Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane
Fahrgestell.
»Aber da passen wir doch nicht alle rein!« rief Tati, die den Pudel trug. Charivari deutete auf die nächste höher gelegene Plattform. »Die hat wohl selbst Superhirn nur für eine Verzierung gehalten«, witzelte er. Er drückte auf einen Knopf. Gleich darauf glitten drei Türen der Wand am Plattformende beiseite. Dahinter schimmerten die Kabineneinfahrten. Greifarme hatten zwei weitere Kapseln herausgeschoben.
»Da ist eine Leiter«, sagte Charivari. »Steigt da oben ein. Ich setze mich wieder in diese Kabine und löse den Mechanismus aus. Dann fahren die Kapseln in die Schächte ein, und zwar in kurzem Abstand hintereinander.«
Tati, Micha, Gérard und der Pudel hopsten in die erst Kabine, Prosper, Superhirn und Henri in die andere Kaum hatten sie sich in den Liegesesseln ausgestreckt, als automatische Sicherheitsbügel ihre Körper umspannten
»Fertig!« meldete sich der Professor über Funk.
»Fertig!« antworteten Gérard und Superhirn in ihren Kapseln.
»Wir fahren!« stellte Prosper fest. Er blickte aus dem Gewölbefenster. »Ich sehe nichts als silbriges Flimmern!«
»Die Leuchtwand des Stollens«, erklärte Superhirn. »Da! Jetzt münden die Einfahrten ins Hauptrohr! Der Professor und die Kabine mit den anderen sind vor uns.«
»Aussteigen!« kam die Stimme des Professors über Funk.
»Was denn?« rief Prosper. Schon wieder was kaputt? Kaum abgefahren, stecken wir fest!«
»Irrtum«, erklärte Superhirn grinsend. »Wir sind am Ziel! Alle Achtung! In vier Sekunden durch die halbe Unterseestadt! Die Rohre sind luftfrei, deshalb kann man beliebige Geschwindigkeiten erzielen. Es gibt hier keine Schallmauer mehr. Ein wanderndes Magnetfeld hat uns gezogen!«
Auch Gérard, Tati und Micha machten betroffene Gesichter, als sie auf dem Bahnsteig standen.
»Und da sagt man immer, Geschwindigkeit sei keine Hexerei!« rief Tati. Sie betraten vorn Stollen aus einen Raum, den der Professor als Raumschiffhafen-Restaurant bezeichnet hatte. Es war die Kantine auf dem Gelände der Unterseegaragen, innerhalb der ungeheuren künstlich geschaffenen Luftblase, in der die Meeresstadt lag.
»So, hier sind wir ungestört«, sagte Professor Charivari. »Ich habe den Raum frei machen lassen.«
»Aber da sitzt ein Mann!« rief Micha.
Es schien ein Ingenieur zu sein. Sein Gesicht war hübsch, wenn auch ernst. Übrigens trug auch er einen weißen Anzug, der an eine Trainerkombination erinnerte.
Und jetzt geschah etwas, das selbst in Charivaris Versuchsstadt verwundern mußte. Hatte sich der sonst so ruhige Professor schon in der Schwimmhalle nur mühsam beherrschen können, so geriet er beim Anblick des jungen Mannes außer Fassung. Seine Stimme klang alles andere als sanft: »Was suchst du hier, Marco?« donnerte er. »Habe ich dir nicht gesagt, alle Stationsleiter bleiben auf ihren Plätzen? Raus mit dir! Wenn du deine Verantwortung nicht kennst, versetze ich dich auf die Mondstation! Dort arbeiten alle die, die gegen mich gemeutert haben!«
,Aber, Onkel, ich wollte doch nur ...!« versuchte sich der junge Mann zu verteidigen. Henri, Superhirn und die anderen tauschten Blicke. Onkel? Es war ihnen neu, daß Professor Charivari einen Neffen hatte.
Die Vorwürfe Charivaris sollten noch rätselhafter werden.
»Ich habe Achtung vor dem Menschenleben!« rief er. »Ein Affe kann kein Mensch sein, auch ein Menschenaffe nicht. Und wenn du tausend Jahre an Affenhirnen manipulieren würdest! Das ist eine Fehlidee amerikanischer Professoren! Sie lassen außer acht, daß zum menschlichen Hirn auch menschlicher Charakter gehört! Den Charakter des Affen kannst du nicht ändern! Du kannst ihm kein verantwortliches Denken beibringen! Hatte ich dir nicht verboten, Mr. Rollins unbeaufsichtigt zu lassen?!«
»Mr. Rollins ist beurlaubt. Er schläft in seinem Zimmer«, erwiderte der junge Mann.
»So.« Die Stimme Charivaris klang ruhiger. »Übrigens, das sind meine Gäste.« Er stellte Superhirn, Tati, Henri und die anderen vor, »Und das ist mein Vertreter Marco Charivari, Gehirnforscher, Zoologe und Leiter der Gedankenauswertung.«
»Gedankenauswertung?« fragte Superhirn neugierig
»Ich zeige euch die Gedankensammlungsstation später« erklärte der Professor. Er wandte sich wieder an Marco »Geh zurück ins Hauptquartier! Ich funke jetzt Bezirkssperre für die ganze Stadt. Niemand darf seinen Arbeitsbereich verlassen. Du weißt, wenn jemand in einen anderen Bezirk – zum Beispiel von dem blauen in den violetten
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