    »… aber eine gewaltige Verbesserung im Vergleich zu den noch bescheideneren Anfängen«, endete Blaize. »Wenn der Sieger auf der Grundlage relativen Fortschritts anstelle absoluten Reichtums bestimmt würde, würde ich nächstes Jahr zweifellos den Vogel abschießen.« Und das war bei Gott die absolute, ungeschminkte Wahrheit! Die anderen mochten ruhig die Nase rümpfen, wenn sie Blaizes langgezogenen, niedrigen Bungalow mit seinem Reetdach und den überdachten Balkon musterten, den Garten aus einheimischen Farnen und Gräsern und den befestigten Weg, der von dort zur Korykiumine führte.
    Egal. Er wußte, was es gekostet hatte, diese Annehmlichkeiten aus dem Schlammloch zu stampfen, das ihm der Vertreter auf Angalia, der Aufseher Harmon hinterlassen hatte.
    »Und alles mit einheimischen Arbeitskräften?« unterbrach Fassa seine Erklärung. »Dabei weiß doch jeder, daß die Loosies viel zu dumm sind, um für irgend etwas gut zu sein.«
    Blaize legte einen Finger an die Nase und zwinkerte, eine Geste, die er aus einer alten 3-D-Serie mit dem Titel Fagin und seine Kumpel abgeguckt hatte. »Wirklich erstaunlich, wozu selbst ein Dummkopf fähig ist, wenn er nur richtig… motiviert wird«, bemerkte er.
    »Wo bewahrst du denn die Peitschen und die spitzen Stöcke auf?« Das war der teigige Darnell, dessen Augen glänzten, als würde er tatsächlich erwarten, daß Blaize jetzt ein Arsenal von Folterinstrumenten hervorholte, um ihren Gebrauch
    vorzuführen.
    »Du hast wirklich überhaupt kein Einfühlungsvermögen,
    Overton-Glaxely«, tadelte Blaize den Mann. »Denk doch mal nach. Die… Loosies waren am Verhungern, als ich hier eintraf.
    Das einzige, was sie am Leben erhielt, waren die PHD—
    Ziegelrationen. Die Aufgabe, diese Ziegelrationen zu verteilen, oblag natürlich dem PHD-Vertreter auf Angalia. Nämlich mir.«
    »Na und?« Darnell war wirklich erstaunlich schwer von
    Begriff. Es war nicht das erste Mal, daß Blaize sich fragte, wie er die OG Schiffstransport und die kleineren Firmen, die die OG-Unternehmungen im Laufe der Jahre geschluckt hatte, zu einem solchen Erfolg hatte führen können.
    »Nun«, meinte Blaize gedehnt, »ich sah keinen Grund darin, die PHD-Rationen einfach nur zu verteilen, wenn sie sich doch ebensogut dazu einsetzen ließen, die Eingeborenen zu etwas auszubilden. Wir haben inzwischen eine einfache Regel auf Angalia, meine Freunde – wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.« Er zeigte zum Eingangsschacht der Korykiummine hinüber. »Und das bezieht sich nicht nur auf den Bau des Herrenbungalows. Ich habe einen Titel auf diese Mine. Die Vereinigte Raumtec hat sie aufgegeben, weil man keine
    menschlichen Bergbaukräfte auf Angalia halten konnte. Ich dagegen habe einheimische Kräfte eingesetzt, um einheimische Rohstoffe zu fördern, wenn man so will – in ein paar Minuten werdet ihr die Leute von der Tagesschicht herauskommen sehen.«
    »Und du bezahlst sie mit Ziegelrationen, die vom PHD
    umsonst geliefert werden?« Alpha gewährte Blaize ein
    anerkennendes Lächeln, daß es ihm eisig den Rücken
    herunterfuhr. »Ich muß zugeben, Blaize, du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst. Damit

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