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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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und bemoost. Neben dem Gartenhaus lag ein geborstener Leiterwagen im kniehohen Gras.
    »Hier darf man nicht Raumfahrer, Ballettänzer oder Geheimnissucher sein«, meinte Tati. »In diesem Winkel lohnt sich nur ein Beruf: Maler!«
    »Oder Siebenschläfer!« ergänzte Gérard grinsend.
    »Huah.«, gähnte Prosper. »So müde, wie wir sind. Allerdings muß ich zugeben, daß meine Kehrseite schonungsbedürftiger ist als mein Kopf. Zur Rückfahrt benutze ich lieber ein Tretauto als das verflixte Tandem!«
    Später – es dunkelte schon – saßen alle auf der überdachten Terrasse, blickten auf die Leuchtfeuer, Blinklichter und Positionslampen in der Bucht von Monton und tauschten Erinnerungen an vergangene Ferienabenteuer aus.
    Das Gespräch drehte sich hauptsächlich um Professor Charivari. Das war kein Wunder. Durch ihn hatten die Gefährten in vergangenen Ferienzeiten tolle Weltraum-und Tiefseeabenteuer erlebt. Im Hochmoor bei dem zwanzig Kilometer entfernten Seebad Marac waren sie dem kahlschädeligen, strippenbärtigen Professor Doktor Brutto Charivari zum ersten Mal begegnet. Und nur sie hatten erfahren, wer der Mann wirklich war: Der Chef einer geheimen unterirdischen Superraumfahrtstation und ein Wissenschaftler, der die Ideen einiger der kühnsten Zukunftsforscher bereits in die Tat umgesetzt hatte. In seinen Versuchsstationen, ob auf dem Meeresgrund, ob auf dem Mond, waren seine Leute längst dabei, der Menschheit völlig neue Lebensräume zu erschließen. Merkwürdige Umstände hatten Henri, Tati, Micha, Superhirn, Gérard und Prosper – und nicht zuletzt den Zwergpudel Loulou – in die geheime, mittlerweile vernichtete Raumfahrtbasis unter dem Hochmoor geführt.
    Von der Unterwassergarage bei Marac aus waren sie mit dem Raumschiff Monitor gestartet, zur Verfolgung meuternder Wissenschaftler, zum Besuch der atlantischen Tiefseestadt Charivaria, in der sie nicht nur atemberaubende Neuerungen gesehen, sondern auch eine Reihe von grauenhaften Überraschungen erlebt hatten.
    Doch überstandene Schrecknisse verlieren mit der Zeit ihre Wirkung und dienen dann um so mehr munterem Geplauder.
Post aus dem Nichts
    Doch die Geschwister und ihre Freunde mußten sich gedulden. Erst am übernächsten Tag traf Superhirns Prophezeihung ein. Dieses Eintreffen geschah wortwörtlich: denn die Überraschung kam mit der Post.
    Morgens waren alle sechs mit Loulou nach Monton hinuntergegangen, um sich die malerischen, plump wirkenden Fischerboote und die um so rassigeren Sportjachten anzusehen. Als sie gegen Mittag die hochgelegene Villa Monton wieder erreichten – dem Pudel hing die Zunge zum Hals heraus –, kam ihnen die freundliche, dicke Wirtschafterin in der Halle entgegen.
    »Post für euch! Briefe für Tati, Henri und Micha – und ein Päckchen für Marcel!«
    Während Tati einen Brief ihrer Mutter – und Henri ein an ihn und Micha adressiertes Kuvert mit den Schriftzügen des Vaters ausgehändigt bekamen, war Superhirn mit seinem Päckchen bereits verschwunden.
    Erst beim Mittagessen fiel den anderen Superhirns Abwesenheit auf. Sein Platz war leer. Teller, Glas und Messer waren blank und unbenutzt.
    »Er hat wohl keinen Hunger«, meinte Micha.
    »Oder der Pudel hat ihn gefressen«, frotzelte Prosper. »Mensch, Micha – hast du nichts gemerkt? Superhirn ist gar nicht erst mit uns auf die Terrasse gekommen!«
    »Klar! Er verschwand gleich mit seiner Post!« sagte Gérard. »Die dicke Madame gab ihm doch auch einen Brief!«
    »Ein Päckchen!« berichtigte Tati. »Madame Claire reichte ihm ein Päckchen, bevor sie mir und Henri die Briefe der Eltern gab! Das habe ich genau gesehen!«
    jetzt sagte Henri: »Klar! Und ob! Kommt, wir suchen ihn! «
    Die Gruppe stob durch alle Räume der Villa, die ihnen zugänglich waren. Madame Claire kam verwundert aus der Küche und fragte: »Sucht ihr Marcel? Der ist im Garten!«
    Loulou, sonst eben kein Gebrauchshund, betätigte sich als Spürnase. Er führte die Gefährten stracks zum Gartenhäuschen, in Gérards und Prospers Quartier.
    Dort drinnen, im Halbdunkel unter einem fast blinden Fenster, lag Superhirn rücklings auf Gérards Schlafsack. Er hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und blickte angespannt zu den Dachsparren empor.
    »Studierst du Fledermäuse?« fragte Henri atemlos.
    »Ich überlege«, entgegnete Superhirn, ohne sich zu rühren. »Das fehlende Glied in der Informationskette ist da!«
    Nun wurden die anderen sehr aufgeregt.
    »Wie? – Was denn? – Welches?

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