Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
blitzen.
    In lieblichem, väterlichem Tonfall begann Simeon Alarmstufe Gelb anzusagen. Channa nahm den Helm ab und konferierte mit dem Anführer der Lether, stellte die üblichen förmlichen Beziehungen wieder her.
    Als sie schließlich ihre verschiedenen wichtigen Pflichten erfüllt hatten, musterte Channa die bei ihr eingelaufenen elektronischen Meldungen und lachte. »Mein Gott, wir sind wirklich eine zähe Rasse. Schau dir das mal an.«
    Simeon ging die Meldungen durch und mußte auch lachen.
    »Ich habe noch nicht mal das überschüssige Adrenalin aus meinem System gespült, da beklagen die sich bereits über Frachtverluste und mahnen Versicherungsleistungen an. Ich liebe die menschliche Rasse. Wir machen uns konsequent immer mehr Sorgen über Nebensächlichkeiten als über echte Gefahren.«
    »Und dabei sind wir doch noch nicht einmal außer Gefahr, oder?«
    »Nur außer tödlicher Gefahr. Das Ding hätte uns erledigen können. Das Erz wird noch eine Menge Ärger und Kosten
    verursachen, also wollen wir für eine Weile die Alarmstufe Gelb aufrechterhalten.«
    So würde er dafür sorgen, daß keine für den Notfall
    autorisierte Personen die äußeren Abteile aufsuchten, bei denen es sich ohnehin überwiegend um Industriekomplexe handelte, während sich alle in ihren Raumanzügen, die Helme griffbereit, in Sprungweite ihrer Schutzräume aufhielten.
    Natürlich gingen gerade Megacredits an Geld verloren, von denen der größte Teil von Lloyds’ Interstellar ausgeglichen werden würde.
    Channa musterte das fremde Schiff in einer Nahaufnahme.
    »Die nächste Frage lautet, wer oder was an Bord sein mag.«
    »Und ob überhaupt noch etwas von dem Piloten
    übriggeblieben ist«, fügte Simeon hinzu, »der gegen unzählige Vorschriften verstoßen hat, von deren Existenz ich bis heute überhaupt nichts wußte. Ich habe ein Dutzend Sonden
    ausgeschickt, um verfügbare Informationen darüber
    einzusammeln, was noch übrig ist. Aha! Da kommt schon
    Input!«
    Der Hauptmonitor erlosch, dann erschien darauf ein Grundriß des fremden Fahrzeugs, der schließlich in ein
    dreidimensionales Modell überging, das die Computer
    extrapolierten.
    »So hat es also ausgesehen, bevor es kollidiert ist und seine Triebwerke eingeschmolzen hat«, murmelte Simeon, als er und Channa eine langgezogene Kugel inmitten ihres Wirrwarrs von Erweiterungen musterten. »Und jetzt werde ich davon einmal abziehen, was offensichtlich nicht zur ursprünglichen
    Konstruktion gehört.«
    Das daraus errechnete Modell hatte nicht mehr viel
    Ähnlichkeit mit der zusammengeschmolzenen Ruine, die träge durch den Raum trudelte, wie sie in dem Echtzeitbild zu erkennen war, das Simeon in der rechten unteren Ecke des Bildschirms wiedergab. Channa beugte sich vor und runzelte die Stirn angesichts einer solch unvertrauten Konstruktion. Auf jeden Fall war es riesig: mindestens achtzig Kilotonnen Masse, mit extravaganten Schiffsdocks und Luftschleusen,
    altmodischen Kühlpropellern um den Äquator…
    »Das sieht mir nach einer menschlichen Konstruktion aus«, meinte sie nachdenklich. »Es ist nur kein Modell, das ich jemals gesehen oder von dem ich je gehört hätte.« Zu Beginn des Raumflugs war die menschliche Zivilisation noch vereint gewesen, so daß ihre Schiffe eine gewisse Ähnlichkeit
    aufwiesen.
    »Es sieht zwar entfernt nach einer menschlichen
    Konstruktion aus«, stimmte Simeon zu, »aber ich finde nicht einmal eine Entsprechung in den historischen Dateien von Janes’ Alle Raumschiffe der Galaxie für das letzte Jahrhundert.
    Auch die Zusammensetzung ist merkwürdig – eine Metall-Metallfaser-Matrix. Eisenhaltige Legierungen. Keine
    vergleichbare Konstruktion in den letzten beiden
    Jahrhunderten.«
    »Hast du etwas gefunden?«
    »Das hier.« Er brachte neben dem rekonstruierten Schiff ein weiteres Bild auf den Schirm.
    »Große Ähnlichkeit, aber keine Zigarre«, meinte Channa.
    »Das ist der letzte einer Reihe von Schwertransportern – ein Truppentransporter der Raummarine der Zentralwelten. Die Konstrukteure waren Dauvigishipili und Söhne. Die haben eine Menge Militärfahrzeuge gebaut, auf Stationen außerhalb des Systems New Lieutas. Siehst du, es hat doch einen Nutzen, Militärhistoriker zu sein.«
    Das Bild veränderte sich, und nun entsprach es fast eins zu eins dem rekonstruierten Raumschiff.
    »Kolonialtransporter«, erläuterte Simeon. »Der Bau wurde vor ungefähr dreihundert Jahren eingestellt, also könnte es bis zu vierhundert Jahren alt

Weitere Kostenlose Bücher