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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Und überhaupt«, fügte sie forsch hinzu, »wenn es Leute an Bord geben sollte, sind sie bestimmt in einem schlechten Zustand. Und was hast du bisher unternommen, um sie zu retten und/oder zu warnen?«
    »Channa, du bist doch der mobile Teil dieser Partnerschaft.
    Erinnerst du dich noch? Also geh und mach an die Arbeit. Und sei vorsichtig!«
    Channa hielt inne. »Danke, daß du mich daran erinnerst!« Ihr Ton klang ziemlich spröde. »Irgendwie war das nicht gerade die Art von Pflicht, mit der ich auf diesem Posten gerechnet habe.«
    »Nun, so ist das eben!« sagte er leichthin. »Ich wäre ja auch untröstlich, wenn ich dich für nichts und wieder nichts in diesen klobigen Raumanzug gescheucht hätte.«
    Channa hob ihren Helm auf.
    »Braves Mädchen!« sagte Simeon ziemlich herablassend. Sie ignorierte ihn. »Ach, und noch etwas, Channa…«
    »Was?«
    »Bevor du deinen Helm versiegelst, schalte doch bitte dein Implantat ein.«
    »Ach ja!« Sie berührte den Schalter, der unmittelbar hinter ihrem Ohr in den Knochen eingelassen war, und dessen
    Kontakt nur auf ihre eigene, individuelle Bioenergie reagierte.
    »Kannst du mich empfangen?«
    »Bestätigung.«
    »Darf ich jetzt gehen?« fragte sie ziemlich schnippisch.
    »Bestätigung.«
    »Und aus, Simy Baby.«
    »Da habe ich ihn«, brummte Joat vor sich hin, als sie den Computer von der überschatteten Kante hob und aktivierte, was mit den klobigen Handschuhen ihres Raumanzugs recht schwierig war. Joat war mit den Probealarmen der Station wohlvertraut, doch wegen ihrer hochentwickelten
    Überlebensfähigkeit hatte sie den Raumanzug tatsächlich angelegt, als die Sirene Alarmstufe Rot verkündete. Außerdem hatte ihr das Gelegenheit gegeben zu testen, wie schnell sie das blöde Ding tatsächlich anlegen konnte.
    »Mann!« war ihre Reaktion auf die vom Computer
    pflichtschuldig berichteten Aktivitäten. Das System bekam jede Menge schwerwiegender Daten herein, die es konvertierte und auf dieselbe Weise an Simeon weiterspeiste, wie es sie von den Aufnahmesonden erhielt, wiewohl noch nie in einer solchen Dichte oder Komplexität. »Schwierig auszuwerten!«
    Joat gab ihr Bestes, um die Sache zu verfolgen, doch es war alles viel zu schnell. Und dann: »Verstanden!« Jetzt dekodierte der Hauptcomputer den Datenstrom auch für seine kleine Freundin. Sie führte einige Einstellungen durch, um zu einer feineren Abstimmung zu gelangen und das Gelaber
    auszufiltern, so daß sie nur das visuelle und hörbare Zeug erhielt. Überrascht wich sie zurück, stieß dabei mit dem Kopf gegen das Metallschott, ignorierte aber den Schmerz, als sie begriff, was sie da gerade hatte.
    He, das stammt ja von Channa. Merkwürdig, echt
    merkwürdig – ich bekomme, was sie im Moment sieht. Sie muß ein Implantat haben, daß sie Simeon so direkt Input liefern kann. Und was Channa sah, erfüllte Joat doch mit wachsendem Wohlwollen.
    »Das ist ja um Klassen besser, als sich ins Holosystem einzuhacken«, brummte Joat und behielt den Blick auf den winzigen Schirm geheftet. Sie rutschte in eine etwas
    bequemere Position, legte ein Kissen aus, um sich nicht wieder den Kopf zu stoßen, stemmte die Füße gegen die Decke des Schachts, stöpselte den Kopfhörer in den Helmanschluß und verschlang das Geschehen.
    »Ein Abenteuerholo in Echtzeit!« Perfekt, bis auf eine flimmernde Zeile, die an einer Seite des Bildwürfels
    herabspulte und wahrscheinlich die Atmung wiedergab. »Los, Channa, los!«

KAPITEL 6
    Channa, die auf einer Station geboren und aufgewachsen war, hatte ihre ersten Raumspaziergänge bereits absolviert, als sie alt genug gewesen war, um in einen Kinderanzug zu passen.
    Aber da endete auch schon die Ähnlichkeit ihrer Zeit auf der Station Hawking Alpha Proxima mit der Situation jetzt.
    Sie wußte, daß SSS-900-C theoretisch am Rande des Shiva-Nebels lag. Hier kreuzten sich Handelsrouten und wurden geförderte Erze transportiert, die für die Herstellung von Triebwerken lebenswichtig waren. Während das Schiff sich der hantelförmigen Station näherte, verfolgte sie den Vorgang mit großem Interesse auf ihrem Kabinenbildschirm. Doch die Theorie und dieser Anblick von Bord des Schiffs in völliger Sicherheit hatten sie nicht auf den großen Bogen perligen Nebels vorbereiten können, der nun ihr Visier ausfüllte: ein Nebel, der von Dutzenden von Protosonnen in einem Dutzend Farben glühte.
    »Spektakulär, wie?« fragte Patsy.
    Channa fuhr erschrocken zusammen. »Was machen Sie denn hier

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