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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Professor. »Die eine will etwas bewirken, zum Beispiel: die verschiedensten Energiequellen für den Fahrzeugantrieb nutzbar machen. Die reine Forschung hat zunächst keinen praktischen Zweck. Sie dient der Erkenntnis. Wozu eine solche Entdeckung nützlich ist, diese Frage stellt sich erst später.«
    Die Kinder hatten jetzt keine Lust, sich Vorträge anzuhören. »Ich habe Hunger«, wechselte Gérard das Thema.
    »Geht in die Ankleideräume«, riet der Professor. »Ich lotse noch zwei Kabinen her, dann sausen wir durch das Rohrnetz zum Raumschiffhafen. Dort werden wir gemeinsam essen.«
    Superhirn und Henri standen nebeneinander vor dem Warmlufttrockner im Dusch-und Ankleideraum.
    »Die Sache gefällt mir nicht«, flüsterte Henri.
    »Denkst du, mir?« flüsterte Superhirn zurück. »Irgend etwas macht dem Professor mehr Sorge als die sogenannte Panne hier!«
    »Was meinst du damit?«
    »Etwas, das die ganze Unterwasserstadt bedroht«, murmelte Superhirn düster. Henri starrte den Freund fassungslos an. »Du – du rechnest mit einer Katastrophe?« fragte er heiser.
    »Still!« mahnte der andere. »Wenn du's wissen willst: Ja! Mir scheint aber, der Professor ist noch im Zweifel. Mehr darüber sage ich dir später!«
    »In Ordnung«, flüsterte Henri. »Na, das kann ja was werden!«
Rätselhafte Tiefseestadt
    Als die Gefährten aus den Ankleideräumen kamen, lachte Micha hell auf. »Seht mal den Professor! Er klopft an, sich herum, als wäre er in einen Mückenschwarm geraten!« rief er.
    »Es sieht eher aus, als würde er sich entlausen«, fügte Gérard grinsend hinzu.
    ,Richtig«, meinte Superhirn. »Aber ihr habt anscheinend noch Wasser oder warmes Eis in den Ohren. Sonst würdet ihr etwas hören!«
    Tatsächlich! Mit etwas Greifbarem hatte es Charivari nicht zu tun. Wohl aber war er in eine »Wolke«
    von Stimmen und Summtönen gehüllt.
    »Das sind Nachrichten aus den Kommandostellen der Stadtbezirke«, erklärte der Professor, als er die erstaunten Blicke der sechs bemerkte. »Die meiden sich in den eingenähten Mini-Empfängern meines Befehlsanzuges alle zugleich.«
    Man hörte das schreckliche Durcheinander – noch dazu in verschiedenen Sprachen.
    »Rang 1 – automatische Schleuse defekt«, verstand Superhirn. »Rang 2 – Atomzeituhr hat Abweichung von 0,0000001. Rang 12 – Gehirnforschungsabteilung beendet Versuch X 23!«
    Charivari drehte an einer Brustplakette, die wie ein Sportabzeichen aussah. Sofort war es still. »Die Meldungen werden in dieser Plakette gespeichert und nach Wichtigkeit geordnet. In der neuen Reihenfolge kommen sie dann noch einmal wieder, und ich entscheide und bestätige dann.« erklärte er.
    Die meisten Meldungen bestätigte er, während er seinen Finger mit einer Art Siegelring vor den Mund hielt. Bei der Ansprache setzte er jedesmal den Bezirk des Geschehens voran, woraufhin der Siegelring sofort die dem Bezirk entsprechende Farbe zeigte.
    »Mit so einem Ring möchte ich mal meine ganze Schule durcheinanderbringen«, wünschte sich Micha. »Achtung – Hitzeferien! Weiße Mäuse im Lehrerzimmer! Turnhalle unter Wasser!«
    Jetzt lachte auch der Professor. »Na, so ein Befehlsanzug ist eine anstrengende Sache, Micha. Im Grunde trage ich damit nicht weniger mit mir herum als mein Arbeitszimmer, meine Kommandozentrale und das Zentralnervensystem der Unterseestadt. Wenn ich mein Hauptquartier verlasse, muß ich weiterhin über alles Bescheid wissen, damit ich sofort eingreifen kann – ganz gleich, wo ich mich befinde.«
    »Und wenn Chef-Alarm ist?« fragte Henri. »Wenn irgendwo was ganz Schlimmes eintritt und jemand die rote Taste drückt, wie wir – wie unser Pudel – vorhin?«
    »Dann blinken winzige, in den Anzug eingenähte Lämpchen auf, und ich sehe aus wie ein wandelnder Weihnachtsbaum. Gleichzeitig nimmt der Ring an meiner Hand die Farbe des Alarmbezirks an, das heißt: Nur der Stein am Ring beginnt zu leuchten. Aber Schluß jetzt damit! Ich habe Hunger, und ich glaube, Abwechslung wird euch guttun. Außer euren Zimmern und dem Schwimmbad habt ihr ja von der Unterseestadt Charivaria noch nicht viel gesehen. Kommt mit zum Raumschiffhafen! Wir nehmen den Weg über den höchsten Sprungturm. Dort starten wir.«
    Mit dem Sessellift fuhren nun alle zu einer Sprungturm-Plattform empor. Hier stand das Kabinengeschoß, das den Professor durch das Rohrleitsystem aus der Wand in die Halle geschoben hatte. Es wirkte wie eine Flugzeugkanzel ohne Tragfläche, Rumpf und

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