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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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unklärliche Unruhe zügeln zu können. »Ihr werdet sowieso vom Gästehaus hierher umquartiert. Das ist – das ist mir sicherer.«
    Henri warf Superhirn einen Blick zu, doch Superhirn gab den Blick mahnend zurück, als wolle er sagen: Frag nicht! Wir lösen das Geheimnis!
    Die anderen waren so abgelenkt, daß sie weder Charivaris Unruhe, noch den Blickwechsel zwischen Superhirn und Henri bemerkt hatten.
    Dann forderte der Professor sie auf: »Ich möchte, daß ihr euch umzieht. Im Bordmagazin sind nicht nur Raumanzüge, Taucherausrüstungen, Schwimmwesten und dergleichen, sondern auch FreipaßKleider.«
    »Was ist das?« fragte Prosper.
    »Das sind All-Round-Dresses«, erklärte Charivari. »Weiße Trainingsanzüge, wenn ihr so wollt. Weiß wie meiner, nur ohne die Befehlsausrüstung. In Weiß kommt ihr durch alle Zonen der Stadt, durch die blauen, die roten, die violetten und alle anderen Bezirke, die ich vorhin voneinander absperren ließ.«
    »Verstehe ich nicht!« rief Micha. »Warum gerade in Weiß? Wird man denn unterwegs kontrolliert?«
    »Alle Stationsausgänge kontrollieren sich selbst«, sagte Charivari. »Am Anbaugebiet tragen die Männer grüne Anzüge. Wollen sie ins Kraftwerk, gibt es bei der augenblicklichen Sperre automatisch Alarm, denn das Kraftwerk hat nur Männer in roten Kombinationen. Gehen die Rotgekleideten zum Fischgrund, also zu den Violetten, lösen sie unwillkürlich Signalanlagen aus. Nur die leitenden Ingenieure, Aquanauten und Astronauten sowie die Chefs der Forschungs-und Betriebsabteilungen dürfen in ihrer weißen Kleidung überall hin. Auf den besonders präparierten weißen Stoff spricht keine Alarmanlage an.«
    »Jaaa, aber ...« begann Tati, noch immer ein wenig verständnislos, »Sicherheitsmaßnahmen in einer Geheimstadt – gut. Nur, wieso dürfen wir überall hin? Obwohl wir keine Forscher sind? Und gibt es denn hier im Bordmagazin All-Round-Dresses für unsere Größen, besonders für Micha?«
    »Wir müssen für alles vorsorgen«, beantwortete Charivari Tatis letzte Frage. »Auch, daß wir eines Tages einen Junggelehrten unter uns haben könnten – oder ein sogenanntes Wunderkind. Ihr braucht ja nur an Superhirn zu denken«, fügte er hinzu. »Übrigens benötigt ihr das weiße Zeug für die Stadtbesichtigung. Allein soll keiner von euch durch Charivaria laufen.«
    »Charivaria – der Name macht mir Spaß«, sagte Prosper.
    Der Professor meinte lachend: »Die Besatzung der Tiefseebasis hat sich diesen Namen ausgedacht. Ich kann nichts dafür!«
    Sie folgten dem Professor durch den Kabinengang des Raumschiffes. Vor der Schleuse zum Lastenteil blieb Charivari stehen.
    »So. Hier drinnen ist das Magazin.« Er tippte gegen einen schwarzen Punkt. Die Tür glitt leise beiseite.
    »Herr Professor«, meldete sich Henri mit besorgter Stimme. »Wir laufen hier einfach so herum wie auf einem eingemotteten Kahn. Haben Sie keine Angst, daß jemand mit dem neuen Monitor davonbraust?«
    »Nein. Um dieses Schiff in Betrieb zu setzen, braucht man keinen Steuerungsknopf mehr für die BordKraftzentrale. Eine Lochkarte genügt. Dann spricht man seine Befehle auf eine Kontaktplatte. So, aber nun sieh mal nach, Tati, was euch paßt. In den Wohnkabinen könnt ihr euch umziehen!«
    Im Garagenvorbau, der wie eine gigantische Flughafen-Empfangshalle wirkte, trafen die neu eingekleideten Kinder ein paar Männer.
    »Astronauten, Bordingenieure, Elektroniker«, erklärte Charivari.
    »Wir haben Raumschiff A-Monitor durchgesehen«, meldete der Chefingenieur. »Wartung beendet.«
    »Gut«, lobte der Professor. »Dann bringen Sie den Steuerungsknopf meinem Neffen ins Hauptquartier, damit keiner unbefugt starten kann. Vorher schicken Sie bitte jemand auf die Absperrbrücke; lassen Sie die »rasende Wache« in Tätigkeit treten!«
    »Rasende Wache?« fragte Micha, als sie weitergingen. Er klammerte sich an Tatis Arm. »Sind das Verrückte?«
    »Nein.« Der Professor lachte. »Aber diese Wache heißt absichtlich so. Sie soll abschrecken, damit sich niemand in die Nähe der Garage traut. Ihr wißt, ich wechsle meine Abwehrmethoden oft.«
    Plötzlich gab es mehrere furchtbare Schläge hinter ihnen, als klirrten und prallten Metallpfeiler fortwährend mit großer Wucht aneinander.
    Wuff, wuff, hörte man das klägliche Bellen des Pudels.
    Vor den Raumschiffgaragen bewegten sich »Wachtposten« in Form von senkrecht heruntergelassenen, dicken Metallstangen, die so schnell wie ein Trommelfeuer

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