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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Gedankenzentrale ankäme? Es könnte Alarm auslösen: Ich wüßte ja schließlich nicht, ob es der Betreffende im Ernst meint?«
    Auf einmal lächelte Superhirn pfiffig. »Sie wollen wohl auch nicht, daß Ihre Gedanken aufgefangen werden, Herr Professor?«
    Charivari zwinkerte mit den Augen und sagte: Natürlich nicht, Superhirn. Du hast es erfaßt. Du machst wieder einmal deinem Namen Ehre ...« Er strich sich den lackschwarzen Strippenbart. »Und du würdest das doch von deinen Gedanken auch nicht wollen, wie? Dabei gäbe ich was darum, zu erfahren, was jetzt in deinem Kopf vorgeht! Du siehst aus, als überlegtest du pausenlos. Ja! Irgend etwas scheint dich fortwährend zu beschäftigen!«
    Superhirn lächelte. »Tja, aber das halte ich geheim. Wenn es Ihnen nicht möglich ist, meine Gedanken aufzufangen ...«
    »Oh, Augenblick!« unterbrach der Professor lachend. »Ich habe ein Extra-Gedankenerforschungsgerät, vor das du dich freiwillig setzen kannst! Du brauchst nur in die abgeschirmte Kabine dort zu gehen!«
    Er wies auf eine Seitentür. Jetzt machte Superhirn ein langes Gesicht.
    »Er will nicht, daß man seine Gedanken erfährt!« rief Prosper. »Seht sein Gesicht! Freiwillig gibt er sich nie dazu her!«
    »Zwingen kann ich ihn nicht«, sagte der Professor freundlich. »Ich habe es ja gesagt: Ich bin kein Gedankenspitzel. Es wäre ein Spielchen zum Spaß.«
    »Spaß? Dafür bin ich immer!« meldete sich Gérard. »Ich möchte zu gern mal in Superhirns Gehirnkasten gucken!«
    »Au ja« rief Tati begeistert. »Ich will endlich erfahren, was Superhirn über mich denkt!«
    In ihrem Eifer übersah sie den warnenden Blick des Jungen. Auch Prosper und Gérard begriffen nicht, daß ihr kluger Freund es für geraten hielt, seine Gedanken für sich zu behalten. Nur Henri gab Tati einen leichten Rippenstups. Er sagte: »Superhirns Gedanken sind sicher zu hoch für uns. Das wäre ein langweiliges Spiel! Ich finde, wir sollten jetzt nachsehen, was Micha im Unterhaltungsraum treibt!«
    Doch vor lauter Neugier beharrte Tati darauf. »Erst will ich wissen, was Superhirn denkt! Das ist eine einmalige Gelegenheit, in seinen Kopf zu schauen! Die dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Los, Superhirn! Sei nicht feige!«
    »Du hast doch nichts zu verbergen?« rief Prosper. Diese Frage war die dümmste, die er hätte stellen können.
    Henri bemerkte, daß Superhirn Über die Begriffsstutzigkeit der anderen innerlich fast kochte. Durfte er denn verraten, daß er tatsächlich etwas zu verbergen hatte?
    Und sah denn niemand das gespannte Gesicht des Professors? Ein »Spiel« sollte das werden?
    Ja, so hatte Charivari es bezeichnet. Aber seinem Blick sah Henri an: Der Professor brannte darauf, Superhirns Gedanken zu erfahren!
    »Nun?« fragte er. In Henris Ohren klang es beinahe lauernd. »Du hörst, Superhirn, alle hätten Spaß an der Sache! Ich wiederhole. Es ist freiwillig. Aber es wäre eine nette Abwechslung, nicht? Na, nun unterziehe dich schon dem kleinen Gedankentest!«
    Auf Superhirns Stirn standen Schweißperlen, als er in die Kabine ging. Professor Charivari schloßdie Tür zur Gedankenlesekabine rasch hinter Superhirn.
    Teufel, hat's der Professor aber eilig! fuhr es Henri durch den Kopf. Er hatte gerade noch einen Blick ins Innere der Kabine werfen können. Die vielen großen und kleinen Rundgläser in der Wand – sie wirkten wie Lupen – waren sicher die Telepathoren, die Gedankenaufnehmer und Gedankenübertrager. Etwas Ähnliches kannten sie ja schon vom Raumschiff A-Monitor her. Das System in dieser Station mochte noch raffinierter sein.
    »Wir bleiben draußen«, sagte Charivari. »Was Superhirn denkt, kommt gleich auf einem Leseband mit leuchtendem Klartext durch den Schlitz neben der Tür.«
    Alle drängten heran. Nur der Neffe Marco, der das Ergebnis des »Spaßes« wohl zu gern miterlebt hätte, war zurückgeblieben. Er konnte von seinem Pult nicht weg.
    »Ich will Superhirns Meinung über mich wissen!« rief Tati begierig. »Mir scheint es nämlich manchmal, als hielte er Mädchen in seiner Superwelt für überflüssig!«
    »Manchmal«, wiederholte der Professor lächelnd. »Manchmal, Tati, Da magst du recht haben. Ha!«
    Er zog den Lesestreifen mit dem Text, der jetzt aus dein Wandschlitz kam, über Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand. »Hier steht zum Anfang was über dich!«
    »Was denn, was denn?« wollte Prosper wissen.
    »Vorlesen!« verlangte Gérard lautstark.
    »Also, das wäre ein bißchen

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