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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sind ja sämtliche Erträge aus der Korykiummine für dich der reine Profit.«
    Blaize öffnete in gespieltem Entsetzen den Mund. »Dr.
    Hezra-Fong! Ich muß schon bitten! Ich bin zutiefst betroffen und desillusioniert, daß du so etwas von mir annehmen kannst!
    Alle Gewinne aus der Korykiummine gehören
    selbstverständlich den Eingeborenen von Angalia.« Er machte eine Kunstpause, bevor er weitersprach. »Da die Eingeborenen von Angalia allerdings nicht den Status intelligenter
    Lebewesen genießen, können sie auch keine Bankkonten
    eröffnen – folglich fließen die Gutschriften zwangsläufig auf ein Netzkonto, das wiederum auf meinen Namen läuft. Aber es wird von mir natürlich nur treuhänderisch für die Loosies verwaltet – hast du verstanden?«
    Die anderen kicherten wissend, und alle waren sich einig, daß sie tatsächlich verstanden hatten und daß Blaize ein kluger Junge gewesen war, seinen Hintern für den Fall einer PHD-Inspektion auf diese Weise abzusichern. Alle bis auf Polyon de Gras-Waldheim, der mit einem Finger gegen den Saum seiner schwarzen Hosen klopfte und zu den Gewitterwolken am
    Horizont hinüber starrte.
    »Alles in allem hast du ja einiges auf die Beine gestellt«, gestand Darnell, »aber bei derartig blöden Kreaturen hast du doch bestimmt auch… Disziplinierungsprobleme?« Wieder
    nahm seine Miene diesen Peitschen-und-Ketten-Ausdruck an.
    »Falls dem so wäre, könnten abgestimmte Dosen Seductron vielleicht die Lösung darstellen«, flötete Alpha. »Ich habe die Macken im Dosierungssystem schon fast vollständig unter Kontrolle, und es könnte interessant werden, es an
    nichtmenschlichen Lebewesen auszuprobieren.«
    Blaize zwang sich zu einem Lächeln. Zeit für die
    Vorführung. Er hatte sie im voraus geplant – für den Fall, daß es erforderlich werden könnte, die anderen noch zusätzlich zu beeindrucken, hatte aber gehofft, daß es nicht notwendig sein würde. Es würde eine schmutzige Sache werden. Und
    verschwenderisch. Aber anscheinend waren sie immer noch nicht davon überzeugt, daß er die Loosies voll im Griff hatte.
    »Danke, Alpha, aber Seductron wäre nicht unbedingt das richtige. Die Loosies sind ohnehin schon passiv und formbar genug. Was sie brauchen, ist gelegentliche Stimulation, und die«, sagte er mit leisem Lachen, »kann ich schon selbst herstellen.« Er hob eine Hand und ließ sie in einer schnellen Bewegung wieder sinken.
    Zwei der hohen Steinsäulen neben der Gartenmauer setzten sich auf jene schlurfende, unbeholfene Art in Bewegung, wie sie für die Loosies charakteristisch war. Nun, da sie sich bewegten, waren ihre Gesichtszüge und ihre humanoide
    Gestalt deutlich zu erkennen, obwohl sie noch einen
    Augenblick vorher mit den echten Steinen verschmolzen
    gewesen zu sein schienen, die den Rest der Mauer bildeten.
    Die beiden zerrten einen dritten ›Felsen‹ zwischen sich nach vorn, einen Eingeborenen, dessen doppelgelenkigen Beine unter ihm einknickten und dessen klaffende, lippenähnliche Hautfalte sich in einer Mimikry stummen Entsetzens öffneten und schlossen.
    »Sie mögen zwar nicht sprechen«, meinte Blaize, »aber sie haben doch ganz gut gelernt, einige einfache Befehlszeichen zu verstehen. Jedenfalls die meisten von ihnen. Der Bursche da in der Mitte hat gestern abend ein Tablett fallenlassen, als er mein Essen auftrug. Eigentlich habe ich ihn mir ja aufgehoben, um vor den Minenarbeitern ein Exempel zu statuieren, aber da inzwischen ja Publikum anwesend ist« – er ließ seinen Blick träge über seine vier Mitverschwörer gleiten – »braucht man das Vergnügen ja nicht länger hinauszuzögern, nicht wahr?«
    Mit einer gezielten Abwärtsbewegung, die er dreimal
    wiederholte, zeigte er auf den Rand des Hochplateaus. Die beiden Loosiewächter wackelten mit den Quadratschädeln und schleppten und trugen ihren Gefangenen über die Kante.
    »Du bringst sie dazu, sich von der Klippe zu stürzen?«
    »Überhaupt nicht«, gackerte Blaize. »Das wäre viel zu
    schnell. Kommt und seht!«
    Als sich alle an der niedrigen Mauer am Rand des Plateaus versammelt hatten, waren die drei Loosies bereits auf die Schlammebene hinuntergestiegen und näherten sich einer der Stellen, wo sich die nach Schwefel stinkenden Blasen aus dem Schleim lösten und zerplatzten. Die beiden Wächter zerrten den Gefangenen an den Rand dieser brodelnden Stelle und warfen ihn in den weichen Schlamm. Als er zappelte und zu fliehen versuchte, nahmen sie die langen Stöcke auf, die

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