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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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das wir noch zu erwarten haben. Ich wette: Das nächste Ereignis gibt uns den Reim auf Brief und Telefonat. Bis dahin müssen wir uns gedulden.«
    Wuff! machte der Pudel. Waff, wuff!
    Er sprang zum rechten Terrassengeländer. Dort war auch die Wendeltreppe, die außen entlang in den Park hinabführte.
    Micha flitzte Loulou nach. »Hurra!« schrie er. »Gérard und Prosper sind da! Ha, und sie haben was mit, das die Lösung ist! Das da – das komische Ding, das müssen wir in die Fischerkirche bringen!«
    »Welches?« riefen Tati und Henri wie aus einem Mund. Zusammen mit Superhirn beugten sie sich über das Seitengeländer.
    Von unten grinste der stämmige Gérard herauf. Die Stirn seines runden Kopfes glänzte vor Schweiß. Der im Gegensatz zu ihm besonders schlaksig wirkende Prosper schien erschöpft zu sein. Geschafft, Freunde!« krächzte er. »Ein Glück, daß wir endlich da sind! Jetzt ein Glas Wasser. Die Fahrt war wirklich alles andere als ein Honiglecken.«
    Tati kringelte sich vor Lachen. »Das glaube ich. Hättet ihr euch nicht lieber auf einem Mühlrad hierhergerollt? Was ist denn das für ein Ungetüm?«
    Sie meinte den fahrbaren Untersatz, mit dem die beiden gekommen waren.
    »Ein Tandem«, erklärte Superhirn grinsend. »Ein Doppelfahrrad! Zwei Räder, zwei Paar Pedale, zwei Sättel und eine Lenkstange – das alles an nur einem Rahmen! Hintermann auf diesem Ding möchte ich nicht sein!«
    »Ich auch nicht«, seufzte Prosper. »Aber es war Gérards Idee, und ihr wißt: Gérard hat einen Dickschädel. Er denkt, er kriegt einen Lorbeerkranz von seinem Radfahrklub, wenn er das alte Ding wieder zu Ehren bringt!«
    Henri wandte sich seinem jüngeren Bruder zu. »Sag mal, Micha, dich hat wohl eine Tüte voll Mücken gestochen! Meinst du, dieses Monstrum von Fahrzeug hätte was mit Professor Charivari zu tun?«
    »Warum nicht?« antwortete Micha. »Das – das ulkige Doppelrad ist so auffällig! Und Superhirn hat mal gesagt, wen man 'n Geheimnis klären will, muß man auf alles Besondere achten!«
    »Richtig«, feixte Superhirn. »Aber dann müßte Charivari den beiden das Vehikel untergejubelt haben – und nicht Gérards Radfahrerklub! Meinst du, wir sollen das Ding mit einem Flaschenzug zur Fischerkirche hochhieven – und den Sonnenstrahl durchs Fenster etwa auf die Klingel fallen lassen?«
    »Na, warum nicht?« verteidigte sich Micha. »Dadurch könnte zum Beispiel ein Tonband im Klingelgehäuse ausgelöst werden, das uns neue Anweisungen gibt.«
    Superhirn stutzte einen Augenblick. »Gar nicht so dumm!«, murmelte er. »Ich meine, an der Idee ist etwas dran, aber bestimmt nicht, was das Tandem betrifft.«
    Tati, Henri und Loulou waren die Wendeltreppe hinuntergesprungen. Begrüßungsworte und Begrüßungsgebell klangen wild durcheinander.
    Gérard sagte auf Henris Frage verblüfft: »Mein Vater soll angerufen haben? Quatsch! Der ist in Afrika. Habt ihr was von Professor Charivari gehört?« fragte er dann. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und wuchtete zusammen mit Prosper das Doppelrad gegen einen Baumstamm. Auch für Prosper schien im Nu die Anstrengung der Fahrt vergessen zu sein. »Hat sich der Professor gemeldet?' fragte er. »Steckt er noch immer in seiner geheimen Unterseestadt? Ich kann's kaum erwarten, ihn wiederzusehen!«
    »Der Reihe nach!« beantwortete Superhirn die Fragen der zwei gerade angekommenen Freunde. »Nur so viel: Ich denke, ihr werdet nicht enttäuscht werden. Aber was ich wissen möchte: Habt ihr auf eurer Fahrt irgend etwas Auffälliges bemerkt? Hat euch jemand unterwegs einen Zettel zugesteckt, eine unverständliche Parole genannt – oder einen Wasserball verkauft?«
    Gérard und Prosper sahen sich an. Sie wußten schon: Superhirn pflegte zwar sonderbare, aber niemals unwichtige Fragen zu stellen.
    Schließlich antwortete Gérard: »Kann mich nicht entsinnen, was Auffälliges bemerkt zu haben. Ist was im Gange?«
    »Ja«, erwiderte Henri. »Aber das erzählen wir euch beim Abendbrot. Erst müßt ihr euer Quartier beziehen. Madame Claire hat das hölzerne Gartenhaus für euch vorgesehen!«
    Im Gartenhaus war's womöglich noch schöner, als in den Mansardenzimmern, die Tati mit Micha und Loulou mit Henri und Superhirn bewohnten.
    Eine Lebensbaumhecke überragte die eine Seitenwand des Gartenhauses. Der einst wohlgepflegte Küchengarten glich einem Dschungel; die Bruchsteinmauer dahinter – sie trennte Obstplantage und Weinhang vom übrigen Grundstück – war schief

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