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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erwartet, daß sich hier draußen für einen Archäologen allzuviel finden ließe – schließlich ist es hier ja so gut wie luftlos. Die Landschaft ist zwar erstaunlich, aber das ist schließlich kein Grund, hierzubleiben…«
    Braddon kicherte leise; der große Mund in seinem
    hohlwangigen Gesicht weitete sich zu einem Lächeln, und Tia mußte ein Grinsen unterdrücken. Ob Tomas es wußte oder
    nicht, er hatte soeben Dads Vorlesemechanismus aktiviert.
    Glücklicherweise war er ein guter Dozent. Wann immer man Braddon dazu überreden konnte, an einer Konferenz
    teilzunehmen, erwies er sich als beliebter Redner.
    »Auf Planeten wie diesem erwartet niemand etwas zu
    finden«, antwortete Braddon, lehnte sich zurück und schob die Hände hinter den Kopf. »Gerade deshalb ist die Salomon-Kildaire-Kultur auch so faszinierend. James Salomon und Tory Kildaire entdeckten die ersten Bauten auf dem vierten Mond von Beta Orianis Drei – und es sind noch nie irgendwelche verifizierbaren Artefakte unter sogenannten ›normalen‹
    Bedingungen gefunden worden. So gut wie jeder Fund
    befindet sich auf einem luftlosen oder annähernd luftlosen Himmelskörper. Pota und ich haben über ein Dutzend
    Fundorte ausgegraben, wo wir Studien der Klasse Eins
    durchführten, und sie sind alle ähnlich wie dieser.«
    Tomas spähte wieder aus der Sichtluke. »Das bedeutet doch wohl sicher, daß sie… «
    »Daß sie Raumfahrer waren«, ergänzte Pota und nickte so stark, daß ihre graubraunen Locken vibrierten. »Ich denke, daran besteht kein Zweifel. Obwohl wir noch keine Spur
    gefunden haben, die uns einen Hinweis darauf gäbe, womit sie sich von Kolonie zu Kolonie fortbewegten – aber das ist nicht das eigentliche Rätsel.«
    Braddon machte eine zustimmende Geste. »Das wirkliche
    Rätsel besteht darin, daß sie nie irgend etwas Dauerhaftes errichtet zu haben scheinen. Sie sind offenbar nie mehr als ein paar Jahrzehnte an einem Ort geblieben. Niemand weiß,
    weshalb sie fortgingen oder warum sie überhaupt herkamen.«
    Tomas lachte. »Sie scheinen so oft von Planet zu Planet gehüpft zu sein wie Sie beide«, meinte er. »Vielleicht haben sie das gleiche getan, was Sie gerade tun – frühere Kulturen ausgegraben und sie quer über den Himmel verfolgt.«
    Braddon stieß in gespieltem Entsetzen einen Schrei aus.
    »Bitte!« sagte er. »So etwas dürfen Sie nicht einmal denken!«
    Pota lachte nur. »Wenn sie das wirklich getan hätten, hätten wir auch Anzeichen dafür gefunden«, teilte sie den beiden mit.
    »So trostlos diese Orte auch sind, konservieren sie doch alles hervorragend. Wenn die EsKas Archäologen gewesen wären, hätten wir die Standardwerkzeuge dieser Zunft gefunden. Wir zerbrechen und verschleißen die ganze Zeit Pinsel und
    Grabungswerkzeuge und lassen sie einfach auf unseren
    Schutthaufen zurück. Sie hätten das gleiche getan. Gleich, wie sehr man versucht es zu variieren, es gibt nur eine beschränkte Anzahl von Möglichkeiten, einen Pinsel oder eine Kelle herzustellen… «
    »Es würde auch schlechte Abdrücke geben«, meldete sich Tia zu Wort. »Du wirfst die ganze Zeit schlechte Abdrücke weg, Mum. Wenn sie Archäologen gewesen wären, würden wir
    irgendwo einen Haufen schlechter Abdrücke finden.«
    »Tatsächlich, Tia hat recht«, meinte Braddon. »Sehen Sie, Tomas – das Beweismaterial ist unwiderlegbar.«
    »Mir reicht es jedenfalls«, erwiderte Tomas gutgelaunt.
    »Wenn es tatsächlich so wäre, müßte es ja wohl auch
    Anzeichen früherer Kulturen geben, nicht wahr?« fragte
    Moira. »Dabei haben Sie doch noch nie unter den EsKa—
    Artefakten Zeugnisse anderer Kulturen gefunden.«
    »Ganz genau«, erwiderte Pota und lächelte. »Sie sehen also, Tomas, wie leicht sich eine Archäologen-Theorie widerlegen läßt.«
    »Dann bin ich dankbar dafür, Moiras Partner zu sein«,
    antwortete Tomas wohlwollend, »und das Theoretisieren
    besseren Köpfen zu überlassen.«
    Nach einer Weile kam das Gespräch auf das Geschehen im
    Institut und auf persönliche und berufliche Neuigkeiten über Potas und Braddons Freunde und Rivalen. Tia blickte wieder auf die Uhr. Es war schon lange über die Zeit hinaus, da ihre Eltern normalerweise zur Grabungsstätte zurückgekehrt wären
    – sie mußten entschieden haben, sich den Rest des Tages freizunehmen.
    Aber das waren keine Themen, die Tia interessierten, vor allem nicht, als man auf Instituts-und Zentralweltpolitik zu sprechen kam. Sie nahm ihren Bären auf, entschuldigte sich

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