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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Augenblick. Die Fragen schienen ihn aber davon zu überzeugen, daß er den jungen Freunden mehr mitteilen mußte. Ungestillte Neugier ist eine gefährliche Sache; sie kann zu höchst unerwünschten Vermutungen führen, dachte er sich.
    »Gut«, sagte er, »ich nehme jetzt das Silberplättchen – und stecke es in das Metallviereck seitlich der ersten Glaswand ...«
    »Funktioniert ja wie geschmiert«, freute sich Gérard, als das erste durchsichtige Schleusentor zur Seite wich.
    »Nun kommt alle in den Zwischenraum!« befahl der Professor.
    Mit Hilfe seines silbernen Schlüsselkärtchens bewirkte er das Schließen der einen und das Öffnen der zweiten Trennscheibe. Seine jungen Gäste und der Hund befanden sich jetzt in dem gewaltigen ovalen Raum.
    »Die gelben Männer watscheln wirklich komisch!« wunderte sich Prosper. »Und ich weiß noch immer nicht, warum sie wie Weltraumfahrer gekleidet sind! Dabei braucht man doch sogar in Ihren neuen Raumschiffen längst keine Schutzanzüge mehr!«
    Charivari räusperte sich. »Sie tragen besondere Strahlenschutz-Kombinationen. Dieses Gedankenempfangs und -auswertungszentrum ist ein gefährlicher Raum! Für den, der eben mal so hineingeht wie wir, kann kein Schaden entstehen. Wer aber viele Stunden am Tag hier arbeitet, muß unbedingt einen Spezialanzug mit Helm und Gesichtsschutz anhaben!«
    »Sogar die Hände der Männer sind geschützt«, sagte Gérard. »Und daß sie so – so eigenartig gehen ...«
    »... hat mit den Schutzkombinationen zu tun«, vollendete der Professor hastig Gérards Bemerkung. Auch die Art, in der er sich seinen langen lackschwarzen Strippenbart strich, verriet Unruhe. Henri schielte zu Superhirn. Superhirns Gesicht blieb ausdruckslos. Er spitzte nur den Mund. Das konnte alles mögliche bedeuten: Sehr interessant! Oder: Still, Henri! Ohren auf, Augen auf! Oder: Tu, als glaubtest du alles – glaub aber manches nicht!
    Die Arbeiter im gelben Dreß mit den Astronautenhelmen kümmerten sich weder um den Professor noch um seine jungen Gäste.
    »So 'ne Arbeit wäre nichts für mich«, murmelte Tati. Sie setzte den zappelnden Pudel ab.
    »Stundenlang Leuchttasten drücken, Lochkarten nehmen und von einem Geräteschlitz zum anderen tragen zu müssen – nee, ich danke!«
    Professor Charivari lächelte zerstreut. Er strich sich immer noch den Bart. Nur seine Augen zeigten einen wachsamen, mehr noch, einen hochgespannten Ausdruck: Er beobachtete die stur arbeitenden Gestalten der Reihe nach scharf.
    Und ohne daß er es merkte, tat jemand in seiner Begleitung dasselbe. Auch er war ein guter Beobachter: Superhirn!
    Prosper reckte seinen langen Hals. »Können wir uns nicht mal das ganze Büro ansehen?« fragte er.
    »Ich sehe, dahinten scheint auch noch was los zu sein. Und dann gibt's da wohl auch Nebenräume. Möchte wissen, warum das eine – wie haben Sie gesagt? – eine Gedankenempfangs-und auswertungsabteilung ist! Was für Gedanken? Wo kommen sie her? Wie funktioniert das alles hier? Und wessen Gedanken werden ausgewertet?«
    »Und zu welchem Zweck?« rief Gérard.
    »Ach ja, natürlich«, antwortete der Professor zerstreut. .Ich habe mir nur erst hier vorn einen Oberblick verschaffen wollen. Jetzt zeige ich euch alles andere. Kommt mit.«
    Er schritt den jungen Gästen voran. Der Pudel hielt sich dicht an Tati. Unversehens blieb Charivari stehen, als gälte es, wie ein Polizist den Straßenverkehr zu regeln. Vor der rechten Arbeitswand streckte er seine Arme aus. »Lauft vorbei, fix!« rief er. Die vier Arbeiter in ihren Schutzanzügen, vier auf dieser Seite, standen eben an den Tastenwänden. Superhirn stellte rasch fest, daß sie Namensschilder sogar auf dem Rücken trugen, Und die Namen waren reichlich sonderbar!
    Es handelte sich eher um Bezeichnungen: »Mr. VIP Primrose«, »Mr. VIP Primsmith«, »Mr. VIP Primpan«, »Mr. VIP Primchief«.
    »So ...«, sagte Charivari befriedigt.
    Alle waren an den Gelbdreßmännern vorbei. Der Professor hoffte wohl schon, der kleine
    »Durchmarsch« sei störungslos verlaufen. Doch plötzlich brach die Hölle los. Wuff! bellte der Zwergpudel, wuff-wuff-wuff-waffwaff-wäff-wäff-wiff-wiff! Das Bellen wurde immer schriller. Der Hund verschluckte sich. Man sah, er war rasend vor Angst – aber auch vor Angriffslust: Er sprang einen der Männer an!
    Aber wie benahm der sich denn?
    Und wie benahmen sich die anderen?
    Meinten sie, in dem kleinen Pudel stecke der Teufel?
    Mr. VIP Primsmith legte sich auf alle viere

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